2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Im Qualifikationsspiel zur Kreisliga-A-2-Relegation überspringt Manuel Harsch (FV Fulgenstadt, rechts) seinen Gegenspieler vom SV Bingen Hitzkofen, Mathias Andrei (links). Archiv-Foto: Karl-Heinz Bodon
Im Qualifikationsspiel zur Kreisliga-A-2-Relegation überspringt Manuel Harsch (FV Fulgenstadt, rechts) seinen Gegenspieler vom SV Bingen Hitzkofen, Mathias Andrei (links). Archiv-Foto: Karl-Heinz Bodon
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Zwei alte Freunde treffen aufeinander

Relegation zur Kreisliga A 2: TSV Sig’dorf/L. - FV Fulgenstadt (Fr., 18.30 Uhr, in Scheer)

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Bad Saulgau / sz - It’s Showtime, oder: Es wird ernst im Kampf um den Aufstieg/Verbleib in der Fußball-Kreisliga A 2. Am heutigen Freitagabend, um 18.30 Uhr, stehen sich in Scheer der TSV Sigmaringendorf, der die Saison in der Kreisliga A 2 auf Platz 13 und damit auf dem Relegationsplatz beendete, und der Zweite der Abschlusstabelle der Kreisliga B 3, der FV Fulgenstadt, gegenüber. Fulgenstadt hatte sich am vergangenen Sonntag gegen den Zweiten der Kreisliga B 4, den SV Bingen/Hitzkofen, im Elfmeterschießen durchgesetzt.

"Ich denke, dass wir am vergangenen Sonntag verdient gewonnen haben", sagt Fulgenstadts Abteilungsleiter Thomas Weber, der derzeit gemeinsam mit Co-Trainer Günther Pippig den noch in der Türkei weilenden Trainer Vefik Alatas vertritt. "Wir sind gut in die Partie gekommen, hatten die besseren Chancen", schildert Weber seine Eindrücke vom Spiel gegen Bingen/Hitzkofen. "Es hat sich ausgezahlt, dass wir uns professionell auf das Spiel vorbereitet haben", lobt Weber.

Doch die Mannschaft um Routinier Felix Frauenhoffer und Abteilungsleiter Thomas Weber weiß auch, dass am Freitag ein ganz anderer Gegner wartet. "Sigmaringendorf wird kämpfen und investieren was nötig ist, sicher uns auch mit Härte begegnen", sagt Weber und stimmt seine Elf schon mal auf den Gegner ein. "Wir werden auf jeden Fall eine voll besetzte Bank haben", verspricht Weber. Den Gegner kennt er nur aus Statistiken, "aber natürlich haben wir uns bei den Nachbarn Renhardsweiler und Bolstern, die ja gegen den TSV gespielt haben, über Sig’dorf erkundigt. Die wollen natürlich mit aller Macht den Abstieg verhindern", sagt Weber.

Zweimal hat die Mannschaft in dieser Woche trainiert, am Montag und am Mittwoch. "Der Gegner ist wahrschenlich im kämpferischen Bereich stark. Das ist eine Mannschaft, die vor vier, fünf Jahren noch in der Bezirksliga gespielt hat. Wir werden den Gegner sicher nicht unterschätzen." Zwei Busse werden den FV Fulgenstadt nach Scheer begleiten. "In einem sitzen die Spieler, die Spielerfrauen, der Vorstand, der zweite ist ein Fanbus. Ansonsten wurde viel organsiert in den vergangenen Tagen: Fahnen, Plakate und mehr. Ich denke, fast ganz Fulgenstadt wird in Scheer sein." Die zu erwartende Topkulisse sieht Weber positiv: "Die Spieler, mit denen ich nach dem Spiel gegen Bingen gesprochen habe, fanden es alle geil. Es ist was Besonderes. Außerdem kriegt die Mannschaft sicher einen Motivationsschub, wenn der Trainer eigens seinen lange geplanten Urlaub in der Türkei abbricht, um mal kurz hierher zu fliegen." In Fulgenstadts Mannschaft kehrt Michael Schurer zurück. "Der Kader ist fit, es stehen alle Spieler zur Verfügung", sagt Weber.

Alle Mann an Bord

Nur Lob hat Yilmaz Oktan, Trainer des TSV Sig’dorf, für den Gegner vom Freitag. "Der FV Fulgenstadt ist eine toll organisierte Mannschaft. Es gibt wenig Mannschaften, die in der Kreisliga B so gut organisiert sind." Oktan weiß, wovon er spricht, hat er doch selbst einige Jahre den FC Laiz II in der Kreisliga B 4 betreut, konnte sich dort ein Bild machen und führte die Laizer Reserve schließlich sogar in die A-Liga. Der Coach hat die Mannschaft am vergangenen Sonntag in Ennetach beobachtet. Vielleicht ein kleiner Vorteil.

Dem TSV Sigmaringendorf stehen alle Spieler zur Verfügung. "Wenn ich in der gesamten Saison so eine Mannschaft zur Verfügung gehabt hätte, würden wir sicher weiter oben stehen", sagt Oktan. "Und wenn man in so einem Spiel steht, will natürlich jeder dabei sein. Deshalb muss ich wohl einigen Spielern beibringen, dass sie am Freitagabend nicht spielen oder im Kader sein werden."

Natürlich schätzt der Coach den Druck auf seine Mannschaft etwas höher ein. "Fulgenstadt hat nichts zu verlieren. Aber meine Spieler haben Erfahrung genug, damit umzugehen. Schließlich werden auch Spieler in der Mannschaft stehen, die schon in der Landesliga gespielt haben", verspricht der Trainer, der gegenüber der Schwäbischen Zeitung bestätigte, dass das Relegationsspiel sein letztes in der Verantwortung des TSV Sigmaringendorf sein werde.

Vor allem den Kopf führt Yilmaz Oktan als entscheidendes Moment ins Feld: "Wir wissen, dass der Kopf in so einem Spiel entscheidend ist", sagt der Coach, der auf eine Entscheidung in 90 oder 120 Minuten erhofft. Dagegen freut sich auch der Trainer des "Dorfs" auf die zu erwartende Kulisse. "Aber es ist egal, ob ich vor einem Zuschauer oder vor 1000 spiele. Ich hoffe aber, dass uns unsere Fans so unterstützen, wie sie es schon die ganze Saison getan haben, auch wenn die Ergebnisse nicht so gut waren."

Viel besser als die beiden Mannschaften kennen sich die Trainer Yilmaz Oktan und Vefik Alatas. "Er war in der Zeit, als ich Spieler in Sigmaringen war, mein Trainer, zusammen mit Edgar Tausendfreund. Wir kennen uns gut, sind befreundet", erzählt Oktan. Und beide haben auch schon miteinander telefoniert. "Vor dem Spiel in Ennetach habe ich Vefik in der Türkei angerufen, da hat er mir gesagt, dass er, sollte Fulgenstadt das Relegationsspiel, dafür eigens anreisen wird."

Aufrufe: 015.6.2017, 09:38 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Marc DittmannAutor