2024-04-16T09:15:35.043Z

Totopokal
Marijo Pavlovic (r.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die SpVgg SV Weiden. Foto: Dagmar Nachtigall
Marijo Pavlovic (r.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die SpVgg SV Weiden. Foto: Dagmar Nachtigall

Zweite Runde ist Endstation für die SpVgg SV

Stadler-Elf scheitert im Pokal nach einer schwachen zweiten Halbzeit gegen den Ligakonkurrenten SpVgg Selbitz mit 1:3 (0:1) +++ Gastgeber leisten sich Fehler, die die Oberfranken bestrafen

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Der Tabellenvierte der Fußball-Bayernliga, die SpVgg SV Weiden, ist in der zweiten Hauptrunde des Bayerischen Toto-Pokals ausgeschieden. Die Mannschaft von Trainer Christian Stadler unterlag am Dienstagabend dem Ligakonkurrenten SpVgg Selbitz mit 1:3 (1:1). Die Gastgeber, die mit dem sechsten Sieg im August diesen Monat vergolden wollten, boten den nur 150 Zuschauern eine ganz schwache zweite Hälfte, leisteten sich viele Fehler, die die Oberfranken eiskalt bestraften.

Wir haben verdient verloren. Die Offensive war katastrophal. Wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen“, sagte der Weidener Coach richtiger Weise. Zudem haben die fünf Prozent im Kopf gefehlt, um so das Match zu gewinnen. Zumal man es durch die vielen vergebenen Chancen in der ersten Halbzeit versäumt habe, vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen.

Wie schon gegen Dießfurt ließ Stadler im Pokal wieder kräftig rotieren und brachte erneut einige Akteure zum Einsatz, die in der Bayernliga noch nicht so viel Spielpraxis sammeln konnten. Zudem fehlten mit den verhinderten Ralf Egeter und Christoph Hegenbart zwei etatmäßige Stürmer. Im Weidener Tor stand dieses Mal wieder Frantisek Malers. Mit Johannes Kohl, Benjamin Scheidler und Marijo Pavlovic begannen drei weitere Spieler gegen Selbitz, die beim 1:0 in Würzburg noch gefehlt hatten.

Auch bei der SpVgg Selbitz, bei der Co-Trainer Peter Reifenrath den sich im Urlaub befindlichen Chefanweiser Sven Lauterbach vertrat, durften vier frische Akteure von Anfang an ran. Rico Raithel, Kevin Winter, Maximilian Lang und der Hofer Neuzugang Felix Strootmann beginnen. Die Gäste, zuletzt zuhause nur 1:1 gegen Alemannia Haibach versteckten sich in einem munteren Spielchen nicht und wurden für ihren Mut auch belohnt. Bei einen harmlosen Rückpass semmelte Weidens Torhüter Malers – vielleicht auch wegen eines Platzfehlers – über das Leder. Markus Bächer bedankte sich und hatte keine Mühe, aus zehn Metern locker zum 1:0 für die Gäste einzuschieben (7.).

Davor hatte Sven Kopp mit seinem Kopfball (4.) Pech, er ging am linken Pfosten vorbei, ehe Thomas Wildenauer mit seinem Versuch aus über 20 Metern im Selbitzer Keeper Sascha Prell seinen Meister fand. Der frühe Rückstand beflügelte die Gastgeber mehr als die Gäste: Selbitz war aus einer stabilen Defensive heraus noch mehr auf Konter aus und igelte sich hinten ein, Weiden hingegen hatte wesentlich mehr Ballbesitz, brachte aber nichts Zählbares zustande.

So auch in der 16. Minute, als Prell Kopps Kopfball aus kurzer Distanz reaktionsschnell von der Linie kratzte und unmittelbar danach Stefan Meisel aus 14 Metern verzog. Erneut bei ihrem Keeper durften sich die Selbitzer in der 22. Minute bedanken, als er gegen den freistehenden Kopp klärte. Die Partie verflachte danach etwas: Die Stadler-Truppe mühte sich, die Durchschlagskraft fehlte jedoch. Bis zur 35. Minute: In typischer Manier schlenzte da Pavlovic aus 33 Metern seinen Freistoß über die Mauer hinweg ins linke untere Eck – Prell hatte in dieser Situation keine Abwehrmöglichkeit.

Turbulent wurde es nochmals kurz vor dem Seitenwechsel. Rico Raithels Freistoß aus 14 Metern parierte Malers in letzter Sekunde. Im unmittelbaren Gegenzug setzte sich Wildenauer auf der linken Seite durch. Sein Querpass zu Meisel war dann etwas zu schlampig, so dass der Selbitzer Schlussmann den Ball aus der Luft fischte. Damit blieb es nach 45 Minuten beim 1:1.

In unveränderter Aufstellung begannen beide Teams die zweite Hälfte, in der zunächst nicht allzu viel passierte. Es dauerte bis zur 52. Minute, ehe es das erste Lebenszeichen der SpVgg SV gab. Doch Kopp vertändelte in aussichtsreicher Position. Gute zehn Minuten später scheiterte Meisel an Selbitz‘ Torhüter. Der Weidener wollte den Ball über Prell hinweg lupfen, doch der riss blitzschnell die Arme hoch.

Auf der anderen Seite hatten die Gastgeber richtig Glück, als es Strootmann aus zehn Metern freistehend fertig brachte, den Ball weit am rechten Pfosten vorbei zu schieben. Das Niveau der Partie ging dann von Minute zu Minute nach unten. Die SpVgg SV war in vielen Aktionen zu ungenau, Selbitz hingegen witterte Morgenluft. Allerdings fehlten den Oberfranken die spielerischen Mittel, um die Gastgeber wirklich ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Bis zur 79. Minute: Eine Unachtsamkeit in der Weidener Abwehr nutzte Strootmann, um aus acht Metern unhaltbar für Malers zum 2:1 einzulochen.

Für die endgültige Entscheidung zugunsten der Gäste sorgte Fabian Gabler neun Minuten vor dem Ende: Malers im Weidener Gehäuse hatte den durchgebrochenen Kuhnlein von den Beinen geholt und durfte von Glück sprechen, dass er dafür nicht vom Platz musste. Den fälligen Strafstoß verwandelte Gabler sicher zum 3:1-Endstand.

Aufrufe: 027.8.2013, 18:29 Uhr
Dagmar Nachtigall/Stephan LandgrafAutor