2024-04-25T10:27:22.981Z

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Haching macht sich winterfest: Die Tore waren am Donnerstag schon fast abgebaut.
Haching macht sich winterfest: Die Tore waren am Donnerstag schon fast abgebaut. – Foto: Robert Gasser

Absage der SpVgg Unterhaching gegen Wacker: Warum einfach, wenn es auch schwer geht...

Partie gegen Burghausen erst 2023

Jetzt also doch! Die Partie der SpVgg Unterhaching gegen Burghausen ist verlegt. Wie die Absage kommuniziert wurde, wirft allerdings Fragen auf.

München/Unterhaching - So richtig hat es ohnehin niemand mehr geglaubt, dass die SpVgg Unterhaching am kommenden Samstag ihr letztes Heimspiel gegen Wacker Burghausen durchziehen wird. Dennoch sorgten die Umstände der Absage für reichlich Verwirrung. Am Donnerstag kam dann schließlich die Pressemitteilung der Vorstädter: „Grund für die Verlegung ist eine Stadionsperre des Alpenbauer Sportparks. Somit ist die Durchführung eines Regionalliga-Spieltages im Stadion der SpVgg Unterhaching am kommenden Wochenende nicht möglich“, heißt es darin. Die Gründe, warum der Platz (mit Rasenheizung) gesperrt ist, blieb der Verein schuldig.

Dass Spiele verlegt werden, gehört zu jeder Saison im Fußball dazu und ist eigentlich total normal. Aber warum hat es sich der Regionalliga-Tabellenführer so schwer gemacht? Es gab schon seit Wochen Anzeichen dafür, dass das Duell gegen Wacker erst im Jahr 2023 ausgetragen wird. Am 9. November, also vor über drei Wochen, bot der Verein auf seiner Website vorübergehend Tickets für das Spiel gegen Burghausen an - am 28. März 2023.

Spielverlegung schon länger klar? Haching bot am 9. November Tickets für Wacker-Spiel im März an

Screenshot der Hachinger Website vom 9. November.
Screenshot der Hachinger Website vom 9. November. – Foto: fkn

Das sorgte auch im Fanlager der Spielvereinigung für rauchende Köpfe. Und die Fragezeichen wurden nicht weniger, denn bis Donnerstagnachmittag wurden die Karten für den 3. Dezember angeboten. Das - inzwischen tatsächlich - letzte Heimspiel gegen den FC Augsburg II ließ dann ebenfalls erahnen, dass die Partie verlegt wird. Nach dem Heimsieg durch den späten Treffer von Mathias Fetsch in der 87. Minute bedankten sich die Spieler mit dem obligatorischen „Vielen Dank für Eure Unterstützung“-Banner bei den Fans. Ein Schulterschluss, der von vielen Klubs in der Regel immer im letzten Heimspiel der Saison oder des Jahres mit den Zuschauern gesucht wird.

Die Hachinger Spieler nach dem 1:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg II am 19. November.
Die Hachinger Spieler nach dem 1:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg II am 19. November. – Foto: Sven Leifer

Sandro Wagner war am Mittwochabend beim Spiel Argentinien gegen Polen ZDF-Experte

Ein weiteres Indiz: Cheftrainer Sandro Wagner ist als ZDF-Experte bei der WM im Einsatz und war am vergangenen Sonntag, zwei Tage nach dem 3:0-Sieg in Heimstetten, im Al-Bayt-Stadion und kommentierte mit Oliver Schmidt das 1:1 der DFB-Elf gegen Spanien. Einen Tag vor dem Remis betonte Wagner in einer Pressemitteilung noch, er würde seine „Mannschaft nie im Stich lassen“ und natürlich in keinem Spiel fehlen und außerdem keine wichtigen Trainingseinheiten verpassen. Am Mittwochabend war der 36-Jährige dann als Co-Kommentator beim Spiel Argentinien gegen Polen tätig.

Nimmt man Wagner beim Wort, war nach dem Statement vom Samstag eigentlich schon klar, dass das Spiel abgesagt wird. Oder wären die Trainingseinheiten vor dem Spiel gegen Burghausen nicht wichtig gewesen? Das Aufeinandertreffen mit dem Tabellenachten steigt jetzt also im kommenden Jahr - vielleicht ja am 28. März, wie Anfang November bereits angekündet. Dennoch stellt sich die Frage: Hätte die Absage nicht eleganter und schon viel früher kommuniziert werden können? (jb)

Aufrufe: 01.12.2022, 14:25 Uhr
Jörg BullingerAutor