2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Ratingen muss sich wieder voll reinhängen.
Ratingen muss sich wieder voll reinhängen. – Foto: Ulrich Laakmann

04/19 nimmt gegen RWO erneut Anlauf

Die Ratinger bestreiten am Mittwoch in Duisburg ihr drittes Testspiel, es geht gegen den Regionalligisten Oberhausen. Die Partie hätte es ohne die starke Pokalsaison zuletzt wohl nicht gegeben. Die ersten Spieltage der Oberliga stehen fest.

Für Ratingen 04/19 ist ein Wunsch in Erfüllung gegangen: Die neue Spielzeit der Oberliga startet am 13. August mit einem Heimspiel, und das auch noch gegen TVD Velbert – genau so hatten es die Ratinger beim Fußballverband Niederrhein (FVN) als Wunsch hinterlegt, und der ging nun in Erfüllung.

Martin Hasenpflug sagt: „In meiner Premierensaison als Trainer vor drei Jahren hatten wir das letzte Mal ein Heimspiel zum Auftakt, damals gegen Kleve.“ Das ist nun das erste Auswärtsspiel am zweiten Spieltag, am dritten gibt es das schnelle Wiedersehen mit Tom Hirsch, der nun für den Regionalliga-Absteiger SV Straelen versuchen wird, seine Trefferquote aus der Vorsaison, als er 18 Tore für 04/19 schoss, zu halten.

Apropos Vorsaison: Da hatte TVD Velbert eine starke Serie hingelegt und nur eines der letzten 14 Spiele verloren – mit 0:2 bei 04/19. Das ist aber nicht der Grund, aus dem sich die Ratinger diesen Gegner zum Auftakt gewünscht hatten. „Einerseits ist das Stadion am zweiten Spieltag anderweitig belegt, weswegen wir uns ein Heimspiel am ersten Spieltag gewünscht haben“, berichtet Hasenpflug und ergänzt mit Blick auf Velbert: „Die Gründe für den Wunsch nach diesem Gegner sind nicht sportlicher Natur, sondern einmal organisatorischer und zum anderen freundschaftlicher, weil wir ein gutes Verhältnis zum TVD haben.“ Der beendete die vergangene Spielzeit auf Rang drei mit 78 Punkten, also vier Zählern Vorsprung auf die viertplatzierten Ratinger. „Damit hatten wir es zum dritten Mal in Folge in die Top Fünf geschafft, jetzt arbeiten wir daran, das ein viertes Mal zu schaffen“, sagt Hasenpflug.

Da könnten die ersten beiden Testspiele auf die neue Saison als Indiz genommen werden, dass das schwierig werden könnte, immerhin gab es sowohl gegen die SpVg. Frechen (1:1) als auch gegen den Lüner SV (2:2) nach Führungen jeweils nur ein Remis, keinen Sieg. „Man kann es auch so sehen: Stand jetzt sind wir in der Vorbereitung ohne Niederlage“, entgegnet Hasenpflug schmunzelnd. Der Trainer gibt aber insbesondere mit Blick auf die 2:0-Führung bis zur 80. Minute gegen Lünen zu: „Da habe ich mich natürlich schon geärgert über die beiden Gegentore und dass wir trotz vieler guter Chancen nicht gewonnen haben. Aber da muss ich jetzt eine Floskel aus dem Hut zaubern: Ergebnisse sind in der Vorbereitung nicht relevant. Hätten wir auf Ergebnis gespielt, hätte ich nicht so rumrotiert.“

Es wird getestet

Da es in einer Vorbereitung aber nun mal darum geht, möglichst allen Spielern Einsätze und Chancen zu geben, hatte Hasenpflug gegen Lünen zur Pause sieben neue Feldspieler gebracht, mit den drei Torhütern rotiert er ohnehin so, dass alle 30 Minuten zum Einsatz kommen. In der Startelf hatte 04/19 nur zwei Änderungen im Vergleich zum Frechen-Spiel: Yassin Merzagua stürmte für den diesmal abwesenden Ali Hassan Hammoud, Emre Demircan spielte gegen Lünen durch, was Tim Klefisch gegen Frechen getan hatte. Beide wurden jeweils eingewechselt, wenn sie nicht zur ersten Elf gehörten. „Die Startformation hat in beiden Spielen gut funktioniert, wir sind zweimal früh in Führung gegangen und haben uns gut eingespielt. Ich bin mit dem ersten Eindruck zufrieden“, sagt Hasenpflug.

Bislang hat von den Zugängen vor allem Daniel Nesseler auf sich aufmerksam gemacht, der aus dem Mittelfeld kommend jeweils das frühe 1:0 erzielte. Aber auch Tim Klefisch haut sich im Mittelfeld voll rein und versucht, das Spiel zu ordnen und zu kommunizieren, zudem gibt Linksverteidiger Philipp Baum der Position die notwendige Physis und Geschwindigkeit. Da scheint die Abwehrkette mit Baum, Linksfuß Mike Koenders als linkem Innenverteidiger, Routinier Phil Spillmann und Bo Lasse Henrichs oder Simon Busch als Rechtsverteidiger schon gefunden zu sein. Spannend wird da die Antwort auf die Frage sein, wo der zuletzt prägende Defensivmann Gianluca Silberbach seinen Platz findet oder der noch im Urlaub weilende Moses Lamidi, der zuletzt im defensiven Mittelfeld glänzte. „Die Spieler, die erst eine Trainingseinheit hatten, wie Gianluca, Luca Paura oder Melvin Ridder, brauchen noch ein bisschen Zeit“, sagt Hasenpflug gelassen.

Härtetest RWO

Spielpraxis hilft natürlich auch, und der nächste Test steht schon am Mittwoch an: In der Sportschule Wedau geht es ab 18.30 Uhr gegen Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen, bei dem 04/19 in der abgelaufenen Saison im Halbfinale des Nieder­rheinpokals antrat und 1:3 unterlag nach 60-minütiger Führung. Hätte es dieses Testspiel nun auch gegeben, wenn sich die Ratinger damals nicht so gut verkauft hätten? „Gute Frage“, entgegnet Hasenpflug. „Ich würde mal sagen: Nein. Oberhausens Sportlicher Leiter Patrick Bauder hatte mich angerufen, um das Testspiel zu vereinbaren, und hat dabei auch gesagt, dass er an uns gedacht hat, weil wir eine spielerisch gute Mannschaft haben.“

Die relativ frühe Anstoßzeit sorgt wohl dafür, dass es nicht alle Ratinger rechtzeitig nach ihrem Job nach Duisburg schaffen. „Einige haben schon gesagt, dass das sportlich wird“, weiß Hasenpflug, ergänzt aber ganz im Sinne der notwendigen Einsatzzeiten in einer Vorbereitung: „Wer es nicht rechtzeitig schafft, spielt dann eben in der zweiten Halbzeit.“

Aufrufe: 011.7.2023, 12:00 Uhr
Georg AmendAutor