Die neue Spielzeit hätte für den VfL Denklingen nicht schlechter starten können. Zum Auftakt setzte es eine 2:8-Heimpleite gegen den SV Aubing.
Denklingen - Auch die neue Saison begann so wie die vergangene. „Ich kann es mir nicht erklären“, suchte Markus Ansorge mal wieder vergeblich nach Gründen für die schwache Leistung seiner Mannschaft zum Auftakt gegen den SV Aubing. Gleich mit 2:8 (2:4) war seine Elf gegen den Vize-Meister der vergangenen Spielzeit unter die Räder gekommen. In seiner Erklärungsnot wich Ansorge auf einen alten Reflex aus. „Ich werde das Gespräch mit den Spielern suchen“, kündigte er an.
Man mag das als vorschnelles Krisengerede abtun, aber die Vorstellung, die der VfL gab, war mehr als bedenklich. „Das hat mit Bezirksliga-Fußball nicht viel zu tun“, lautete die nüchterne Bestandsaufnahme des Trainers. Vom Niveau her verortete er seine Kicker in der Kreisliga. Es lag nicht nur an den acht Gegentreffern, weshalb Ansorge sein Team als potenziellen Absteiger abstempelte. Die Art und Weise, wie die Tore fielen, erinnerte doch sehr an eine Mannschaft, die nicht mehr bei der Sache ist.
Dabei hatte alles gut begonnen. Bereits nach sechs Minuten erzielte Simon Ried zur Freude der 150 Zuschauer die Führung für den VfL. Dass ausgerechnet Ried traf, war irgendwie bezeichnend für den Coach. „Er ist nach seiner Verletzung erst bei 70 Prozent“, konstatierte der Übungsleiter. Trotzdem gehörte der Goalgetter zu den wenigen, die in seiner Mannschaft Normalform erreichten. Die meisten seiner Teamkollegen waren davon weit entfernt, wie sich bereits zwei Minuten später herausstellen sollte.
Keeper Seifert spielte einen Pass auf Manuel Waibl, den man eigentlich nicht spielen sollte. Als ihn der Gegner sofort unter Druck setzte, leitete er den Ball unbedacht an Balthasar Zimmermann weiter, der keine Mühe hatte, das Spielgerät zum Ausgleich in den Denklinger Maschen unterzubringen. „Aubing war im Kopf und in den Beinen schneller“, erkannte Ansorge schon bei diesem Treffer ein Muster, das sich mit zunehmendem Spielverlauf wiederholen sollte. Dass seine Elf vor der Pause noch drei weitere Tore fing, wollte er auch nicht damit entschuldigen, dass Armin Sporer, Michael Stahl und Dominik Karg fehlten. „Wenn ich die Basics nicht auf den Platz bringe, kann ich nicht von Fußball reden“, ging er mit seinen Kickern hart ins Gericht. Dass Simon Ried das zwischenzeitliche 2:3 markierte (29.), konnte ihn auch nicht besänftigen.
Der Coach versuchte, seiner Mannschaft mit einigen Umstellungen zu Beginn der zweiten Hälfte neuen Elan zu verleihen. Doch das änderte nichts an der allgemeinen Schläfrigkeit. „Fußball ist ein emotionales Spiel, ein Laufspiel“, schrieb Ansorge seinen Spielern hinter die Ohren. Beherzigt hatten das allerdings nur die Gäste, die sich nach einer knappen Stunde daran machten, den VfL in seine Bestandteile zu zerlegen. Am Ende stand es 8:2 und Ansorge war bedient. Ein paar seiner Akteure allerdings nicht, die bald nach dem Schlusspfiff wieder zur Tagesordnung übergingen. Vielleicht etwas zu früh. Nach den Erfahrungen der vergangenen Saison stehen ihnen heiße Tage bevor. Was nicht allein an den angekündigten hohen Temperaturen liegen wird.