Main-Taunus. Fünf Gelbe Karten, zwei Zeitstrafen, eine Rote Karte, zwei Stopp-Regeln und ein Last-Minute-Ausgleich: Das Relegations-Wiedersehen zwischen Alemannia Nied II und dem TV Wallau hatte einiges zu bieten. Vor knapp drei Monaten hatten sich beide Teams noch in der Relegation der A-Liga gegenübergestanden - Wallau damals noch als B-Ligist und die Nied-Zweite als potenzieller A-Liga-Absteiger. "Das glaubt man nicht", sagte Nieds Spielausschussmitglied Heinz-Joachim Gerstenberg nach dem 2:2-Remis in einem umkämpften, teils hitzigen, Spiel. Viktoria Sindlingen durfte derweil einen 3:0-Auswärtserfolg beim SV Ruppertshain feiern.
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"Am Ende war es ein gerechtes 2:2", bilanzierte Nieds Spielauschussmitglied Heinz-Joachim Gerstenberg. Felix Irrgang (8.) brachte die Gäste aus Wallau früh mit 1:0 in Führung. Noch vor der Pause drehte Nieds Daniel Trigilia (24./30.) mit seinem Doppelschlag das Spiel. "Nied hat es sehr gut gemacht. Ich ärgere mich trotzdem ein bisschen, weil wir im Moment das Tor nicht treffen", sagte TVW-Coach Alex Kopp. Während Schiedsrichter Lutz Sand im ersten Durchgang nur eine Gelbe Karte vergeben hatte, sollte die zweite Halbzeit deutlich hitziger werden. "Es war ein umkämpftes Spiel, welches der Schiedsrichter jedoch falsch angepackt hat", findet Kopp, der hinzufügt: "Aber die beiden Stopp-Regeln und die Rote Karte waren schon berechtigt." Gleich zwei Mal schickte Lutz Sand beide Mannschaften in dessen eigene Sechzehner - Auslöser seien laut Kopp eine verbale Auseinandersetzung bei der ersten Unterbrechung, und Handgreiflichkeiten bei der zweiten Maßnahme nur zehn Minuten später gewesen. Bei einer dritten Unterbrechung wäre das Spiel abgebrochen worden.
"Von Außen hat es nicht danach ausgesehen, dass sich der Schiedsrichter gefährdet gefühlt hat", betonte Gerstenberg. Die Nachspielzeit sollte es dann nochmal in sich haben: Zunächst flog Wallaus Lukas Irrgang nach Tätlichkeit mit Rot vom Platz. Kurz vor Abpfiff schaffte der TV durch Christian Herrmann (90.+6) dann den Last-Minute-Ausgleich. "Damit haben wir nicht gerechnet, als wir nach Nied gefahren sind", zeigte sich Kopp ebenfalls überrascht vom hitzigen Spiel. Beim Relegationsspiel vor knapp drei Monaten, bei dem sich Nied II und Aufsteiger Wallau bereits gegenüberstanden, sei es laut Kopp nicht ansatzweise so zugegangen, wie nun beim erneuten Wiedersehen. "Wir müssen einfach die Tore machen", bilanzierte Alex Kopp, der mit seinem Team nach drei Remis in Folge noch auf den ersten A-Liga-Dreier wartet.
"Alle drei Gegentore waren kapitale Abwehrfehler. Eigentlich war es ein typisches Unentschieden-Spiel", fasste Ruppertshains Spielauschussmitglied Horst Hofmann zusammen. Die Gäste aus Sindlingen gingen im ersten Durchgang durch Alessandro Attardo (27.) nach einer Unstimmigkeit in der SVR-Innenverteidigung mit 1:0 in Führung. Joschua Kessler vergab kurz vor der Pause die Riesenchance auf den Ausgleich - ein Viktoria-Spieler klärte auf der Linie. "Es war ein reines Kampfspiel, in dem wir die Fehler des Gegners gut ausgenutzt haben", setzte sich laut Viktoria-Coach Kai Schmidt das Spielgeschehen im zweiten Durchgang ähnlich fort. Salvatore Piritore (86.) und Erik Rothgerber (87.) erzielten nach Umschaltsituationen das 2:0 und 3:0 für Sindlingen. "Wenn alle da sind, sollte ein einstelliger Tabellenplatz drin sein", hatten die Ruppertshainer laut Hofmann gleich fünf Ausfälle zu beklagen - Leonardo Bianco, der eigentlich schon aufgehört hatte, musste sogar notgedrungen aushelfen. "Ruppertshain wird noch einige Mannschaften da oben ärgern. Letztes Jahr waren wir zwar individuell stärker, doch in diesem Jahr werden wir unsere Stärken besser als Team auffangen können", strebt Schmidt mit seiner Viktoria ebenfalls einen einstelligen Tabellenplatz an.
Tore: 1:2: Mohamed Asbahe (71.); 2:2: Robel Mehreteab (80.) / 0:1: unbekannt (17.); 0:2: unbekannt (56.)
Tore: 1:0: Steffen Pinto de Sousa (5.); 2:0: Dominik Eberth (27.) / 2:1: Wahab Schirwari (36.); 2:2: Timo Jahnnetti (65.)
Tore: 0:1: Dmitry Prikolotin (25.); 0:2: Ben Baumgärtner (27.); 0:3: Sergejs Parfenovics (51.); 0:4: Sergejs Parfenovics (86.)
Tore: 0:1: Thibault Ernest Paul Yout (66.)