2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Siegtreffer im Hinspiel: Mathias Fetsch setzt sich gegen Fabian Greilinger durch.
Der Siegtreffer im Hinspiel: Mathias Fetsch setzt sich gegen Fabian Greilinger durch. – Foto: IMAGO/Mladen Lackovic

„1860 gehört in die 2. Bundesliga“: Mathias Fetsch über seine Löwen-Zeit und das S-Bahn-Derby

„Wir wollen vor den Löwen bleiben“

Im Interview spricht Hachings Mathias Fetsch über seine Zeit beim TSV 1860 München, seinen Siegtreffer im letzten S-Bahn-Derby und seine Zukunft.

München – Mathias Fetsch war am 25. November 2023 der große Derbyheld der SpVgg Unterhaching. Durch seinen Treffer triumphierte der Aufsteiger mit 1:0 gegen den TSV 1860 München. Für den 35-Jährigen war die Partie im Grünwalder Stadion auch eine Reise in die Vergangenheit. Fetsch stürmte von 2008 bis 2010 für die Amateure der Löwen und machte bei den Profis auch seine ersten Schritte in der 2. Bundesliga. Vor dem Rückspiel am Sonntag (19.30 Uhr) sprach der Angreifer über die Derby-Brisanz und verriet, wieso 2017 eine Rückkehr zu den Löwen scheiterte.

Wie besonders ist dieses Duell mit 1860 für Sie?

Es ist etwas ganz Besonderes. Es ist mein alter Verein, auch wenn ich damals hauptsächlich bei den Amateuren unterwegs war. Trotzdem hab ich damals zum ersten Mal in meiner Karriere Zweitliga-Luft geschnuppert und auch fest bei den Profis mittrainieren dürfen. Der Verein ist für mich noch immer wichtig. Es ist schön, jetzt wieder gegen die Löwen zu spielen. Derbys sind dazu immer etwas ganz Besonderes, das merkt man auch im Umfeld. Das macht nochmal mehr Spaß, als wenn es nur ein normales Drittliga-Spiel wäre.

Die ersten Einsätze in der 2. Bundesliga bleiben im Gedächtnis, oder?

Auf jeden Fall. Es kamen zum Glück noch einige dazu, aber meine ersten beiden Einsätze waren bei den Löwen. Das nimmt mir keiner mehr und die Erinnerung bleibt auch für immer. Es war auch für mich persönlich eine geile Zeit. Ich bin damals vom KSC zu den Amateuren gewechselt, ich hatte da gar keinen Kontakt zu den Profis. Ich habe mich dann durch gute Leistungen empfohlen und war ein paar Mal im Profi-Kader.

Haben Sie die Löwen nach Ihrem Abgang noch verfolgt?

Ja, eigentlich immer. Ich habe jetzt schon einige Vereine hinter mir, trotzdem ist es noch etwas Besonderes, die alten Vereine zu verfolgen. Der Abstieg aus der 2. Bundesliga war damals sehr bitter. Der Werdegang ist sehr schade für den Verein. Eigentlich müsste der TSV 1860 München höher spielen, sie gehören in die 2. Bundesliga. Aber es wird Gründe geben, wieso es nicht so richtig funktioniert und keine Ruhe einkehrt. Das kann ich von Außen nicht beurteilen.

Hatten Sie jemals Interesse an einer Rückkehr?

Nach dem Abstieg in die Regionalliga hatte ich Kontakt zu Daniel Bierofka. Das war auch sehr interessant, weil ich eben den Verein und das Umfeld schon kannte. Damals habe ich mich aber gegen eine Rückkehr entschieden. Ich wusste nicht, ob ich den Schritt zurück in die Regionalliga gehen soll. Man versucht immer, möglichst hoch zu spielen. In der 3. Liga hätte ich es mir damals vorstellen können, weil ich einfach wusste, was mich bei den Löwen erwartet.

Wie brisant ist das Derby am Sonntag?

Es ist kein normales Drittliga-Spiel - auch, wenn es für beide Mannschaften tabellarisch um nichts mehr geht. Alleine das Wort „Derby“ sagt eigentlich schon alles. Da ist auch egal, wie groß oder klein dieses Derby ist. Gerade für das Umfeld und die Fans bedeutet ein Sieg sehr viel. Da kann man den Fans einiges zurückgeben.

Das Hinspiel haben Sie mit einem Tor entschieden. Was hat Ihnen dieser Treffer bedeutet?

Ich habe im Nachhinein gemerkt, was bei den Fans, bei uns in der Mannschaft und im ganzen Verein los war. Das hatte ich so gar nicht erwartet, wie viel den Leuten dieser Sieg bedeutet. Im Moment selbst habe ich mich einfach über das Tor gefreut, erst in den Tagen danach habe ich richtig realisiert, wie wichtig dieser Sieg für den ganzen Verein war.

Welche Ziele haben Sie für diese Saison noch?

Wir wollen das Spiel natürlich gewinnen. Wir wollen vor den Löwen bleiben, die Saison aber auch unabhängig von allen anderen Teams für uns selbst erfolgreich abschließen. Im Optimalfall wäre das ein einstelliger Tabellenplatz. Dann können wir mit dem ersten Jahr auch zufrieden sein.

Haben Sie Pläne, wie es für Sie danach weitergeht?

Ich habe noch ein Jahr Vertrag. Ich werde im September zwar schon 36, aber der Körper macht noch mit, ich fühle mich gut. Das sieht man auch anhand der Einsatzminuten, die ich in den letzten zwei Jahren hatte. Ich habe nur zwei Spiele verpasst. Deshalb gibt es keinen Grund, die Schuhe an den Nagel zu hängen. Es gibt für mich keine Altersgrenze, bei der zwingend Schluss ist.

Das Interview führte Marinus Obermaier

Aufrufe: 025.4.2024, 10:30 Uhr
Marinus ObermaierAutor