2024-04-25T14:35:39.956Z

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Foto: volksfreund.de
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Zuschauer bespuckt Schiri - Polizei ermittelt

Zwischenfall auf dem Züscher Fußballplatz hat ein Nachspiel - Anzeige wegen Körperverletzung

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Die Polizei in Hermeskeil richtet sich mit einem außergewöhnlichen Fahndungsaufruf an die Öffentlichkeit. Sie sucht einen Zuschauer, der am Sonntag auf dem Züscher Sportplatz nach Spielschluss den Schiedsrichter einer Fußballpartie ins Gesicht spuckte. Diese Attacke stelle eine Körperverletzung dar, heißt es bei der Polizei, die deshalb die Ermittlungen aufgenommen hat.

Züsch. Mit diesem Nachspiel hatten die Verantwortlichen des FC Züsch beim besten Willen nicht gerechnet. „Diese Meldung erstaunt uns doch sehr“, sagt Mario Grünenwald, der sportliche Leiter der Spielgemeinschaft (SG) Züsch/Neuhütten/Damflos im Gespräch mit dem Volksfreund.

Auslöser für diese Reaktion war eine am Dienstagmorgen veröffentlichte Pressemitteilung der Hermeskeiler Polizeiinspektion (PI). Darin bitten die Ermittler um Zeugenhinweise, die mit einem Zwischenfall auf dem Züscher Sportplatz zusammenhängen.

Dort hatten sich am Sonntag vor rund 200 Zuschauern in einer Partie der Kreisliga B Mosel/Hochwald die ersten Mannschaften des FC Züsch/Neuhütten-Damflos und des FC Schöndorf gegenübergestanden. Die Partie endete 2:2. Kurz vor dem Abpfiff gab der Schiedsrichter einen umstrittenen Foulelfmeter, den die Gäste verwandelten.

Unmittelbar danach stand der Referee dann immer noch unfreiwillig im Mittelpunkt des Geschehens. Laut Polizei wurde er nach Spielschluss gegen 18.15 Uhr am Rand des Platzes von einem Zuschauer attackiert. Der nach Zeugenaussage 60 bis 70 Jahre alte Mann habe dem Schiri ins Gesicht gespuckt und versucht, ihn mit der Faust zu schlagen. Letzteres hätten andere Zuschauer verhindert.

Michael Wahlen, Leiter der PI Hermeskeil, stellt klar, dass es wegen des Vorfalls in Züsch keine „Polizeiaktion gegeben hat. Wir wurden nicht vor Ort gerufen.“

Vielmehr sei der Schiedsrichter später zur Hermeskeiler Polizeiwache gefahren, wo er Anzeige gegen Unbekannt erstattete. Da das Bespucken des Schiedsrichters eine Körperverletzung darstellt, hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Sie bittet um Hinweise von Zeugen, da die Personalien des Zuschauers bisher nicht festgestellt werden konnten. Der ältere Mann hatte graue Haare und trug eine getönte Brille.

Laut Grünenwald und Edward Gross, Vorsitzender des FC Züsch, waren die Gemüter von Zuschauern und Akteuren nach Spielschluss ziemlich erregt. Deshalb hätten drei Ordner den Unparteiischen beim Gang vom Spielfeld eskortiert. Der spuckende Zuschauer sei allerdings kein Anhänger der Heimmannschaft gewesen, betonen Grünenwald und Gross unisono. „Ich habe diesen Mann das erste Mal in meinem Leben gesehen“, fügt der FC-Vorsitzende hinzu. Ähnlich äußert sich auch Grünewald. „Wir haben den Zuschauer sogar noch aufgefordert, uns seinen Personalausweis zu zeigen. Er wollte ihn aber nicht herausnehmen und ist weggegangen“, erinnert sich der sportliche Leiter an das Geschehen vom Sonntag. Aus seiner Sicht könne man dem gastgebenden Verein keine Versäumnisse vorwerfen. „Wir haben gut reagiert, gleich drei Platzordner gestellt und konnten auch Handgreiflichkeiten verhindern.“ Natürlich sei die Spuck-Attacke zu verurteilen. „Aber muss man deswegen wirklich gleich Anzeige bei der Polizei erstatten?“, fragt sich Grünewald.

Hinweise an die Polizei unter Telefon 06503/91510.

Aufrufe: 03.9.2013, 11:40 Uhr
volksfreund.de/Axel MunsteinerAutor