Zwei Standards kosten drei Punkte

Doch alles hätte ganz anders kommen können: Bereits nach 30 Sekunden bot sich 05-Stürmer Aaron Seydel, dessen Abschluss frei vor dem Gästetor im letzten Moment noch ins Toraus gespitzelt wurde, die Riesenchance zur Führung. 30 Minuten lang hatten die Hausherren Bayern anschließend am Haken: Zwar verfügten die Münchner über mehr Ballbesitz, der Weg in die Mainzer Box blieb ihnen aber verwehrt. Nach Balleroberungen schalteten die Gastgeber rasend schnell um. Gute Einschussmöglichkeiten ließen Heinz Mörschel (20.), Seydel (22.) und Tim Müller (24.) aber ungenutzt.

Das Mainzer Konzept und die bis dato breite Brust brach der FCB durch starke Standards. ,,Die Freistöße dürfen nicht passieren", kritisierte 05-Coach Stefan Hofmann, ,,wir wussten, dass sie Spezialisten haben, die die Dinger gut reinzirkeln." Wie einst sein Vater Mehmet versenkte Scholl Junior den ersten aus 18 Metern zielgenau im Winkel (36.). Nummer zwei vollstreckte Torjäger Michael Eberwein nur eine Minute nach dem Seitenwechsel per Kopf (47.). ,,Wenn man das 2:0 direkt nach der Halbzeit kriegt, ist es schwer, noch dran zu glauben", erkannte der Trainer einen Knick im Spiel: Bayern ließ die Kugel von nun an abgezockt durch die eigenen Reihen laufen und die Hausherren dadurch resignieren.

Dreimal lag der Hallo-Wach-Effekt allerdings noch in der Luft: Doch Mike Andreas, der das leere Tor verfehlte (64.), Mörschel, der aus zwölf Metern nicht genügend Druck hinter den Ball bekam (70.) und der eingewechselte Niclas Judith (85.), allein vorm Kasten abgedrängt, ließen beste Anschlussgelegenheiten liegen.

FSV Mainz 05: F. Müller - Moos, Leinhos, Häusl, Herr - Pflücke, Andreas (67. Judith), T. Müller (77. Kamarieh), Serdar - Seydel (46. Knöll), Mörschel.