
Was für ein Pokalabend! Borussia Köln-Kalk hat den Rangdritten der Landesliga 1, SC Borussia Lindenthal-Hohenlind, mit 2:1 (1:0) aus dem Wettbewerb geworfen – und das in doppelter Unterzahl. Das Siegtor fiel in der Nachspielzeit, als die Gastgeber nur noch zu neun Mann auf dem Platz standen.
Vor rund 150 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an ein intensives Pokalduell. Die favorisierten Gäste aus Hohenlind hatten mehr Ballbesitz, doch Kalk verteidigte kompakt und setzte auf schnelle Gegenstöße. Kurz vor der Pause belohnte sich das Team von Trainer André Otten: Jimmy Mbiyavanga brachte die Hausherren in der 44. Minute mit 1:0 in Führung.
Hohenlind traf erst in der 73. Minute durch Florian Hensel zum Ausgleich – doch Kalk wehrte sich weiter. Trotz der Gelb-Roten Karten gegen Burak Akduman (64.) und Dogukan Tasli (76.) hielten die Gastgeber dagegen.
Als sich alle bereits auf die Verlängerung eingestellt hatten, folgte die Pokalsensation. In der ersten Minute der Nachspielzeit zeigte Schiedsrichter Yusuf Calkam nach einem Foul auf den Punkt. Kennedy Loritz trat an und verwandelte eiskalt zum 2:1. Kurz darauf sah auch noch Burhan Akduman die Rote Karte, doch Kalk brachte den Sieg mit acht Mann über die Zeit.
Trainer André Otten fand nach der Partie nur lobende Worte für seine Mannschaft: „Das heute war das eine absolute Top-Leistung – ein hochverdienter Sieg. Ein echter Pokalfight von unserer Truppe! Von Nummer 1 bis 14 ist jeder an sein Maximum gegangen.“
Er betonte die defensive Stabilität seines Teams: „Hohenlind hatte kaum eine Torchance, wir haben bombensicher gestanden. Am Ende waren wir nur noch zu neunt, in den letzten vier Minuten sogar nur zu acht. Trotzdem holen wir durch eine super Aktion vorne noch einen Elfmeter heraus und machen das 2:1.“
Auch den Vorwurf einer möglichen B- oder C-Elf beim Gegner wollte Otten nicht gelten lassen: „Damit braucht mir keiner kommen. Zum Fußball gehören eben nicht nur elf Spieler, sondern ein kompletter Kader.“
Zum Schluss richtete Otten ein großes Kompliment an seine Spieler: „Ich muss wirklich jedem unserer Jungs ein riesiges Kompliment machen. Ich hoffe, das gibt der Mannschaft zusätzlichen Auftrieb – und dass sie erkennt, was für eine starke Truppe sie sein kann, wenn wirklich jeder alles in die Waagschale wirft.“
Die zweite Sensation des Abends gelang dem B-Ligisten TSV Köln-Merheim. Die Mannschaft von Trainer Turgut Bakir führte dank eines Doppelpacks von Ramazan Dardanoglu bereits nach 23 Minuten mit 2:0 gegen den Bezirksligisten SV Bergfried Leverkusen.
Nur sechs Minuten nach der Pause verkürzte Torjäger Till Juber auf 2:1 (51.), doch der Tabellensiebte der Kreisliga B2 Köln hatte die passende Antwort parat: Benjamin Eckert überwand SVB-Keeper Sascha Mondorf mit einem Distanzschuss und stellte den alten Abstand wieder her. Die endgültige Entscheidung besorgte Kaan Möres in der 88. Minute mit dem Treffer zum 4:1, ehe Hendrik Hebbel in der Schlussminute nur noch Ergebniskosmetik betreiben konnte.
Nur zwei Tage nach dem Aufeinandertreffen in der Bezirksliga 1 standen sich Schwarz-Weiß Köln und Germania Zündorf erneut gegenüber – diesmal im Pokal.
Zündorf legte los wie die Feuerwehr und ging bereits nach vier Minuten durch Doriel Itumine in Führung. Doch die Heimelf zeigte sich wenig beeindruckt und drehte die Partie binnen acht Minuten durch Treffer von Ricky Fritzen (10.) und Enes Cukovci (18.). Damit war der erste Durchgang jedoch noch nicht beendet: Nur drei Minuten später verwandelte Kacper Jurek einen Strafstoß für die Gäste, ehe derselbe Spieler in der 39. Minute das Spiel erneut zugunsten der Werken-Elf drehte.
Nach der Pause brachten beide Trainerteams frische Kräfte, doch es dauerte bis zur 77. Minute, ehe wieder gejubelt wurde: Ricky Fritzen glich per Elfmeter zum 3:3 aus. Als sich beide Teams bereits auf eine Verlängerung einstellten, schlug Zündorf in der zweiten Minute der Nachspielzeit erneut zu: Maksym Marushchak traf zum umjubelten 4:3-Endstand – und sicherte so die Revanche für die Ligapleite vom Wochenende.
Die Partie zwischen Rot-Weiß Köln-Zollstock und dem SV Gremberg Humboldt wurde in der 82. Minute beim Stand von 4:2 für die Heimelf abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits drei Spieler der Gäste vom Platz gestellt worden.
„Wir hatten bereits drei Platzverweise kassiert, und dann haben sich zwei Spieler verletzt. Nach Rücksprache mit Zollstock haben wir den Platz verlassen, weil ein Weiterspielen mit nur sechs Spielern nicht möglich gewesen wäre“, hieß es aus dem Lager des SV Gremberg Humboldt.