2024-10-11T12:52:31.388Z

Ligabericht
Heftig unter die Räder geriet der FC Dießfurt (in Rot) im Derby beim TSV Pressath (in Blau-Schwarz).
Heftig unter die Räder geriet der FC Dießfurt (in Rot) im Derby beim TSV Pressath (in Blau-Schwarz). – Foto: Miriam Schraml

1:7 - Dießfurt spürt die eigenen Gesetze eines Derbys

Ruda-Elf erlebt in Pressath ein Debakel +++ Und auch Ebnath verliert sein Nachbarduell in Riglasreuth klar

Dass Nachbarduelle oft eine Eigendynamik entwickeln ist bekannt. Und dass dann der vermeintliche "Underdog" dem Favoriten dabei ein Schnippchen schlagen kann, ebenso. Am 6. Spieltag der Kreisklasse West mussten nun gleich zwei ambitionierte Mannschaften diese Eigenheiten eines Derbys erfahren, beide mussten klare Niederlagen einstecken, die man schon als großen Dämpfer bezeichnen kann. Dabei mutet das 7:1 des TSV Pressath (9./7) gegen den Kreisligaabsteiger FC Dießfurt (6./11) von der Höhe her schon mehr als überraschend an. Und auch das deutliche 3:0 des SV Riglasreuth (8./9) im Derby gegen die DJK Ebnath (3./12) war so nicht unbedingt zu erwarten.

Über die beiden Ergebnisse hat sich sicherlich auch das erfolgreiche Führungsduo der Liga, Primus SVSW Kemnath (1./16 - 6:1 in Auerbach) und der SV Neusorg (2./13 - 1:0 im Topduell bei der SG Seugast) gefreut, mussten doch zwei Mitstreiter um die ganz vorderen Plätze Federn lassen.

Werfen wir schließlich noch einen Blick auf die Abgründe des Klassements: Da hat beim SV Immenreuth (13./3) tief durchgeatmet, konnte die Müller-Truppe doch gegen die SG "Upo" II (10./4) beim 4:1 den ersten Saisondreier eintüten und die "Rote Laterne" an den FC Freihung (14./1) übergeben, der dem SC Schwarzenbach (7./10) auf eigenem Geläuf mit 0:3 unterlag.

Tore: 1:0 Mohammed Husseini (70.), 2:0 Johannes Renner (86.) - Schiedsrichter: Maximilian Dadder - Zuschauer: 100 - Platzverweis: Rot für Mirco Dobner (6./Mantel).

Am Samstag standen sich im Spitzenspiel der vorderen Tabellenregionen die SG Seugast und der SV Neusorg gegenüber. Beide Mannschaften hatten sich viel vorgenommen, doch von Beginn an zeigte sich, wer das Geschehen auf dem Platz dominieren würde. Der SV Neusorg nahm sofort das Heft in die Hand und bestimmte über weite Strecken das Spielgeschehen. Schon in der Anfangsphase erspielten sich die Gäste mehrere vielversprechende Torchancen, doch es dauerte bis zur 34. Minute, ehe der verdiente Führungstreffer fiel. Nach einem unglücklichen Fehler in der Abwehr der Heimelf schnappte sich Rene Hupas den Ball und bediente mustergültig Christopher König, der eiskalt zum 0:1 einschob. Kurz vor der Halbzeit bot sich dann noch einmal die Möglichkeit, die Führung auszubauen: Hupas kam zum Abschluss, doch Seugasts Torhüter Florian Sehr bewahrte seine Mannschaft mit einer sensationellen Parade vor dem zweiten Gegentreffer, als er den Ball gerade noch an die Latte lenken konnte.

