Der TSV 1860 peilt am Samstagnachmittag gegen den SC Verl den dritten Heimsieg der Saison an. Der Einsatz von Raphael Schifferl steht auf der Kippe.
München – Es ist eine Bilanz des Schreckens aus Löwen-Sicht: 0:1, 1:3, 2:3, 1:0, 2:3, 2:2, 3:0 und 1:2 lauten die bisherigen Ergebnisse des TSV 1860 im heimischen Grünwalder Stadion. Die letzte Chance in diesem Jahr, die Katastrophen-Heimtabelle – vorletzter Platz – ein bisschen aufzuhübschen, bietet sich am Samstag (16.30 Uhr, wir berichten live aus dem Grünwalder Stadion) gegen den SC Verl, zwei Zähler hinter den Löwen in Liga drei beheimatet.
Von einem „Heimfluch“ möchte Löwen-Coach Argirios Giannikis nichts wissen, betonte auf der Spieltags-Pressekonferenz: „Wir wollen die Leistung aus Essen (3:0) in das Heimspiel übertragen. Ich bleibe dabei: wir spielen gerne in München, wollen nicht quer durch Deutschland fahren, um zu punkten. Wir hatten daheim nicht das Spielglück, haben in kritischen Phasen zu Hause nicht das Maximum rausgeholt. Wir sind bestrebt, die Bilanz geradezurücken.“
Einen ersten Rückschlag musste Giannikis aber bereits am Freitagvormittag hinnehmen: Innenverteidiger Raphael Schifferl, der zuletzt den bis Jahresende verletzten Kapitän Jesper Verlaat gegen Rostock (1:2) und beim 3:0-Auswärtssieg in Essen vertrat, musste das Training angeschlagen abbrechen. Sein Einsatz gegen Verl steht auf der Kippe.
Die wohl naheliegendste Option wäre die Hereinnahme von Linksverteidiger Florian Bähr, für ihn würde Leroy Kwadwo ins Zentrum neben Max Reinthaler rücken. „Die Verletzung ist erst ein paar Minuten her. Wir müssen sehen, ob das (Kwadwo und Bähr zusammen in der Viererkette; Red.) vom System her passt“, erklärte Giannikis.
„Es ist ein guter Gegner, eine ballsichere Mannschaft. Wir müssen Geduld haben.“
Argirios Giannikis über den SC Verl.
Während der Trainer also hinten improvisieren muss, kehrt in der Offensive mit Maximilian Wolfram – nach abgesessener Gelbsperre – eine vielversprechende Option zurück. Der 27-Jährige wechselte vor der Saison ausgerechnet aus Verl an die Isar und wusste mit vier Treffern sowie vier Assists durchaus zu überzeugen. Reicht's für einen Startelfeinsatz gegen den Ex-Club? „Er ist ein ungemein wichtiger Spieler für uns, der viele Scorerpunkte gesammelt hat“, betont Giannikis, schiebt allerdings hinterher: „Soichiro Kozuki und Morris Schröter haben in Essen gut mitgearbeitet, um den Sieg einzufahren.“ Tendenz: Startleiberl für Kozuki und Schröter, Bankplatz für Wolfram.
Unabhängig, mit welchem Personal die Löwen in die Partie gehen, sollten sie vor den Gästen gewarnt sein. Der Sportclub versteckt sich nicht, stellt die sechstbeste Auswärtsmannschaft der Liga, gewann zuletzt mit 5:2 in Aue. Um die Stärke des Gegners weiß auch Giannikis: „Es ist ein guter Gegner, eine ballsichere Mannschaft. Wir müssen Geduld haben.“ Geduld, eigene Aggressivität und eventuell mit Wolfram den entscheidenden Joker in der Hinterhand – so lautet die Löwenformel, um den blauen Heimblues zu beenden.