2024-04-25T14:35:39.956Z

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Spennesberger TSV Landsberg
Spennesberger TSV Landsberg – Foto: Ernstberger

Absoluter Stammspieler! Mölders wollte Spennesberger schon früher

"Hab‘ alles richtig gemacht"

Timo Spennesberger ist beim TSV Landsberg gut angekommen und fühlt sich topfit. Spielertrainer Sascha Mölders musste den alten Weggefährten nicht lange von einem Wechsel überzeugen.

Landsberg – Er war der Last-Minute-Neuzugang des TSV Landsberg. Erst einen Tag vor dem Saisonauftakt des Fußball-Bayernligisten tauchte der Name Timo Spennesberger in der Transferliste des BFV auf. Und dann stand „Spenne“, wie sie ihn alle nennen, auch beim 2:1 gegen Hallbergmoos gleich in der Startelf auf. „Da hat er praktisch ohne Training gespielt“, so Spielertrainer Sascha Mölders. Und das nach fünf Monaten Verletzungspause (Schambeinentzündung).

Diesen Platz gab der 24-jährige Niederbayer (geboren in Bogen) nicht mehr her. In allen 14 Saisonspielen gehörte er zur ersten Elf – erst mit der Rückennummer 13, dann mit der 6. Grund für den Nummern-Wechsel: „Es war immer klar, dass ich die 6 bekomme – aber es hat gedauert, bis mein Trikot fertig war.“

Spennesberger hatte schon zu Sechzig-Zeiten ein gutes Verhältnis zu Sascha Mölders

Ein fixer Platz in der Startelf – das haben neben Timo nur zwei Neue geschafft: Torwart David Hundertmark und Spielertrainer Sascha Mölders. Das ist offenbr das „1860-Gen“: Denn sie sind das Ex-Löwen-Trio bei den Kreisstädtern. Hundertmark, Spennesberger und Mölders trugen früher das Trikot des TSV 1860 München. „Da hab’ ich mich mit Sascha schon super verstanden, bin nicht zuletzt wegen ihm nach Landsberg gegangen“, verrät „Spenne“. Er kam 2019 mit 21 Jahren zur Corona-Abbruch-Saison zu den Löwen und lief für Frank Schmöllers Bayernliga-U21 auf, trainerte aber neun Monate bei der ersten Mannschaft mit.

Unter Trainer Daniel Bierofka spielte er im Trainingslager in Windischgarsten (Oberösterreich) sogar zweimal fürs Drittliga-Team – „gegen Ried und Blau-Weiß Linz“, erinnert er sich noch ganz genau. Der „richtige“ Sprung zu den Profis blieb ihm aber verwehrt. „Die Konkurrenz war halt sehr groß“, sagt er. Dazu kamen der Trainerwechsel von Bierofka zu Michael Köllner, der eigene Vorstellungen von seinem Kader hatte, und die langwierige Verletzung. „Natürlich war mein Ziel, zu den Profis zu kommen. Aber im Endeffekt hat’s leider nicht gereicht“, blickt er zurück.

Spennesberger sagt nach Treffern mit Mölders sofort zu

Es war Zeit, sich neu zu orientieren. „Er hatte Anfragen aus der Regionalliga, aber er hat sich zum Glück für uns entschieden. Wir sind froh, dass er jetzt bei uns spielt“, sagt Mölders. Und fügt hinzu: „Ich wollte eigentlich, dass er schon früher zu uns kommt.“

Spennesberger erzählt, wie der Wechsel letztlich über die Bühne ging: „Ich hab‘ mich mit Sascha in Landsberg getroffen. Da hat er gefragt, ob ich meine Fußballschuhe dabei habe. Ich hab sie aus dem Auto geholt, trainiert – und danach gleich zugesagt.“ Zwei Tage später stand er in der Startelf. Landsberg ist für den gelernten Drucker (Ausbildung „Medientechnologie Druck“) die dritte Station im Herren- Fußball. Bevor er nach München wechselte, spielte er für die Zweite von Jahn Regensburg (63 Einsätze), dem Verein, für den er auch (von einem einjährigen Gastspiel in der U19 in Cham mal abgesehen) ab 2004 in der Jugend auflief.

Die Liebe zu 1860 ist nach dem Wechsel an den Lech nicht erkaltet: „Ich bin und bleibe Löwen-Fan. Die Fans sind überall dabei und machen Stimmung. Mir ist der Verein ans Herz gewachsen.“ Mit Oliver Beer, einst Co-Trainer von Daniel Bierofka, plant „Spenne“ auch seine Zukunft: „Beer hat eine eigene Fußballschule, da bin ich bei vielen Camps dabei. Das ist mein Einstieg in die Trainerschiene. Ich will mein Hobby zum Beruf machen.“

Nach Verletzung wieder bei 100 Prozent

Aber jetzt zählt erst mal Landsberg: „Dem TSV gilt meine ganze Konzentration. Mir war das Wichtigste, dass ich unter professionellen Bedingungen trainieren kann, um mich weiterzuentwickeln. Diese Bedingungen habe ich mit Sascha und Mike Hutterer als Trainer. Ich glaube, hier kann ich mich sogar besser weiterentwickeln als bei der U21 von 1860, auch wenn Schmöller ein Super-Trainer ist“, sagt der Mittelfeldspieler, der am liebsten auf der 6er-, 8er- und 10er-Position spielt und nach seiner Verletzung „endlich wieder bei 100 Prozent“ ist.

Sein Fazit nach drei Monaten in Landsberg: „Eine Super-Truppe, die in jedem Training Vollgas gibt. Wir sind Tabellenzweiter, wir wollen aufsteigen und ich kann mich voll auf den Fußball konzentrieren – es war eine gute Entscheidung, nach Landsberg zu gehen. Ich habe alles richtig gemacht.“

Fahrgemeinschaft mit Kollegen - Parkplatzsuche am Isartor in München nervt

Das freut natürlich auch die treuesten und größten Fans des Niederbayern: Mama Christine und Papa Hermann, die in Straubing wohnen, reisen zu jedem Spiel rund zweieinhalb Stunden an, um dem Junior die Daumen zu drücken. „Sie haben mich auch schon in Regensburg und bei 1860 unterstützt. Ich kann die Spiele an einer Hand abzählen, bei denen sie nicht da waren.“

Alles perfekt beim Neu-Landsberger? Fast: Timo wohnt (allein) am Isartorplatz in München und bildet eine Fahrgemeinschaft mit Maxi Holdenrieder, David Hundertmark und Branko Nikolic. Danach geht immer die leidige Parkplatzsuhe los: „Trotz Anwohnerausweis brauche ich nach dem Training schon mal ein bis zwei Stunden, bis ich einen Platz gefunden habe.“ Den Platz in der Stammelf hatte „Spenne“ schon schneller.

Aufrufe: 011.10.2022, 16:30 Uhr
Thomas ErnstbergerAutor