Auch nach der Pause blieb der SV Neusorg zunächst die tonangebende Mannschaft und drängte weiter auf das zweite Tor. In der 50. Minute hätte man eigentlich bereits mit 2:0 oder 3:0 führen müssen, doch wieder blieben hochkarätige Chancen ungenutzt. In der letzten halben Stunde kam Seugast besser ins Spiel. Vor allem Smolak sorgte mit zwei gefährlichen Abschlüssen für Gefahr, doch Neusorgs Schlussmann Prechtl und der Pfosten retteten den knappen Vorsprung. Am Ende stand ein knapper, aber hochverdienter 1:0-Erfolg für den SV Neusorg. Ein besonderes Lob verdiente sich auch Schiedsrichter Basler, der das Spiel sehr souverän leitete und durch seine unaufgeregte Art einen flüssigen und fairen Spielablauf ermöglichte (Quelle: SV Neusorg)

"Im Großen und Ganzen geht der Sieg für Neusorg in Ordnung, weil sie die ersten 60 Minuten die aktivere Mannschaft waren. Wir konnten uns bis dahin bei unserem Torwart bedanken, der uns mit tollen Paraden im Spiel hielt. Normal musst du danach den Gegner bestrafen, weil wir die ein oder Torchance hatten, um das Spiel noch zu unseren Gunsten zu entscheiden. Die erste Niederlage in einen Punktspiel seit Oktober letzten Jahres. Mund abputzen, analysieren und nächstes Wochenende wieder besser machen, so ist der Plan", so SG-Coach Oliver Kreuzer.

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben von Beginn an das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Auch wenn wir es verpasst haben, frühzeitig das zweite Tor nachzulegen, haben wir defensiv gut gearbeitet und das Spiel verdient gewonnen. Die Jungs haben sich für ihren Einsatz belohnt. Jetzt heißt es, weiter fokussiert zu bleiben und den Schwung in die nächsten Partien mitzunehmen", sagte ein mehr als zufriedener Gästetrainer Patrick Müller.

Tor: 0:1 Christopher König (35.) - Schiedsrichter: Andreas Basler - Zuschauer: 50

Tore: 0:1 und 0:2 Romario Markovic (38./60.), 0:3 Fabian Waldmann (70.) - Schiedsrichter: Bernd Dietl - Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Serhat Kaya (45.), 0:2 Remzi Bozkurt (47.), 0:3 Serhat Kaya (50.), 0:4 Remzi Bozkurt (56.), 1:4 Dominik Szwaja (59.), 1:5 Jenan Kesetovic (76.), 1:6 Maximilian Herr (86.) - Schiedsrichter: Adrian Kohn - Zuschauer: 50

Böse unter die Räder geriet Kreisligaabsteiger FC Dießfurt im Derby vor 130 Fans in Pressath. Die vom Anpfiff weg hochkonzentrierten und hochmotivierten Gastgeber legten mit vier Treffer schon im ersten Durchgang den Grundstein für den erhofften Heimdreier, zur Pause war die Messe eigentlich schon gelesen. Dementsprechend erfreut war natürlich TSV-Trainer Markus Berft. Korbinian Fischers Doppelschlag brachte eine schnelle Führung, in der 27. Spielminute stellte Dominik Rau auf 3:0, ehe Fischer nach etwas mehr als einer halben Stunde gegen überforderte Gäste seinen dritten Treffer erzielte.

Und der Torhunger der Heimelf setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort, Dominik Rau gelang früh das 5:0, ehe Simon Schmid per Strafstoß zumindest den Ehrentreffer erzielen konnte. Benedikt Franz und wieder Fischer machten das Debakel für den FCD dann noch perfekt.

TSV-Trainer Markus Berft war stolz, zufrieden, blieb aber sachlich: "Man hat letzte Woche am Freitag und Sonntag in Halbzeit 1 gesehen, was möglich ist. Heute hat mein Team da weiter gemacht. Extrem gut gegen den Ball und nach vorne sehr effizient. Es war ein sehr disziplinierte Teamleistung. Der Sieg ist mehr als verdient, auch in der Höhe."

Anders die Stimmung beim Spartenleiter der Gäste, Henry Schraml, er nahm beim Resümee kein Blatt vor den Mund: "Nach fünf Spielen mir nur drei Gegentoren bekamen wir sieben Tore im Derby gegen Pressath. Die gesamte Mannschaft hat bei diesem Spiel keinen Fuß auf den Platz gebracht. Die sonst so sichere Defensive stand an diesem Tag komplett neben sich. Zu einfache Tore ließ man den Gegner erzielen. Da entschuldigt auch nicht, dass man ziemlich ersatzgeschwächt auflief und mit angeschlagenen Spielern begann. Für mich war das ein sogenanntes Blackoutspiel. Spätestens jetzt weiß man, dass in der Kreisklasse kein Spiel erfolgreich bestritten werden kann, wenn Konzentration und Power fehlen!"

Tore: 1:0 und 2:0 Korbinian Fischer (6./21.), 3:0 Dominik Rau (27.), 4:0 Korbinian Fischer (35.), 5:0 Dominik Rau (48.), 5:1 Simon Schmid (60./Strafstoß), 6:1 Benedikt Franz (82.), 7:1 Korbinian Fischer (89.) - Schiedsrichter: Klaus Seidl - Zuschauer: 130

Wie auch in Pressath, war auch im zweiten Derby dieses Spieltags bereits zur Halbzeit "der Drops gelutscht". Unter dem Strich stand am Ende ein verdienter Derbysieg der Heimelf, der ein Blitzstart gelang: Gabriel Heinl markierte per Kopf in der 2. Spielminute das 1:0, nur wenig später schien dann allerdings schon der Ausgleich fällig: In der 7. Minute gab es Strafstoß für die DJK, aber Michael Precan zeigte Nerven und jagte das Spielgerät über das Tor. In Folge übernahm die Heimelf dann aber deutlich die Spielführung, Michael Wolf erhöhte auf 2:0, ehe kurz vor der Pause mit dem 3:0 durch Fabian Künzel nach einer Ecke quasi schon eine Vorentscheidung fiel.

In Hälfte zwei ließ vor allem das spielerische Niveau nach, es wurde nun hektischer und hitziger. Die Gelb-Rote Karte für den Gästespieler Tom Reuther war eine Folge davon. In nummerischer Überzahl ließ der SVR dann nichts mehr zu, ließ auf der anderen Seite gute Kontermöglichkeiten liegen, die einfach zu unsauber zu Ende gespielt wurden. Am Ende stand vor 200 Zuschauern ein verdienter 3:0-Derbysieg für den SV Riglasreuth auf der Anzeigetafel.

"Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Es war ein klasse Auftritt im Derby. Wir haben Ebnath von Anfang an mit unserer Leidenschaft, Begeisterung und Zweikampfbereitschaft den Schneid abgekauft und auch völlig verdient mit 3:0 gewonnen. Nach unserer sehr frühen Führung hätte das Spiel aber auch anders laufen können, wenn Ebnath den Elfmeter zum Ausgleich verwandelt hätte. Danach waren wir aber zu jeder Zeit Herr im Hause und haben läuferisch, spielerisch und kämpferisch völlig überzeugt. Insgesamt war es ein sehr faires Derby vor einer tollen Zuschauerkulisse und bei einer guten Schiedsrichterleistung. Wir stehen nun aktuell mit 9 Punkten voll im Soll, müssen aber in den nächsten zwei Spielen aufgrund vieler Urlauber auf einige wichtige Spieler verzichten, wollen aber auch dennoch versuchen, den ein oder anderen Punkt zu holen", so ein mehr als zufriedener SVR-Trainer Rainer Wegmann.

Enttäuschung ist den Worten von Gästespielertrainer Johannes Reiß zu entnehmen: "Will nicht viel zur Niederlage sagen. Mit Riglasreuth hat das bissigere Team verdient gewonnen, obwohl wir mehr Spielanteile hatten. Bitter war der verschossene Elfmeter zum potentiellen 1:1. Danach waren es zwei weitere Standards die wir nicht gut genug verteidigt haben."

Tore: 1:0 Gabriel Heinl (2.), 2:0 Michael Wolf (14.), 3:0 Fabian Künzel (34.) - Schiedsrichter: Klaus Seidl - Zuschauer: 200 - Platzverweis: Gelb-Rot für Tom Reuther (54./Ebnath)

Tore: 0:1 Marius Bloch (12.), 1:1 Felix Weber (15.), 2:1 Jannik Lautner (76.), 3:1 Lukas Brunner (78.), 4:1 Tobias Kraus (90.+2) - Schiedsrichter: Patrick Lache - Zuschauer: 80

Aufrufe: 027.8.2024, 09:30 Uhr
Werner SchaupertAutor