2025-12-03T05:51:34.672Z

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Aaram Abdelkarim fühlt sich beim MSV Düsseldorf pudelwohl.
Aaram Abdelkarim fühlt sich beim MSV Düsseldorf pudelwohl. – Foto: Markus Becker

Abdelkarim blüht beim MSV Düsseldorf wieder auf

Aaram Abdelkarim mischt die Liga mit Technik und Spielwitz auf. Beim MSV Düsseldorf spielt er mit alten Freunden, entwickelt sich zum Top-Vorbereiter und bleibt trotz Serienerfolgen zurückhaltend. Warum der Aufstieg trotzdem kein Tabuthema ist.

Würde die Fußball-Bundesliga auf Kleinfeld ausgetragen, Aaram Abdelkarim wäre heute mit großer Wahrscheinlichkeit ein Bundesligaprofi. Der 31-jahre alte Mittelfeldspieler des Bezirksligisten MSV Düsseldorf ist ein typischer „Zocker“, einer der auch auf engsten Räumen Gegenspielern Knoten in die Beine spielen kann, und der darüber hinaus über eine außergewöhnlich gute Schusstechnik verfügt.

Nicht von ungefähr ging Abdelkarims Stern vor einigen Jahren auch in der Halle auf. Eigentlich noch für die A-Jugend spielberechtigt, mischte er bei den Mönchengladbacher Hallenstadtmeisterschaften im Dress des Lokalmatadoren 1. FC Mönchengladbach seine teils wesentlich älteren Gegenspieler auf. Abdelkarims Kabinettstückchen auf dem Parkett blieben auch den Talentscouts nicht verborgen.

Schon in seinem zweiten Seniorenjahr wechselte der Edeltechniker zu Fortuna Düsseldorfs U23 in die Regionalliga West, wo er fortan einige Jahre lang im Trikot mehrerer Klubs seine Spuren hinterließ. Nach Stationen beim TSV Meerbusch (Oberliga) und der Holzheimer SG (Landesliga) landete Abdelkarim vor dieser Saison schließlich beim MSV.

„Ich wollte einfach noch etwas kürzer treten. Und beim MSV ergab sich nun die Chance, noch einmal mit Freunden wie Drilon Istrefi, Sinan Kurt oder Jannik Stevens zusammenzuspielen. Wir kennen uns schon sehr lange und hatten bereits vor längerer Zeit mal über so ein Szenario gesprochen“, erklärt der Mittelfeldspieler.

Immer hohe Erwartungen

Die Zusammenkunft der alten Kumpels ist bislang eine einzige Erfolgsgeschichte. Der MSV thront nach zwölf Siegen aus den ersten 15 Spielen auf Rang eins. Wirklich überrascht ist Abdelkarim darüber nicht. „Wir haben eine ganze Reihe von Spielern im Kader, die Erfahrung auch aus höheren Ligen haben. Wenn die alle gesund sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man Erfolg hat. Das ist letztlich in allen Ligen so“, sagt der Routinier.

Für ihn selbst war der Schritt runter in die Bezirksliga allerdings zu Beginn noch gewöhnungsbedürftig. „Ich bin jemand, der immer gewinnen will und hohe Erwartungen an seine Mitspieler hat. Ich musste aber auch erst begreifen, dass in diese Klasse nicht jeder diese Erwartungen erfüllen kann. Sich selbst ein Stück zurückzunehmen, war ein Lernprozess“, sagt Abdelkarim.

Favoritenrolle auch im Derby

Inzwischen scheinen die Häuptlinge und Indianer im Kader von Goran Tomic gut aufeinander abgestimmt. In der bisherigen Saison gelang es lediglich dem DSC 99, den MSV in Liga und Pokal zu bezwingen. Ansonsten hielten sich die Elleraner in Pflichtspielen schadlos und sind nun auch im anstehenden Derby gegen den Verfolger TSV Eller 04 (3. Platz) der Favorit.

An einen möglichen Aufstieg verschwendet Aaram Abdelkarim nach eigenem Bekunden trotz der augenblicklichen Dominanz aber noch keinen ernsthaften Gedanken. „Der Verein macht uns da gar keinen Druck. Von Aufstieg redet niemand“, beteuert der Spielmacher, um indirekt aber doch eine Hintertür zu öffnen.

„Wenn man die Sache mit gesundem Menschenverstand betrachtet und sich unseren Kader anschaut, ist doch klar, dass wir erfolgreichen Fußball spielen wollen.“ Dazu passt, dass rund um die Heidelberger Straße zuletzt auch schon der Name von Kevin Weggen als mögliche Verstärkung fiel.

Auch der Kapitän des Oberligisten FC Büderich zählt zu den alten Kollegen von Aaram Abdelkarim und Jannik Stevens und würde schon alleine deshalb ideal ins Beuteschema passen. Doch Abdelkarim wiegelt noch ab. „Ich weiß davon nichts. Aber wenn Kevin irgendwann auch einmal an den Punkt kommt, etwas kürzer treten zu wollen, ist er bei uns natürlich willkommen“, so der Top-Torvorbereiter des MSV.

Aufrufe: 05.12.2025, 13:30 Uhr
Marcus GiesenfeldAutor