Zwei gegen Zwei

Keine Auswärtspunkte, null erzielte Tore auf fremden Plätzen, und am vergangenen Wochenende musste die Mannschaft des Trainerduos Simon Kober/Lukas Maier auch noch die erste Heimniederlage der laufenden Saison hinnehmen. Die Situation für die Buchbühlkicker ist derzeit nicht einfach. Und jetzt gibt es auch noch das schwere Auswärtsspiel bei Ravensburgs U23. Ein "Do-or-die"-Spiel, wie es in den USA so schön über diese Spiele heißt, auf Deutsch in etwa: Friss oder stirb.

Schwierig deshalb, nicht zuvorderst weil der FC Ostrach in seiner derzeitigen Verfassung in jedem Spiel der Landesliga vor einer großen Aufgabe steht, insbesondere auswärts, schwierig auch weil der Tabellenvorletzte unter der Woche eine Veränderung auf der Trainerbank vorgenommen hat und neue Besen bekanntermaßen gut kehren (sollten). Aufgrund Erfolgslosigkeit trennte sich der FV Ravensburg zu Wochenmitte vom bisherigen Trainer der zweiten Mannschaft, Reiner Steck. In der Tat ist die bisherige Bilanz des Vorjahressiebten mehr als dürftig. Nur ein Sieg gelang den Ravensburgern in den vergangenen neun Partien. Nach der 1:2-Niederlage vergangene Woche gegen Schlusslicht TSG Ehingen war dann das Maß voll.

Wie beim FC Ostrach ist auch in Ravensburg nun ein gleichberechtigtes Duo im Einsatz: Gerhard Rill und Johannes Joser, der einst mit den Ravensburgern in die Oberliga aufstieg: "Wir sprechen alle Entscheidungen untereinander ab", sagt Gerhard Rill. "Wir kennen uns nun schon lange und verstehen uns sehr gut." Für Rill ist definitiv klar, dass er den Job als Trainer nur bis zur Winterpause machen wird: "Wir bekommen Mitte Dezember Nachwuchs – ab da hat die Familie Vorrang. Im ersten Training musste ich erst einmal Namen lernen, die meisten Gesichter waren neu für mich." Kein Wunder: Die U 23 der Ravensburger ist so jung wie nie, einen Großteil der Mannschaft bilden die U-19-Abgänger der vergangenen Jahre.

Die erste Aufgabe für Johannes Joser und sich sah Rill nach dem Kennenlernen der Mannschaft im mentalen Bereich. Und dann geht es auch schon ins erste Spiel gegen den FC Ostrach. Für die Gegner-Vorbereitung will Rill die guten Kontakte nutzen, die er noch in die Landesliga hat: "Mein Ex-Co-Trainer Jürgen Kopfsguter (Anm. d. Red.: aktuell Trainer des FV Rot-Weiß Weiler) hat sich schon gemeldet. Und Ostrach hat zuletzt gegen den VfB Friedrichshafen verloren - dort spielt ja mein ehemaliger Torjäger Daniel Di Leo." Sicher wird der Wechsel auf der Kommandobrücke einen Impuls geben.

Dies befürchtet auch das Ostracher Trainerduo. "Wir treffen nun auf einen hochmotivierte Mannschaft, in der jeder zeigen will, was er kann. Auch um den Trainer zu überzeugen", sagt Lukas Maier. Sowohl mit Rill, als auch mit Joser kickte Maier einst in Ravensburg Seite an Seite. Er weiß, wie stark beide eine Mannschaft motivieren können. "Die Heimmannschaft ist sicherlich stärker, als es ihr bisheriger Tabellenplatz aussagt. Der Trainerwechsel setzt außerdem neue Kräfte frei", sagt Maier.

Weitere Ausfälle beim FCO

Aber auch die Schwarz-Weißen sind stärker, als es die Ergebnisse - besonders auswärts - bislang aussagen. Es fehlen nur Kleinigkeiten, um den Hebel umzulegen um wieder in die Erfolgsspur zurück zu finden. Zuletzt mussten die Ostracher, trotz einer starken ersten Halbzeit mit einem klaren Chancenplus, gegen den VfB Friedrichshafen die erste Heimniederlage einstecken. Der schnelle Rückstand zu Beginn der zweiten Halbzeit war dabei der Knackpunkt in einem bis dahin guten Spiel der Buchbühlkicker. Nun gilt es in Ravensburg, bei der U23 des Oberligisten, diese Scharte auszuwetzen.

Dass er das kann, zeigte der derzeitige Tabellenzehnte des öftern in der Vergangenheit. So will Ostrach auch heute in diese wichtige Partie starten, um endlich auswärts jubeln zu können. Dabei können Maier/Kober wieder auf Eugen Michel und Torhüter Raphael Vetter zählen, auch wenn Vetter nach seiner überstandenen Schulterverletzung erst mal auf der Bank Platz nehmen muss. Auch weil er in dieser Woche erst wieder mit dem Training beginnen konnte. Angeschlagen oder grippegeschwächt sind dagegen Ladislav Varady, Stefan Hornstein und Patrick Klotz. Ihr Einsatz ist fraglich. Dennoch herrscht im FCO-Lager Optimismus, dass der Knoten auswärts endlich platzt und die Zebras zur alten Stärke zurückfinden.