Marburg. "Die Saison verläuft wie eine reine Achterbahnfahrt - auf gut folgt schlecht", sagte TuS-Coach Andreas Klöckner nach der 0:4-Auswärtspleite beim VfB Marburg. Auf das furiose 6:0 in Waldgirmes folgte in blutleeres 0:4 gegen den Lilien-Unterbau - auf die starke Leistung beim 0:0 gegen Tabellenführer Alzenau am vergangenen Spieltag nun der erneut schwache Auftritt in Marburg. "Wir müssen aus Situationen schneller lernen. Trainerteam und Mannschaft", blickt Klöckner bereits auf das wegweisende Heimspiel gegen Hünfeld.
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"Was ich den Jungs immer wieder positiv anerkennen muss ist, dass sie immer Gas geben", sagte Klöckner, der im ersten Durchgang ein "typisches 0:0-Spiel" gesehen hatte. Del Angelo Williams (26.) stellte per Foulelfmeter die Marburger Führung her, nachdem TuS-Verteidiger Nikola Schulze-Solano gefoult hatte. Klöckner startete mit der gleichen Elf wie beim 0:0 gegen Tabellenführer Alzenau, dennoch wirkte der Aufsteiger nicht ansatzweise so griffig - kam bei einigen Zweikämpfen oftmals einen Schritt zu spät. Kurz vor der Pause bestrafte Mirko Freese (43.) einen Hornauer Fehler im Spielaufbau und erhöhte auf 2:0 aus Sicht des VfB. "Die individuelle Qualität hat den Unterschied gemacht", sah Klöckner seine Mannschaft keineswegs unterlegen. Und trotzdem: "Wir sind vorne einfach nicht kaltschnäuzig genug", gestand er ein.
Ähnliches Bild im zweiten Durchgang: Hornau bemüht - Marburg eiskalt. Immer wieder schalteten die Hausherren über Williams und Freese schnell um. Williams erzielte zudem das vermeindliche 3:0, das wegen Abseits aberkannt wurde. Auf der anderen Seite verpassten die Hornauer per Doppelchance die Riesenmöglichkeit auf den Anschluss: Hofmann und Redai scheiterten nacheinander. Nach Ecke schlug es kurz darauf im Hornauer Gehäuse ein - Williams nickte per Kopf zum 3:0 (61.) ein. Nicolas Strack (90.+3) sorgte kurz vor Abpfiff für den Schlusspunkt, nachdem Noah Dietze bei einem Marburger Befreiungsschlag gepatzt hatte. "Die beiden letzten Auswärtsspiele waren konsternierend. Zudem haben wir seit drei Spielen kein Tor erzielt", zeigte sich Klöckner enttäuscht.
Nach guten bis sehr guten Auftritten gegen Waldgirmes oder Alzenau folgten immer wieder schwache Leistungen wie gegen Darmstadt und nun gegen Marburg. Zudem konnten die TuS noch kein einzigen Heim-Dreier einfahren. Nach sieben Heimspielen stehen bisher drei mickrige Zähler zu Buche. "Mit der Heimbilanz bleibt man nicht in der Klasse", findet Klöckner deutliche Worte. Mit dem Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den Hünfelder SV steht nun ein weiteres wegweisendes Spiel vor der Tür. "Die Mannschaft lebt, aber wir müssen gegen Hünfeld gewinnen, wenn wir in der Liga bleiben wollen", sagt der Hornauer Übungsleiter.