
Dank seines Stürmers Stefan Stöckl gewann der Fußball-Landesligist TSV Jetzendorf sein Spiel beim TSV Dachau 1865.
Jetzendorf – „Er ist im Moment sehr gut drauf“, sagte Markus Pöllner, Trainer des Fußball-Landesligisten TSV Jetzendorf, gestern. Nimmt man das Spiel vom Samstag zum Maßstab, so ist dies schlichtweg eine Untertreibung: Stefan Stöckl, Pöllners Hauptangreifer, erledigte den TSV Dachau 1865 praktisch im Alleingang. Er traf drei Mal und legte einem Teamkollegen das vierte und entscheidende Tor auf. Endstand: 4:2 für den Gast aus Jetzendorf.
Die Dachauer durften alles, was sich sich in taktischer Hinsicht vorgenommen hatten, nach drei Minuten über den Haufen werfen. Denn da traf Stöckl zum 1:0 für Jetzendorf. Frederic Rists Maßflanke köpfte der Stürmer zur frühen Führung ins Tor.
Nach diesem Auftakt nach Maß spielte nur der Gast. Jetzendorf hatte weitere Abschlüsse, eine Topchance etwa bot sich in der 12. Minute für Leon Nuhanovic, der den Ball freistehend nicht richtig traf. Aber da war ja noch dieser Stöckl. Thomas Nefzger schickte den pfeilschnellen Stürmer in ein ungleiches Laufduell mit 65-Routinier Stefan Vötter. Stöckl gewann, tauchte allein vor 65-Keeper Marco Jakob auf und schoss ins kurze Eck.
Von den Dachauern kam gar nichts – bis ein dicker Patzer sie zurück ins Spiel brachte. Jetzendorfs Verteidiger Lorenz Kirmair ging im eigenen Sechzehner ins Dribbling gegen zwei pressende Dachauer. Keine gute Idee. Der Ball kam ihm abhanden und landete bei Berkant Barin, der mit einer für Jetzendorfs Schlussmann Daniel Witetschek unerreichbaren Bogenlampe ins lange Eck traf.
„Ich mache dem Lorenz keinen Vorwurf“, betonte Trainer Pöllner, „wir stehen in der Tabelle so gut da, weil wir mutig spielen wollen. Da ist es halt mal schiefgegangen.“ Das Anschlusstor tat dem TSV 1865 sichtlich gut, jetzt hatten auch die Dachauer Offensivaktionen.
Kurz vor der Halbzeit bot sich Stöckl die Topchance, auf 3:1 zu stellen. Nach einem Konter über Frederic Rist entwischte er einmal mehr der Dachauer Abwehr, umkurvte Torhüter Jakob und hatte das fast leere Tor vor sich. Einzig Nikolaus Grotz konnte noch etwas tun – und tat es, der Dachauer Kapitän schlug den Ball von der Linie.
Zur Halbzeit lagen die Dachauer demnach 1:2 hinten, das Duell war durchaus offen. Der Start in den zweiten Durchgang gelang dann wunschgemäß. Berkant Barin machte nach einem Freistoß per Abstauber den Ausgleich. In der Folge war Dachau sogar die aktivere Mannschaft. Torjäger John Haist – ansonsten komplett abgemeldet – köpfte drüber.
Es war beileibe keine Drangphase, aber die Dachauer kickten jetzt gefällig mit. Bis Stöckl zum dritten Mal den Spielverderber gab. Und wie. Er ließ die Defensivspieler Karim Özdemir und Ruben Milla Nava mit einem Haken stehen und schloss mit einem Hammer in den Winkel ab (61.).
Jetzendorf zog sich nach der neuerlichen Führung weiter zurück, blieb bei Kontern – dank Stöckl – jedoch brandgefährlich. Aber auch die Dachauer hatten die eine oder andere Möglichkeit auf den Ausgleich. In der 84. Minute kassierte der eingewechselte Felix Heckmeier eine Zehn-Minuten-Strafe.
Das erhöhte die Chancen der Dachauer, noch etwas mitzunehmen aus dem Spiel. Doch Lorenz Kirmair – ausgerechnet – machte dann vorzeitig den Deckel drauf. Er erzielte in der 89. Spielminute das 4:2. Die Vorarbeit kam per Flachpass von: Stefan Stöckl. Der TSV Jetzendorf festigte mit dem siebten Saisonsieg Tabellenrang zwei, die Dachauer rutschten ab auf Platz 14 und müssen eher nach hinten als nach vorne schauen.