„1860 München. Bis bald“: Ismaik meldet sich trotz Fanprotesten – Lichtermeer im Grünwalder Stadion

München – Nein, Hasan Ismaik war am Sonntag nicht ins Stadion gekommen. Eine Nachricht an die Fans des TSV 1860 hatte der Investor am Ende seines München-Aufenthalts aber noch parat. „Mit diesem Derbysieg habt ihr meinen München-Besuch versüßt“, schrieb der Jordanier – so als habe es die Proteste gegen ihn beim Spiel gegen Ingolstadt nie gegeben.

Beim Heimspielsieg des TSV 1860: Westkurve sendet klares Zeichen gegen Ismaik

Als die Mannschaften nach der Halbzeit aus der Kabine kamen, entrollten die Fans in der Westkurve ein riesiges Anti-Ismaik-Banner „Hasan, das ganze Stadion pfeift auf dich!“, war darauf in großen Buchstaben zu lesen. Mit der Unterstützung tausender Trillerpfeifen folgte ein ohrenbetäubendes Pfeifkonzert gegen den Investor, der im Stadion wie immer von Anthony Power vertreten wurde.

Doch die investorenkritischen Stimmen erhielten am Sonntagnachmittag gegen den FC Ingolstadt Gegenwind. Vereinzelt waren in der Stehhalle und auf der Haupttribüne „Reisinger raus“-Rufe zu hören. Ein weiteres Anzeichen für aktuelle Meinungsdiskrepanz im Fanlager des TSV 1860 München.

Lichtermeer für Demokratie: 1860-Fans unterstützen Demonstration gegen Rechtsextremismus

Für einen Gänsehautmoment sorgten die Löwen-Fans bei der starken Vorstellung des FC Ingolstadt aber dann noch. Im Rahmen der zeitgleich angelegten der Demonstration gegen Rechtsextremismus zogen zahlreiche Zuschauer ihre Smartphones und ließen das Grünwalder Stadion dank ihrer Handylichter erstrahlen. Auf der Theresienwiese fand zeitgleich die große Protestaktion „Lichtermeer für Demokratie“ statt, auf der auch Oberbürger Dieter Reiter zugegen war. „Wahnsinn heute: Mehr als 100.000 Menschen auf der Theresienwiese. Danke München!“, schrieb Reiter auf seinen Social-Media-Kanälen.

Im Löwen-Fanlager wird man auf so eine Geschlossenheit noch warten müssen. Der Gesellschafterstreit scheint vorerst nicht abzukühlen. Kurz vor der Rückreise nach Abu Dhabi meldete sich Hasan Ismaik noch mit einer Zigarre winkend vor einem Privatjet. Seine Botschaft: „Goodbye 1860 Munich. See you soon.” (btfm/mm)