2024-05-02T16:12:49.858Z

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Goran Tomic hat den 1. FC Wülfrath verlassen.
Goran Tomic hat den 1. FC Wülfrath verlassen. – Foto: RP

Tomic verabschiedet sich aus Wülfrath

Der Trainer hat mit dem Vorsitzenden Michael Massenberg entschieden, die Arbeit beim Fußball-Landesligisten vorzeitig zu beenden. Böse Worte gibt es von beiden Seiten nicht, die Personalplanung war aber wohl der Knackpunkt.

Die kritischen Töne hinsichtlich der Zusammenarbeit zwischen dem Landesligisten 1. FC Wülfrath und seinem Chefcoach Goran Tomic waren im letzten Drittel der abgelaufenen Saison immer häufiger zu vernehmen. Sowohl seitens des Vereins als auch vom Trainer selbst wurden im Hintergrund die kritischen Bemerkungen immer häufiger.

Als jedoch der Klassenerhalt gesichert war, schien es so, dass der bis zum 30. Juni 2023 datierte Vertrag erfüllt werde. Dann aber zog Tomic die Reißleine und machte „klar Schiff“. „Ich habe mit dem Vorsitzenden Michael Massenberg gesprochen, und wir waren uns einig, dass es für beide Seiten die beste Lösung sei, wenn wir das Vertragsverhältnis mit Ablauf der Saison 2021/2022 beenden“, erklärt Tomic.

Der Trainer macht deutlich, dass es eine Trennung im beiderseitigem Einvernehmen im besten Sinne war und nicht als typische Floskel diente, die sonst bei einer Trennung als Begründung hinhalten muss. „Wir sind im Guten auseinandergegangen. Es waren für mich zwei schöne Jahre in Wülfrath. Es hat Spaß gemacht, mit den ehrgeizigen Jungs zusammenzuarbeiten.“

Ein Hinweis auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand des FCW fehlt jedoch, was darauf hindeutet, dass nicht alles so reibungslos zwischen Vorstand und Coach ablief, wie es die offizielle Stellungnahme des 1. FC Wülfrath durch Massenberg vermuten lässt: „Nach gemeinsamer Analyse der abgelaufenen Saison sind die Verantwortlichen des 1. FC Wülfrath und Trainer Goran Tomic zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit nach zwei Jahren zu beenden. Um neue Impulse zu setzen für die nächste Saison, hat Goran Tomic sich entschieden, den Trainerposten zur Verfügung zu stellen. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit in den letzten zwei Jahren und wünschen ihm sportlich und privat viel Erfolg.“

Letzte Wochen der Zusammenarbeit waren belastet

Dass in den vergangenen Wochen das Verhältnis zwischen Trainer und Vorstand unter einigen Belastungen stand, wird daran deutlich, dass der Coach mehrfach – auch gegenüber der Presse – darauf hingewiesen hat, dass er eine zielgerichtete Personalplanung hinsichtlich des Kaders für die kommende Saison vermisse. Er habe dem Vorsitzenden bereits Ende Januar seine personellen Vorstellungen anhand einer entsprechenden Liste mitgeteilt und erwartet, dass diese Liste abgearbeitet werde. Den Eindruck, dass dies geschehen sei, habe er nicht gewinnen können. Noch vor drei Wochen hatte Tomic unserer Redaktion gegenüber erklärt, dass er nicht genau wisse, welchen Kader er Anfang Juli zum Auftakt der Vorbereitung auf die kommende Saison zur Verfügung habe. Sorgen machte ihm zudem, dass mehrere Spieler den Verein verlassen wollen und sich so der eh nicht üppige Kader weiter reduziert.

Goran Tomic, der in der Vergangenheit als Co-Trainer bei den Oberligisten TuRU Düsseldorf, Ratingen 04/19 und Sportfreunde Baumberg gearbeitet hatte, legt Wert darauf, dass er auch in Zukunft ein gutes Verhältnis mit dem FCW pflegen wolle. „Irgendwie ist mir der Verein mit seiner tollten Sportanlage am Erbacher Berg ans Herz gewachsen“, sagt der Düsseldorfer, der beruflich im Außendienst tätig ist.

Der 46-Jährige hat dem Vorsitzenden Massenberg sogar einige Namen mit Kontaktdaten für seine etwaige Trainernachfolge genannt. „Daran sieht man doch, dass mir an einer erfolgreichen sportlichen Entwicklung des FCW gelegen ist“, findet Tomic. Er selbst habe verschiedene Angebote von Landes- und Oberligaklubs vorliegen, um als Trainer oder Sportlicher Leiter zu arbeiten. „Da werde ich demnächst Gespräche führen.“

In der Sportszene der Kalkstadt warten nun viele gespannt darauf, wen der ehrgeizige Vorsitzende und Hauptsponsor Massenberg demnächst als neuen Chefcoach präsentieren wird. Der 72-jährige Unternehmer im Metallhandel, der über viele gute Kontakte in der Fußballszene verfügt, wird sicherlich alles daransetzen, um einen fachlich versierten und menschlich passenden Trainer für sein Landesliga-Team zu finden.

Aufrufe: 01.7.2022, 21:00 Uhr
RP / Klaus MüllerAutor