Acht-Tore-Spektakel am Wasserwerk: »Das ist alles Intuition«
Felix Behnke, der neue Kapitän von SpVgg SV Weiden, nach dem verrückten 4:4 gegen Neumarkt im Interview
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Es war seine Feuertaufe. Angeführt vom neuen Kapitän Felix Behnke zeigte die SpVgg SV Weiden gegen Neumarkt, dass sie enorme Nehmerqualitäten hat. Die Truppe von Michael Riester lag gegen die Adler 0:1, 1:2, 1:3 und 2:4 zurück, eroberte sich aber am Ende doch noch einen Punkt. Weil der neue Spielführer die Ruhe bewahrte und im richtigen Moment die richtigen Dinge tat und sagte? Der 24-jährige Defensivspezialist im FuPa-Interview...
Felix, 4:4 gegen Neumarkt am vergangenen Wochenende. Wie blickst Du auf dieses vollkommen verrückte Spiel zurück?
Die erste Halbzeit war natürlich nicht so, wie wir uns das vorgenommen haben. Bei den Gegentoren haben wir nicht gut ausgesehen. Dass wir das Spiel dann noch fast gedreht haben und ein Unentschieden holen konnten, zeigt aber, welche Mentalität diese Mannschaft hat. Auch die Unterstützung von der Tribüne konnte man auf dem Feld spüren.
Ist Weiden am Ende der heimliche Gewinner – weil ihr immer wieder einen Rückstand aufgeholt habt und auch das letzte Wort hattet?
Es spricht schon für den Charakter der Mannschaft, sich von den vielen Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen. Trotzdem sind wir uns bewusst, dass vor allem in der ersten Halbzeit vieles noch nicht so rund lief. Aber am Ende des Tages würde ich das deshalb schon so unterschreiben.
Du bist seit dieser Saison Spielführer unter Trainer Michael Riester – und somit Nachfolger Mauricio Göhlert. Warum bist Du der ideale Mann dafür, die Binde tragen zu dürfen?
Ich bin seit über zehn Jahren im Verein. Ich habe viele Höhen und Tiefen mit Aufstiegen und einem Abstieg miterlebt. Nachdem ich vergangene Saison der Stellvertreter von Mauricio war, bin ich dieses Jahr quasi nachgerückt
Fühlt sich ein Spiel „anders“ an, seitdem Du Kapitän bist?
Ich würde nicht sagen, dass es sich anders anfühlt. Man weiß natürlich, dass man jetzt andere Aufgaben hat, aber der Erfolg der Mannschaft sollte immer das oberste Ziel sein - egal ob Kapitän oder nicht.
Bist Du nicht noch zu jung für diese große Verantwortung mit gerade einmal 24 Jahren?
Es gibt bei so etwas kein „richtiges“ Alter. Dass ich in den vergangenen Jahren auch viel von meinen Vorgängern lernen konnte, steht außer Frage. Ich versuche aber auch meine eigenen Erfahrungen zu machen und etwas Neues mit einzubringen.
Zurück zum 8-Tore-Spieltag: Auf welche Art und Weise hast Du in derart hektischen Begegnungen Einfluss auf das Team?
Das ist natürlich immer situationsbedingt. In solchen Spielen ist es grundsätzlich wichtig, Ruhe zu bewahren, aber in den richtigen Momenten auch Impulse zu geben, um das Team zu pushen.
Versucht man sich als Spielführer da besondere (Motivations-)Dinge einfallen zu lassen?
Vor dem Spiel überlegt man sich schon, welche Worte man in der Motivationsansprache wählt. Während des Spiels ist alles Intuition.
Grundsätzlich: Sind der Mensch, der Fußballer und der Kapitän Felix Behnke die selben?
Grundsätzlich bin ich auf und neben dem Platz der selbe Mensch, ja. Aber wenn man den Rasen betritt, da wird es den meisten Fußballern ähnlich gehen, erlebt man alles immer etwas intensiver.
Abschließend der obligatorische Blick in die Zukunft: Kapitän mit 24, schon eine unglaubliche Bayernliga-Erfahrung: Wird Dir die SpVgg SV Weiden, Dein Herzensverein, irgendwann zu klein?
Nein, auf keinen Fall. Ich bin in diesem Verein aufgewachsen und kann mich zu 100 Prozent mit ihm identifizieren. Und es macht mich schon auch stolz, ihn jetzt auch als Kapitän repräsentieren zu dürfen.
Vielen Dank für das Gespräch - und alles Gute für die Zukunft!
