2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Der SV Kehlen gewann beim TSV Eschach in der Landesliga mit 1:0. Gesprochen wurde aber nur über eine Szene kurz vor Schluss. Foto: Thorsten Kern
Der SV Kehlen gewann beim TSV Eschach in der Landesliga mit 1:0. Gesprochen wurde aber nur über eine Szene kurz vor Schluss. Foto: Thorsten Kern
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Zuschauer schießt den Ball von der Torlinie

Kurioser Zwischenfall in der Fußball-Landesliga beim TSV Eschach – SV Kehlen gewinnt dennoch

Ravensburg / kro - Der TSV Eschach hat am ersten Spieltag der neuen Saison in der Fußball-Landesliga mit 0:1 gegen den SV Kehlen verloren. Das Tor des Tages erzielte Alexander Bernhard in der 74. Minute. Für Gesprächsstoff, Verwirrung, aber auch einige Lacher sorgte eine Szene in der fünften Minute der Nachspielzeit: Ein Zuschauer klärte einen Schuss von Kehlens Johannes Beier kurz vor dem verwaisten Eschacher Tor.

Es war eine Szene für jeden Saisonrückblick: Eschach kam beim Stand von 0:1 in der letzten Minute zu einem Eckball, auch TSV-Torhüter Dennis Hagenmaier ging mit nach vorne. Die Kehlener klärten die Ecke und Beier ging allein aufs leere Eschacher Tor zu. Der Rechtsaußen schloss aus gut 20 Metern ab, der Ball rollte flach in Richtung Tor. Kurz bevor er sein Ziel erreichte, sprintete ein Zuschauer aufs Feld und grätschte den Ball im Stile eines Verteidigers noch vor der Linie weg. In der allgemeinen Verwirrung pfiff Schiedsrichter Christoph Zürn die Partie einfach ab, es blieb beim 0:1 aus Eschacher Sicht. "Wahrscheinlich hat der Schiedsrichter die Partie abgepfiffen, damit die Gemüter sich schnell wieder beruhigen", mutmaßte Kehlens Trainer Michael Steinmaßl, der die Aktion locker nahm: "So etwas habe ich in 35 Jahren auf dem Sportplatz noch nicht gesehen. Ich fand’s ehrlich gesagt auch lustig."

Flanke wird länger und länger

Ähnlich kurios wie das Nicht-Tor in der Nachspielzeit trug sich aber auch der Treffer zu, der die Partie in der 74. Minute entschied. Alexander Bernhard wurde von David Bernhard an der rechten Seitenlinie angespielt, seine Flanke in die Mitte verunglückte, wurde länger und länger und senkte sich schließlich unhaltbar für Torhüter Hagenmaier ins Tor. "Da hätten uns auch zwei Keeper nichts gebracht", meinte Eschachs Trainer Nectad Fetic, der wieder mit der Chancenverwertung haderte: "Eigentlich müssen wir nach fünf Minuten schon führen." Denn der TSV legte los wie die Feuerwehr, hatte in besagter fünfter Minute eine Doppelchance durch Florian Locher und Michael Fäßler und machte die folgenden 20 Minuten nur Druck. Doch auch Kehlen hatte kurz vor der Pause durch Nick Feyer eine Riesenchance, er schoss freistehend übers Tor.

Chancen auf beiden Seiten

Auch in Durchgang zwei blieb die Partie offen, überragende Männer auf dem Platz waren die beiden Abwehrchefs. An Eschachs Michael Eitel und Kehlens Giovanni Paris gab es an diesem Tag kaum ein Vorbeikommen. Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte klar den Gästen, allein David Bernhard hatte vier hochkarätige Chancen. Es blieb ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften hätten die Führung erzielen können. Auch die Schlussphase hatte einiges zu bieten. Erst traf Haris Nasic aus zwei Metern nur die Latte (82.), dann brachte der starke SVK-Schlussmann Maximilian Divy bei einem Schuss von Locher gerade noch die Beine zusammen (87.). In der zweiten Minute der Nachspielzeit traf der eingewechselte Tobias Weiß aus 20 Metern nur den Pfosten. Dann kam die letzte Aktion, die für Eschach noch ein Nachspiel haben könnte. Fetic war auch so bedient: "Wir verlieren unter Druck zu schnell die Ordnung, verfallen in Hektik. Aber wir werden noch unsere Spiele gewinnen."

TSV Eschach – SV Kehlen 0:1 (0:0) – Tor: Alexander Bernhard (74.) – Schiedsrichter: Christoph Zürn (Wangen) – Zuschauer: 250 – TSV: Hagenmaier, Merz, Eitel, Rudorf, L. Böning, Baumann, Ruess (59. Weiß), Reutlinger (59. Ungemach), Locher, B. Böning (79. Stohr), Fäßler.

Die kuriose Szene in der Nachspielzeit sehen Sie hier:

https://www.fupa.net/tv/match/tsv-eschach-sv-kehlen-5247821-47329/highlight-tsv-eschach-96

Aufrufe: 013.8.2017, 14:22 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Maximilian KrohAutor