2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
– Foto: Jani Pless

1. FC Normannia Gmünd: Noch zwei Schritte bis zur Oberliga

Der Backnanger Zlatko Blaskic führte den Fußball-Verbandsligisten 1. FC Normannia Gmünd auf Rang zwei und damit in die Aufstiegsrelegation. Im Duell mit Südbaden-Vizemeister SC Lahr entscheidet sich nun, ob es nächste Saison ein Wiedersehen mit der TSG und der SG Sonnenhof gibt.

„Ich glaube, aus der Verbandsliga hochzukommen ist schwieriger, als die Oberliga zu halten“, sagt Zlatko Blaskic. Der 41-Jährige aus Backnang erwartet für seinen 1. FC Normannia Gmünd in den beiden Aufstiegsspielen heute und am Sonntag, 25 Juni, gegen den SC Lahr also Schwerstarbeit.

Das ändert aber nichts am Ziel. Die Fußballer aus der einstigen Reichsstadt im Remstal und ihr Trainer aus dem Murrtal wollen in die Spielklasse zurück, aus der sie im Sommer 2019 abgestiegen sind. Entscheidenden Anteil daran haben zwei, die in der Backnanger Bucht aus ihrer Zeit bei der SG Sonnenhof Großaspach und der TSG Backnang bestens bekannt sind: Spielleiter Stephan Fichter und eben Zlatko Blaskic. Der ist mittlerweile in der vierten Saison Coach im Schwerzer, wie die Heimat der Normannia von den Einheimischen genannt wird.

Für den aus Sulzbach und vom dortigen FVS stammenden Blaskic sind die Aufstiegsspiele die Erfüllung dessen, was er sich bereits vor dieser Runde erhofft hatte. „Vergangene Saison sind wir Vierter geworden und ich habe gesagt, das wollen wir verbessern. Das haben wir mit Rang zwei hinter Meister Essingen geschafft“ – und damit dem selbst gemachten Druck standgehalten. Nun in der Relegation vollends den letzten Schritt zu machen, wäre die Krönung der Arbeit des einstigen Co-Trainers von Sascha Hildmann, Florian Schnorrenberg und Oliver Zapel zu Großaspacher Drittliga-Zeiten. Dabei war die Zusammenarbeit zwischen Blaskic und dem FCN zunächst nicht vom Glück begünstigt. „Nachdem ich im Dezember 2019 gekommen bin, haben wir zwei Verbandsliga-Spiele gemacht und gewonnen, dann kam aber Corona. In der zweiten Saison waren es elf Spiele, dann wurde wieder wegen Corona unterbrochen“, erinnert sich der einstige kroatische Jugend- und Juniorennationalspieler.

Jetzt hofft er im vierten Anlauf auf den großen Wurf. Gelingt der, würde es für Blaskic ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten bedeuten. Neben der TSG und der SG Sonnenhof zählen dazu auch der FSV 08 Bissingen mit Coach Markus Lang. Der war in den Etzwiesen erst sein Trainer im Landesliga-Team, danach der Coach der ersten Mannschaft, als Blaskic die TSG-Reserve in die Bezirksliga führte. Zum Backnanger Traditionsverein, für den er schon als Jugendspieler am Ball war, ehe er mit 16 Jahren zu Dinamo Zagreb in die alte Heimat wechselte, hat er noch immer ein gutes Verhältnis: „Wenn ich Zeit dafür finde, schaue ich dort gerne vorbei. Diese Saison habe ich es allerdings nur zum Heimspiel gegen Neckarsulm geschafft.“ Ansonsten hatte er als Familienvater mit drei Kindern und dem Trainerjob in Gmünd zu tun.

