2024-04-25T14:35:39.956Z

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Wird Kleve verlassen: Kisolo Deo Biskup.
Wird Kleve verlassen: Kisolo Deo Biskup. – Foto: Christoph Thyssen

Kleves Kisolo Deo Biskup orientiert sich in Köln neu

Kisolo Deo Biskup: Der Verteidiger verlässt den Oberligisten 1. FC Kleve nach der Saison. Er tritt eine Stelle als Lehrer in Köln an, nachdem er sein Referendariat am Emmericher Willibrord-Gymnasium beendet hat. Am Mittwoch Spiel beim TSV Meerbusch.

Die Zeit beim Oberligisten 1. FC Kleve geht für Kisolo Deo Biskup im Sommer nach nur einer Saison zu Ende. Der 29-Jährige hat am Bresserberg mächtig Eindruck hinterlassen. Mit seiner körperlichen Präsenz, dem guten Spielaufbau und dem bedachten Auftreten auf und neben dem Platz avancierte der Innenverteidiger zu einem wichtigen Faktor beim Tabellensechsten.

Bereitwillig lässt der 1. FC Kleve ihn nicht ziehen. Der Verein hätte den Vertrag mit dem Defensivakteur gerne um ein weiteres Jahr verlängert, doch es zieht den vielseitig einsetzbaren Spieler zurück in die Kölner Heimat.

Referendariat endet

„Ich habe eine tolle Zeit beim 1. FC Kleve erlebt. Im Vorfeld kannte ich bereits viele Kollegen. Aber es hat mir noch besser gefallen als erwartet. Der ganze Verein ist wahnsinnig familiär, das Umfeld tut alles für die Mannschaft“, sagt Biskup, der für sein Lehramtsreferendariat am Willibrord-Gymnasium in Emmerich an den unteren Niederrhein gekommen war. Im Februar hat er die Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Nun ist der Mann, der im Alter von neun Jahren mit seinen Adoptiveltern aus Uganda nach Deutschland zog, Lehrer. Nach den Sommerferien tritt er eine Stelle im Großraum Köln an.

„Ich habe ein stressiges Jahr hinter mir. Das Referendariat mit dem Oberliga-Fußball unter einen Hut zu bekommen, war nicht leicht. Das führt leider dazu, dass man manchmal seinen Ansprüchen auf dem Platz nicht gerecht wird, weil man mit dem Kopf woanders ist“, sagt Biskup. Allerdings hätten die Klubverantwortlichen und Trainer Umut Akpinar hinter ihm gestanden. „Der Verein hat mir stets signalisiert, dass das Referendariat vorgeht“, so der Innenverteidiger. Immer wieder fiel er in den vergangenen Monaten auch mit kleineren Blessuren aus. Der Grund dafür scheint der Stress gewesen zu sein. Biskup sagt: „Ich wäre sicher seltener verletzt und noch besser auf dem Platz gewesen, wenn ich den Kopf frei gehabt hätte.“

19 Partien hat Biskup bislang für den 1. FC Kleve bestritten, dabei ein Tor erzielt. Wenn der Kölner fit war, stand er auch auf dem Platz. Während Biskup in der vergangenen Saison beim 1. FC Kaan-Marienborn in der Oberliga Westfalen noch als defensiver Mittelfeldspieler aufgelaufen war, agierte er bei den Rot-Blauen in der Regel im Abwehrzentrum. „Es hat sich so ergeben, dass ich eher auf der Innenverteidiger-Position gebraucht werde, obwohl ich vom Klub als Mittelfeldspieler eingeplant war. Das war für mich auch keine große Umstellung, in der Vergangenheit hatte ich schon häufiger in der Innenverteidigung gespielt. Und mit Nedzad Dragovic harmoniert es gut, wir können sehr gut miteinander“, sagt der 29-Jährige.

Doch wie geht es für Kisolo Deo Biskup nun weiter?

Ganz klar ist seine Zukunft in Sachen Fußball noch nicht. Die Vereinssuche aber hat immerhin begonnen. „Noch ist nicht viel passiert. Es gibt erste Anfragen und lose Gespräche“, sagt er. Erst im Juni erfährt Biskup, an welcher Schule er als Lehrer anfängt. Dann kann er abschließend einschätzen, wie viel Zeit für den Fußball bleibt.

Doch wohl beinahe jeder Oberliga-Mannschaft in Westdeutschland könnte Deo Biskup helfen. „Aktuell kann ich den künftigen beruflichen Aufwand noch schwer abschätzen. Ich gehe schon davon aus, dass Oberliga-Fußball weiterhin möglich sein wird. Ich hatte auch mit einem Regionalliga-Verein losen Kontakt. Aber da hörte ich schon, dass man an mindestens einem Tag in der Woche zwei Mal trainieren will. Das kriege ich zeitlich wohl nicht hin“, sagt Biskup.

Beim 1. FC Kleve möchte der Routinier nun dazu beitragen, dass die Saison erfolgreich zu Ende gebracht wird. Fünf Partien stehen in der Aufstiegsrunde noch auf dem Programm. „Wir haben extrem stark angefangen und auch insgesamt bislang eine gute Saison gespielt. Doch zuletzt haben wir zu häufig Punkte liegengelassen, es uns selbst ein wenig schwer gemacht. Für gute Leistungen haben wir uns häufig nicht belohnt“, sagt Biskup. Am vergangenen Wochenende spielte der 1. FC Kleve auswärts beim 1. FC Monheim wieder höchst engagiert, doch die umkämpfte Partie ging nach 1:0- und 2:1-Führung noch mit 2:3 verloren.

Nachholspiel gegen Meerbusch

Am Mittwochabend, 19.30 Uhr, steht das Nachholspiel beim Tabellenelften TSV Meerbusch an. Die Partie war Anfang April abgesetzt worden, nachdem TuRU Düsseldorf per Rechtsweg eine einstweilige Verfügung erwirkt hatte, weil der Klub mit der Wertung der Hinrunde nicht einverstanden war. Doch die Mannschaft aus der Landeshauptstadt bekam vom Sportgericht kein Recht, der TSV Meerbusch blieb in der Aufstiegsrunde. Das Hinspiel hatte der 1. FC Kleve, der am kommenden Wochenende dann spielfrei hat, knapp mit 3:2 gewonnen. „Die Duelle gegen den TSV Meerbusch waren in der Vergangenheit immer eklig, das waren sehr umkämpfte Spiele auf Augenhöhe. Wir wissen, was da auf uns zukommt. Allerdings sind wir auch gewappnet und bereit, dort wieder drei Punkte mitzunehmen“, sagt Kisolo Deo Biskup.

>>> Das ist Kisolo Deo Biskup

Aufrufe: 010.5.2022, 23:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor