2024-05-02T16:12:49.858Z

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Öfters jubeln als zuletzt in der Regionalliga-Saison werden wohl die Nöttinger Spieler Mario Bilger (links) und Michael Schürg in der kommenden Oberliga-Runde.
Öfters jubeln als zuletzt in der Regionalliga-Saison werden wohl die Nöttinger Spieler Mario Bilger (links) und Michael Schürg in der kommenden Oberliga-Runde.

Zurück in der Wohlfühloase - FC Nöttingen will in der Oberliga angreifen

Die Regionalliga ist passé. Der FC Nöttingen greift in der Oberliga wieder an. Wie verkraften die Lilahemden die Abgänge von Leistungsträgern?

Der FC Nöttingen ist zu gut für die Oberliga und zu schwach für die Regionalliga – das könnte man meinen, wenn man sich die letzten Saisonverläufe anschaut. 2013/14 stiegen die Lilahemden in die Regionalliga auf, das Jahr darauf wieder in die Oberliga ab, es folgte erneut der Aufstieg, in der vergangenen Saison ging es dann wieder runter.
Ist der FC Nöttingen nun eine sogenannte Fahrstuhlmannschaft? Auch in der kommenden Oberliga-Saison sieht die Konkurrenz die Mannschaft von Dubravko Kolinger wieder ganz vorne mitmischen – klar, als Regionalliga-Absteiger. Die PZ erklärt welche Veränderungen es im Kader der Nöttinger gegeben hat, und mit welchen Zielen das Team in die neue Oberliga-Saison geht.
Wie sehr schmerzt die Nöttinger noch der Abstieg aus der Regionalliga?
Überhaupt nicht mehr. Nach dem Abstieg als Tabellenletzter sieht Dirk Steidl ein: „Die Regionalliga ist nicht unsere Heimat. Die Liga ist einfach mit zu viel Aufwand verbunden. Wir fühlen uns in der Oberliga wohler. Hier sehen wir uns an der Spitze. Auch in der neuen Runde wollen wir wieder oben mitspielen. Sollte am Ende erneut der Aufstieg herausspringen, nehmen wir ihn natürlich gerne mit“, so der FCN-Manager.
Ist Trainer Dubravko Kolinger mit der Vorbereitung zufrieden?
„Knallhart“ sei sie gewesen, sagt der Ex-Profi, der auch über die Testspielergebnisse nicht meckern kann: 7:0 gegen Mutschelbach, 4:4 Kickers Offenbach, 6:1 FV Niefern, 0:1 Waldhof Mannheim, 9:0 FV Muggensturm. „Die Ergebnisse interessieren mich aber nicht“, so Kolinger. Viel wichtiger sei gewesen, dass sich die neue Mannschaft schnell finde.
Hat der FC Nöttingen adäquaten Ersatz für seine abgewanderten Spieler bekommen?
Der Abgang von Torjäger Niklas Hecht-Zirpel (10 Saisontore, nach Offenbach) wiegt natürlich schwer. Doch auch die Wechsel von Leistungsträgern wie Theo Bräuning, Reinhard Schenker oder auch Felix Zachmann müssen erstmal kompensiert werden. Coach Kolinger spricht von einem „mittleren Umbruch“, der stattgefunden habe. Die Neuen hätten sich aber schnell integriert. Eine feste Größe könnte Offensivmann Ernesto de Santis vom CfR werden. Bei den anderen Neuzugängen muss man noch abwarten. „Sie sind noch jung. Haben aber ihre Qualitäten“, so Kolinger. Behutsam aufbauen will man Matthias Cuntz, damit dieser nach seiner Hüft-OP dann wieder voll durchstarten kann. Der 27-jährige Mittelfeldspieler vom Regionalligameister SV Elversberg befindet sich derzeit in der Reha und wird in zwei, drei Wochen mit dem Lauftraining beginnen. Der Nöttinger Kader hat einen Altersdurchschnitt von 24 Jahren. Gut möglich, dass bei dem jungen Team der Motor zu Beginn der Runde noch etwas stottert. Für Stabilität werden jedoch die routinierten Spieler wie Timo Brenner, Holger Fuchs, Mario Bilger oder auch Leutrim Neziraj sorgen.
Dups oder Kraski – wer ist die Nummer eins im Tor des FCN?
Dubravko Kolinger hat sich noch nicht festgelegt. Zuletzt stand Andreas Dups im Kasten, da sich Robin Kraski eine Rippenprellung zugezogen hatte. Von der U 19 ist Peter Wentzel zum Oberligakader aufgerückt. Und laut Kolinger macht das Torwarttalent „ordentlich Druck“ auf Dups und Kraski.
Wird Kolinger in der Oberliga mit einer anderen Taktik agieren?
Da lässt sich der Coach wie üblich nicht in die Karten schauen. Vermutlich wird seine Mannschaft in der Oberliga etwas offensiver zu Werke gehen als in der Regionalliga. Kolingers Grundsystem lautet 4-4-2, das er situativ aber immer wieder verändert. „Wir sind jetzt nicht mehr der Underdog, sondern gehören zu den Favoriten. Da wird sich natürlich auch an unserer Spielweise etwas verändern.“
Wer sind die größten Konkurrenten der Nöttinger?
Kolinger hat Reutlingen, Göppingen, Bissingen und den CfR auf dem Zettel. „Diese Mannschaften haben mehr investiert als wir.“
Wie groß ist die Rivalität zum 1. CfR Pforzheim?
Es besteht eine gesunde Rivalität zum Nachbarn. Die Nöttinger freuen sich auf die Derbys (am 8. September auswärts und am 16. März daheim). Die Entwicklung beim CfR bezeichnet Dirk Steidl als „spannendes Projekt, das sicherlich nicht meines wäre“. Er sieht den CfR auf einen schnellen sportlichen Erfolg ausgerichtet. „Wir setzen dagegen auf regionale Bindung und auf eine längerfristige Strategie“, sagt Steidl, fügt aber hinzu: „Jeder Verein hat seine eigene Strategie.“
Aufrufe: 09.8.2017, 19:20 Uhr
Pforzheimer Zeitung / Dominique JahnAutor