Die Verbindung zum Ex-Verein SG Sonnenhof ist seit der Trennung im Herbst 2019 dagegen gestört. Was in jenem November zwischen Zapels Co-Trainer und dem kriselnden Drittligisten vorgefallen ist, will bis heute niemand sagen – weder Verein noch Blaskic. Der war damals in Großaspach mit vielen Verantwortlichen gut befreundet und bekennt gut dreieinhalb Jahre später nur: „Es sind Freundschaften zerbrochen und ich glaube nicht, dass das jemals wieder zu kitten ist.“ Dann schweigt er kurz, sinniert und fügt hinzu: „Schade, dass ein Drittliga-Vertrag so etwas kaputtgemacht hat.“

Der Vollblutfußballer hat das Thema damit aber abgehakt und erklärt, dass er sich nun in Gmünd pudelwohl fühlt. Seine Arbeit dort für ein Sportgeschäft kann er sehr gut mit seiner Tätigkeit beim WFV-Pokal-Sieger der Jahre 1950, 1977 und 2007 (damals unter Alexander Zorniger als Trainer) verbinden. Zudem scheint die Aufgabe bei der Normannia für den einstigen Scout des Zweitligisten SV Sandhausen und der SG Sonnenhof maßgeschneidert zu sein. Mit vielen Spielern aus der Region und Talenten aus dem eigenen Nachwuchs versucht der Verein sein Glück. Der Weg scheint richtig zu sein, wie mit Luca (20 Jahre) und Nico Molinari (18) die zwei Söhne des auch in Backnang aus seiner Zeit als Oberliga-Trainer gut bekannten Ex-FCN-Torjägers Beniamino Molinari zeigen. Mit Stürmer Luis Kaspar kam ein weiterer A-Jugendlicher ebenfalls schon zu fünf Einsätzen, in denen er drei Treffer erzielte. Es zahlt sich aus, dass „Stephan Fichter und ich jeden Monat ein Fördertraining für U-16- bis U-19-Spieler abhalten und so genau wissen, was sich bei uns im Jugendbereich tut“.

Wobei er nicht nur den fremden, sondern auch den eigenen Nachwuchs ständig im Kopf hat. Auf die Frage, welches Gefühl er für die Aufstiegsspiele hat, antwortet Blaskic ausweichend und vielsagend zugleich: „Mein Sohn Oskar wurde heute vor genau sechs Jahren geboren. An dem Tag ist die TSG Backnang dank des 4:1-Siegs im Relegationsrückspiel beim Freiburger FC in die Oberliga aufgestiegen. Vielleicht ist das für uns ein gutes Omen.“ Das wird sich zeigen. Sicher ist, dass der Aufsteiger aus den Etzwiesen anschließend in der Oberliga Achter wurde. Es scheint was dran zu sein, dass es zumindest im ersten Jahr leichter ist, die Klasse zu halten. Dafür muss man aber erst einmal hochkommen. Blaskic und seine Elf wissen, was zu tun ist.

Infos

Einer fehlt 17 von 18 Teams der neuen Oberliga-Saison stehen fest. Neben der SG Sonnenhof Großaspach und der TSG Backnang sind das: 1. CfR Pforzheim, 1. Göppinger SV, ATSV Mutschelbach, SV Oberachern, FC Holzhausen, FSV Hollenbach, FSV 08 Bissingen, FC Nöttingen, FC 08 Villingen, Offenburger FV, SSV Reutlingen, FV Ravensburg und die Aufsteiger TSV Essingen (Württemberg), VfR Mannheim (Nordbaden) sowie FC Denzlingen (Südbaden). Um den letzten Startplatz kämpfen heute (Anpfiff 15.30 Uhr, Gmünd) und im Rückspiel am Sonntag, 25. Juni, (15 Uhr, Lahr) der 1. FC Normannia und der SC Lahr.

Drei Ehemalige Bei Gmünd haben Verteidiger Adnan Rakic (22 Jahre) und Mittelfeldspieler Tobias Kubitzsch (26) eine Backnanger sowie Stürmer Alexander Aschauer eine Großaspacher Vergangenheit. Der 31-jährige Ex-Drittliga-Spieler ist mit 23 Toren in 26 Einsätzen erfolgreichster Angreifer des FCN.

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Aufrufe: 017.6.2023, 06:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor