
Viktoria Aschaffenburg hat im Toto-Pokal-Achtelfinale für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Vor 1.092 Zuschauern im Stadion am Schönbusch setzten sich die Blau-Weißen nach 90 intensiven Minuten und einem dramatischen Elfmeterschießen mit 9:8 gegen den Drittligisten 1. FC Schweinfurt 05 durch.
Für beide Teams war das Pokal-Duell eine willkommene Abwechslung vom Liga-Frust: Die Viktoria steckt in der Regionalliga Bayern mit nur vier Punkten und mageren 1:12 Toren im Tabellenkeller, die Nullfünfer zieren als Aufsteiger in die 3. Liga nach vier Niederlagen ohne eigenen Treffer das Tabellenende.
Von einem Klassenunterschied war an diesem Abend nichts zu spüren. Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr: Benjamin Baier überraschte die Schweinfurter Defensive mit einem frechen Schuss und markierte das 1:0 (11.). Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten – Nico Grimbs drückte den Ball nach Vorarbeit von Joshua Endres über die Linie (22.). Als sich die Gäste wieder gefangen hatten, patzten sie erneut: Ein Fehler in der Abwehr leitete den erneuten Rückstand ein, Eren Bozan nutzte die Einladung eiskalt zum 2:1 (37.).
Nach der Pause blieb das Spiel offen und intensiv. Michael Dellinger glich nach einer feinen Kombination zum 2:2 aus (59.) und brachte die Gäste zurück ins Spiel. In der turbulenten Schlussphase drängten beide Mannschaften vehement auf die Entscheidung – Chancen auf beiden Seiten machten das Derby zum echten Nervenkrimi. Die Gelb-Rote Karte gegen Nils Piwernetz (90.) schwächte Schweinfurt zusätzlich und erhöhte den Druck auf die Nullfünfer.
Da nach der regulären Spielzeit kein Sieger ermittelt werden konnte, fiel die Entscheidung sofort vom Punkt. Beide Teams trafen zunächst souverän, ehe sich das Drama zuspitzte. Ausgerechnet Devin Angleberger vergab für die Nullfünfer – und Niklas Borger verwandelte im Gegenzug zum vielumjubelten 9:8. Der Schönbusch bebte, Schweinfurt war geschlagen.
Melanie Grün-Schmidt (Pressesprecherin Viktoria Aschaffenburg) nach dem Spiel: "Wir haben heute leidenschaftlich gekämpft, waren von Beginn an hellwach. Auch spielerisch haben wir es gut gemacht und endlich zwei Tore vor heimischem Publikum erzielt. Damit wurden wir belohnt und haben das Elfmeterschießen erreicht. Am Ende des Tages kann dort jeder ziehen – das sieht man auch am Ergebnis von 9:8. Je länger es ging, desto wackliger wurde es auf beiden Seiten. Unser Keeper Max Grün hat dann den Schuss von Devin Angleberger gehalten. Und Niklas Borger war es schließlich, der den entscheidenden Elfmeter verwandelt hat. So haben wir uns endlich belohnt – mit einer leidenschaftlichen Leistung von der ersten Minute an. Wir hoffen, dass uns das auch Auftrieb für den Ligabetrieb gibt."
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Mit Leidenschaft und Nervenstärke zieht Viktoria Aschaffenburg ins Viertelfinale des Toto-Pokals ein. Für Schweinfurt setzt sich die Misere auch im Pokal fort.
Die Viertelfinalpaarungen werden am 22. September ausgelost und im November ausgetragen.