2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Der 1. FC Wülfrath hat sich selbst verunsichert.
Der 1. FC Wülfrath hat sich selbst verunsichert. – Foto: Heiko van der Velden

1. FC Wülfrath schenkt nächstes Heimspiel ab

Die schnelle Führung im Bezirksliga-Duell gegen SSV Germania Wuppertal lähmt das Team von Joscha Weber eher als es zu beflügeln.

Auf eigenem Platz kommen die FCW-Fußballer nicht wirklich in die Erfolgsspur. Statt Wiedergutmachung für die 1:6-Abfuhr vor zwei Wochen im Heimspiel gegen den HSV Langenfeld zu leisten, präsentierten sich die Wülfrather erneut von einer ganz schwachen Seite. Dabei erwischte der Landesliga-Absteiger einen blenden Start in die Begegnung. „Wir lassen den Ball gut laufen und gehen in Führung“, war Trainer Joscha Weber von dem Auftritt einer Elf zunächst sehr angetan. Guiseppe Raudino nahm auf der linken Seite Tempo auf, dribbelte in den Strafraum, ließ dabei noch einen Verteidiger aussteigen und schob den Ball flach zum 1:0 in den Wuppertaler Kasten. Gerade einmal sieben Minuten waren da in der Bezirksliga-Begegnung absolviert.

„Dann kam ein Bruch in unser Spiel“, analysierte Weber die weitere Entwicklung und fuhr fort: „Wir haben Meter gespart, es fehlte an der Passgenauigkeit und das Zweikampfverhalten war schlecht.“ Der leidenschaftslose Auftritt spielte den Wuppertalern in die Karten. Nach einer halben Stunde markierte Thomas Held den Ausgleich zum 1:1 (32.). „Wir verweigern in dieser Situation den Zweikampf“, fand der FCW-Chefcoach klare Worte. „Von unserer Seite passiert nicht mehr viel. Die Germania zeigt mehr Laufbereitschaft und hat die bessere Einstellung.“

Auch in der zweiten Halbzeit sahen die Wülfrather Fans keine Besserung. Im Gegenteil: Tobias Hartwig, der für den verletzten Semih Demirhat erstmals zwischen den Pfosten stand, verhinderte mit zwei starken Paraden einen Rückstand. Keine Abwehrchance hatte er allerdings, als sich Baran Sezgün einen katastrophalen Fehlpass im Aufbau leistete und der Wuppertaler Yevhenii Bohdan allein auf den FCW-Kasten zulief und zum 2:1 (65.) vollendete. „Das war ein Geschenk“, befand Weber kurz und bündig. Den Deckel drauf machten die Gäste in der 78. Minute, als Nico Schary auf 3:1 erhöhte.

„Gerade spielerisch war das eine desolate Vorstellung. Statt einfach zu spielen, hat die Mannschaft die komplizierte Lösung gesucht und jeder hat sich auf den anderen verlassen. Das muss ich so klar formulieren“, wollte Weber den Auftritt seines Teams nicht schönreden, stellte vielmehr fest: „Bei aller Qualität gehört die Bereitschaft dazu, sich zu quälen. Das war einfach viel zu wenig.“ In den nächsten Wochen steht daher erst einmal Grundlagenarbeit auf dem Trainingsplan. „Wir müssen nicht auf die Tabelle, sondern auf uns schauen und Leistung bringen, um Spiele zu gewinnen.“

Aufrufe: 011.9.2023, 14:15 Uhr
RP / Birgit SickerAutor