2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Mit einem Heimsieg gegen den FC Passau (in Rot) wollen SpVgg SV-Kapitän Stefan Graf (links) & Co. den Deckel auf die Meisterschaft machen.
Mit einem Heimsieg gegen den FC Passau (in Rot) wollen SpVgg SV-Kapitän Stefan Graf (links) & Co. den Deckel auf die Meisterschaft machen. – Foto: Werner Franken

Das Spardabank-Stadion will zukünftig Bayernliga-Fußball sehen

Die SpVgg SV Weiden kann im Heimspiel gegen den FC Passau den letzten und entscheidenden Schritt tun, um sich den Traum vom Aufstieg zu erfüllen.

Es ist angerichtet. Am kommenden Samstag um 14 Uhr erwartet der Spitzenreiter der Landesliga Mitte SpVgg SV Weiden im letzten Heimspiel der Saison 2021/22 den Tabellenzwölften FC Passau und kann mit einem Erfolg gegen die Niederbayern den so sehnlichst gewünschten Aufstieg in die Bayernliga perfekt machen. Vier Jahre nach dem Abstieg aus Bayerns zweithöchster Spielklasse würde die Wasserwerkelf wieder dahin zurückkehren, wo sie nach Meinung aller, die den Schwarz-Blauen wohlgesonnen sind, einfach auch hingehört.

Zum Ende der Winterpause noch mit acht Punkten Vorsprung gegenüber dem größten Rivalen SV Fortuna Regensburg ausgestattet, hat die Wasserwerkelf in den Matches dieses Jahres - auch aufgrund einer einsetzenden Verletztenmisere - Federn lassen müssen, während der Konkurrent aus der Bezirkshauptstadt zu einem furiosen Endspurt ansetzte und mittlerweile ebenso wie die SpVgg SV über 83 Zähler verfügt. Sollten nun beide Mannschaften ihre Aufgaben erfolgreich lösen - Fortuna tritt bei der SpVgg Lam an - würde bei einer weiterhin vorhandenen Punktegleichheit der direkte Vergleich zugunsten der Max-Reger-Städter entscheiden. In Weiden hatte die Scheler-Elf 1:0 gewonnen, während man sich an der Regensburger Isarstraße Unentschieden 2:2 trennte. SpVgg SV-Kapitän Stefan Graf ist sich sicher, dass die Elf von Helmut Zeiml auch in Lam den vollen Ertrag mitnehmen wird, aber auch, dass er und seine Mannschaftskameraden am Samstag den "Sack" zumachen werden und gegen Passau gewinnen.

Allerdings kommt mit den Dreiflüssestädtern ein äußerst unangenehmer Gegner ins Spardabank-Stadion, der schon aufgrund der Tatsache, dass er noch Zählbares für den direkten Klassenerhalt braucht, hartnäckig Widerstand leisten wird. "Passau stellt ein sehr kompaktes Team, das auf dem Platz sicher alles nur Mögliche einsetzen wird, um gegen uns erfolgreich zu sein. Denn für den FC geht es ja auch noch um sehr viel", sagt Andreas Scheler, der von seiner Elf fordert, an die in Ettmannsdorf gezeigte Leistung anzuknüpfen. "Wir müssen wieder alles geben, ab der ersten Minute das Gaspedal voll durchdrücken, dann werden wir auch als Sieger vom Platz gehen!"

Zwei Punkte trennen den samstäglichen Gast vom Relegationsplatz, das 2:0 zuletzt gegen die SpVgg Lam - der dritte Sieg in den letzten vier Partien - hat den Männern des Trainergespanns Krisztian Beregszaszi/Johannes Hofer ein wenig Luft verschafft. Obwohl die Aufgabe am letzten Spieltag kaum schwieriger sein könnte, ist man beim FC optimistisch. "Die SpVgg SV Weiden braucht einen Heimsieg für den Meistertitel, wir fahren aber nicht da hoch, um brav die Punkte abzugeben. Wir absolvieren eine gute Frühjahrsrunde, das sollte Motivation genug sein, um auch in Weiden etwas zu holen. Am besten natürlich drei Punkte", sagt Passaus Sportlicher Leiter Christian Wolf und unterstreicht damit die Entschlossenheit des FC, der in der Fremde bislang fünf Mal gewinnen konnte, einmal holte er ein Remis. Das Hinspiel in Passau gewann die SpVgg SV am 23. Oktober letzten Jahres mit 3:1, Josef Rodler, Nico Argauer und Benjamin Werner erzielten die Tore, Noah Aklassou hatte die Passauer nach einer halben Stunde sogar in Führung geschossen.

Auch wenn sich die Scheler-Elf also auf harten Widerstand einstellen kann, die Meisterschaft soll am Samstag gegen 16 Uhr in trockene Tücher gelegt worden sein. Kapitän Stefan Graf ist sich sicher, dass die schwarz-blaue Truppe das Spiel hochkonzentriert und extrem fokussiert angehen wird. Unterschätze man den Gegner nicht und könne sein volles Potenzial abrufen, dann würden die drei Punkte nach 90 und ein wenig mehr Minuten in Weiden bleiben, so Graf entschlossen. Angesprochen auf die Probleme, die die SpVgg zuletzt auf eigenem Geläuf hatte, entgegnet Graf, dass die sicher ein jeder am Samstag ausblenden könne. Die Mannschaft habe eine "Riesenmotivation", die Sache zuhause klar zu machen, so der 27jährige Mittelfeldspieler, der sich zudem sicher ist, dass - sollte es klappen - "am Wasserwerk alle Dämme brechen".

Das Spardabank-Stadion rüstet sich also für eine große Sause am Samstagnachmittag. "Powern ohne Ende, um nach dem Schlusspfiff feiern zu können", lautet die von Andreas Scheler ausgegebene Devise. Erfreulich ist dabei, dass der Weidener Chefcoach durch die Rückkehr von Clemens Käs und Mathias Heinl in dieser entscheidenden Begegnung noch mehr Alternativen hat. Fehlen werden neben Leon Kipry und Sven Kopp (Muskelfaserriß) weiter die Langzeitverletzten Michael Busch und Matthias Götz, die sicher alle am Spielfeldrand mitfiebern und nach dem Schlusspfiff mitfeiern wollen.

Aufrufe: 019.5.2022, 20:00 Uhr
Dagmar Nachtigall / Werner SchaupertAutor