Stefan Schwinghammer wird seinem Spitznamen derzeit beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen gerecht. Unter Interimstrainer „Speedy“ hat der Fußball-Landesligist schnell den Schalter nach missglückten Wochen umgelegt – zwei Spiele, zwei Siege.
Am Samstag feierten die Werdenfelser daheim einen 2:1-Erfolg über den TSV Wasserburg. Damit gelang es dem 1. FC, die Leistung der Vorwoche zu bestätigen (2:1-Sieg in Rosenheim) und erstmals in dieser Saison eines der Top-Teams der Südost-Staffel zu bezwingen. Wie? Schwinghammer erkannte vor allem eine „Steigerung zwischen den Ketten“.
Bevor gejubelt wurde, herrschte aber erstmal Unmut am Gröben. Einige ältere Zuschauer traten unversehens den Heimweg an, weil auf Kunstrasen gespielt wurde, da die Gemeinde das Hauptspielfeld im Stadion unter der Woche gesperrt hatte. Den sichtlich angefressenen Gästen entgegnete der FC-Coach: „Wir hätten auch lieber auf Rasen gespielt.“ So war der Abnutzungskampf auf dem engeren Geläuf vorprogrammiert. Die Garmisch-Partenkirchner kamen mit den Gegebenheiten besser zurecht, ließen im ersten Abschnitt keinerlei Torannäherungen des Rangdritten zu. Die eigene Offensive lahmte aber ebenso. Zwar gab es eine Reihe an Eckbällen, davon führte aber keiner zum Erfolg.
Änderte sich in Hälfte zwei. Jonas Schrimpf führte einen Eckstoß kurz aus, Moritz Müller ließ den anschließenden Querpass mit einer Täuschung durch die Beine laufen, verschaffte somit Florian Langenegger freie Schussbahn aus rund 20 Metern – 1:0. „Sehr schönes Tor“, kommentierte Schwinghammer die Aktion. Wasserburg drückte in der Folgezeit, kam aber weiterhin kaum zu gefährlichen Abschlüssen. Dann bekam Gäste-Spieler Dominik Brich zehn Minuten zum Nachdenken aufgebrummt.
Die Zeitstrafe bezeichnete Schwinghammer als zu milde, da der Wasserburger bereits sanktioniert und ein weiteres Mal verwarnt war. „Eigentlich muss er vom Platz.“ Doch der FC wusste aus dem numerischen Vorteil Kapital zu schlagen. Momo Ndiaye eroberte den Ball und bediente per 40-Meter-Pass direkt Müller. Der zog das Tempo an und war auf und davon und wartete mit dem Zuspiel noch auf den im Vollsprint mitgeeilten Jonas Poniewaz – 2:0.
Spannend wurde es noch einmal, als die Gastgeber ein unnötiges Foul vor dem eigenen Strafraum begangen. „Der Gegenspieler läuft weg vom Tor“, moniert Schwinghammer. Michael Barthuber nahm sich dem Freistoß an und beförderte ihn über die Mauer ins FC-Tor. Zudem kassierte anschließend Langenegger auch noch die Ampelkarte. Doch anderthalb Minuten später durfte die Heimelf und ihr Interimscoach jubeln.