2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Seit Dienstagvormittag führt beim SSV Jahn Regensburg Achim Beierlorzer auf dem Platz Regie.  Foto: Nickl
Seit Dienstagvormittag führt beim SSV Jahn Regensburg Achim Beierlorzer auf dem Platz Regie. Foto: Nickl

Jahn ist „heiß“ auf Herausforderung

Regensburger strotzen vor Tatendrang. Im Training fehlte aber noch ein Trio. Die Zukunft von Hyseni und Odabas ist geklärt.

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Rund 50 Augenpaare sind auf Achim Beierlorzer gerichtet, als der neue Jahn-Cheftrainer mit einem Lächeln im Gesicht den Trainingsplatz am Kaulbachweg betritt. Schließlich gilt es, den neuen Jahn-Hoffnungsträger beim ersten Mannschaftstraining gleich etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ernst Schneider und Leo Stürzl sind zwei der Erfahrensten unter den Trainingskiebitzen. Der Jahn bescherte den beiden Rentnern viel Freud und Leid in den vergangenen Jahrzehnten. Dem neuen Coach drücken sie fest die Daumen, dass es ihm gelingt, ihren Herzensklub in der Erfolgsspur zu halten.

„Das wirkt, als wäre der schon länger da“, lautet der Tenor unter den Zaungästen. Getreu dem Motto: Wer war nochmal Heiko Herrlich? Bei denen, die es künftig auf dem Platz richten müssen, richtet sich der Blick nach dem Abschied des Ex-Profis Richtung Leverkusen ohnehin schon längst wieder nach vorne. „Klar, war es für uns sehr überraschend. Aber so eine Chance bekommt Heiko vielleicht nur einmal im Leben. Das Thema ist jetzt aber abgehakt“, sagt Marvin Knoll, der nur so strotzt vor Tatendrang. „Jetzt sind wir heiß auf die Herausforderung 2. Liga“, erklärt Knoll, der sich nach einer Grätsche in der ersten Einheit aber einen kleinen Tadel mit Augenzwinkern eingeholt hatte von seinem neuen Chefocach. Denn Aktionen auf Höhe der Grasnarbe sind in der Beierlorz’schen Fußball-Philosophie das letzte Mittel – erst recht im Training.


Gegenseitige Kennenlern-Phase

Viele Spielformen, intensive kurze Einheiten bei lockerer Stimmung: So lässt sich das gestrige Training kurz und knapp zusammenfassen. Die gegenseitige Kennenlern-Phase fand bereits am vergangenen Montag nach der Präsentation Beierlorzers ihren Anfang. Der 49-jährige Fußballlehrer führte kurze Einzelgespräche mit den Spielern, bevor es gestern das erste Mal gemeinsam auf den Platz ging. „Er hat eine klare Philosophie, einen klaren Plan“, zeigt sich Marco Grüttner angetan vom ersten Austausch und den Eindrücken vom ersten Mannschaftstrainig, bei dem die Regensburger einige Kostproben ihrer Spielfreude kredenzten.

Aus Fürther und Leipziger Zeiten kannte der neue Chefcoach Bastian Lerch, Patrik Dzalto und Kevin Hoffmann bereits persönlich „Ich konnte mich bereits mit jedem Spieler kurz austauschen. Die Jungs sind heiß“, sagt Beierlorzer voller Vorfreude auf die kommenden Aufgaben. Derzeit muss der Regensburger Coach aber noch auf ein Trio verzichten. Marc Lais hatte sich beim glorreichen 2:0-Sieg im Relegations-Rückspiel gegen die Münchner Löwen den Zeh gebrochen. Der Jahn-Sechser trainiert wie Oliver Hein, der nach seiner Knieverletzung noch nicht wieder ganz im Vollbesitz seiner Kräfte ist, noch individuell. Die beiden werden aber zusammen mit Sebastian Nachreiner, der krankheitsbedingt fehlte, bald ins Mannschaftstraining einsteigen. Und so tummelten sich 21 Spieler bei Fritz-Walter-Wetter am Kaulbachweg. Moritz Maiershofer von der Jahn-U-19 mischte neben den etatmäßigen Keepern Philipp Pentke und Bastian Lerch im Torwartttraining mit. Auch Johannes Stingl aus der U21 war mit dabei.



Keller lässt Drähte glühen

Während die Jahn-Spieler um das neuverpflichtete Offensiv-Quartett aus Sargis Adamyan, Sebastian Stolze, Jonas Nietfeld und Albion Vrenezi auf dem Platz engagiert zu Werke gingen, führte der prominenteste Zaungast Telefongespräch um Telefongespräch. In einer kurzen Pause verriert Jahn-Geschäftsführer Christian Keller aber dann, wie es um die Zukunft von Ali Odabas und Haris Hyseni steht. Der Deutsch-Türke erhält einen neuen Zweijahresvertrag, wird aber an den Drittligisten FSV Zwickau ausgeliehen. Bei Hyseni ist dasseselbe Prozedere vorgesehen – nur der Klub steht noch nicht fest. Dafür wird es bald noch einige weitere neue Gesichter zu bestaunen geben für die Trainingskiebitze.

Aufrufe: 028.6.2017, 08:00 Uhr
Felix Kronawitter, MZAutor