Die Urlaubszeit sorgt bei vielen Teams für Personalsorgen. Er hätte diese Möglichkeit nicht besser nutzen können. ERDINGER Weißbier präsentiert den Torjäger des Monats: Stefan Suchanke.
Planegg – Der SV Planegg-Krailing konnte vergangene Saison mit der Meisterschaft in der Kreisliga den Aufstieg perfekt machen. Damit kehrt der einstige Landesligist nach sechs Jahren zurück in die Bezirksliga Süd. In den letzten beiden Spielen setzte es zwar gegen Deisenhofen II und Aubing Niederlagen, zum Saisonauftakt konnte der Aufsteiger aber noch drei Siege in Folge verbuchen. Neben Habach und Neuried schlug der SV auch den gestandenen Ligakonkurrenten FC Penzberg mit 4:2.
Gegen Penzberg stand kein Geringerer im Mittelpunkt als der 44-jährige Spielertrainer der zweiten Mannschaft des SV Planegg, Stefan Suchanke. Mit zwei Toren und einer Vorlage in 61 Minuten Spielzeit sicherte der Stürmer seinem Team den Sieg bei seinem Comeback – der letzte Einsatz des ehemaligen Bayernligaspielers für die erste Mannschaft lag fast ein Jahr zurück.
In der Bezirksliga hatte er sogar rund sieben Jahre nicht gespielt. Der Grund für sein Comeback: „Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist August, Urlaubszeit. Da fragt man halt mal wieder den alten Mann“, erklärt Suchanke. Unvorbereitet kam diese Notfall-Lösung allerdings nicht. „Pero Vidak und ich haben davor darüber geredet, dass es einen Engpass zur Urlaubszeit gibt. Ich hab die ganze Vorbereitung mitgemacht, war für mich auch echt mal wieder ganz gut. Und irgendwann kam dann die Zeit.“
Und wie diese kam. Gegen Penzberg glich Suchanke zweimal für seinen SV Planegg in Durchgang eins aus, ehe er die Hausherren mit seinem Assist kurz vor der Pause auf die Siegerstraße lenkte. Am Ende reichte die Leistung natürlich auch für einen Platz in der FuPa-Elf der Woche. „Es kommt aufs Können an. Man muss immer seine Leistung bringen. Klar war das Niveau höher und schneller, als was ich in den letzten Jahren gewohnt war. Aber als Fußballer, wennst einer warst, verlernst es nicht.“
Suchanke spielte Anfang der 2000er Jahre für den FC Starnberg und in Fürstenfeldbruck in der Bayernliga, für Pullach und den FT Starnberg in der Landesliga, ehe er zurück in seine Heimat nach Planegg kehrte. Für die Münchner spielte der Angreifer für die erste und zweite Mannschaft in allen Ligen von der Kreisklasse bis hoch zur Landesliga in der Saison 2014/15.
Nun ist Suchanke hauptsächlich als Spielertrainer bei der zweiten Mannschaft aktiv. „Ich hab es jetzt noch einmal genossen, in meiner Heimat vor so vielen Leuten aufzulaufen. Hab dann auch dem Martin Bauer gesagt ‘Auf ein letztes Mal‘, das hab ich über die Jahre jetzt mittlerweile auch schon zum achten Mal gesagt. Irgendwann ist es dann wirklich mal vorbei“, sagt Suchanke, der gegen den SV Aubing nochmals in der Startelf stand und nur knapp den nächsten Treffer verpasste. Wie es jetzt weitergeht, will der Stürmer mit Trainer Pero Vidak besprechen.
Grund für den möglichen Rückzug aus der ersten Mannschaft ist der Saisonauftakt der Reserve des SV Planegg. „Es ist schwer, alles zu vereinbaren. Ich kann, beziehungsweise will meine zweite Mannschaft nicht vernachlässigen. Nach der Vorbereitung mit der Ersten bin ich da auch normal als Trainer zurückgekehrt.“ Wie oft Suchanke für die zweite Mannschaft auflaufen wird, ist ebenfalls unklar, denn: „Ich bin nicht der größte Fan von der Rolle des Spielertrainers. Das ist für mich nicht die Top-Lösung.“
„Aber wenns ist, bin ich da.“
Stefan Suchanke ist auch weiterhin bereit, wenn die Mannschaft ihn braucht.
Am kommenden Samstag gastiert der SV Planegg-Krailing beim FC Aich. Ob Suchanke auch die nächsten Spiele auflaufen wird, ist noch unklar. Verwundern würde es aber keinen. „Es hat viel Spaß gemacht, lief auch sehr gut. Ich denke mal nicht, dass ich nach der Urlaubszeit gleich wieder drankomme. Aber wenns ist, bin ich da.“ (Sebastian Isbaner)