2024-04-25T14:35:39.956Z

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In der Vorrunde lief der SC 04 Schwabach (weiß) der Musik noch zu oft hinterher. Aber die Nichtabstiegsplätze sind nur zwei Punkte entfernt. F: Schmitt
In der Vorrunde lief der SC 04 Schwabach (weiß) der Musik noch zu oft hinterher. Aber die Nichtabstiegsplätze sind nur zwei Punkte entfernt. F: Schmitt

Zur Halbzeit eigene Ansprüche noch nicht erfüllt

U19 Landesliga: Der SC 04 Schwabach kann aber den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen

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Zwei Junioren-Fußballmannschaften aus dem Verbreitungsgebiet des Schwabacher Tagblatt spielen auf Verbandsebene um Punkte: die C-Junioren der JFG Wendelstein in der Bayernliga und die A-Junioren des SC 04 Schwa­bach in der Landesliga Nord. In der Winterpause lassen wir von beiden Teams die Vorrunde Revue passie­ren. Nachdem die Jüngeren bereits an der Reihe waren, geht es nun um die Älteren, die A-Junioren des SC 04 Schwabach.
Natürlich ist es eine himmelschreiende Ungerechtig­keit. Nur zwölf Mannschaften sind in der A-Junioren-Landesliga Nord gelistet. Doch gleich vier davon, also ein Drittel, muss am Ende der Saison absteigen. Wenn das auch in der Bun­desliga der Fall wäre, dann müssten wir uns – nach heutigem Stand – im Mai nicht nur von den beiden Schlusslichtern Darmstadt und Ingol­stadt verabschieden, sondern auch noch vom HSV, von Werner Bremen, von Borussia Mönchengladbach und vom VfL Wolfsburg. Einen Riesen-Aufschrei würde das geben bei Verei­nen, bei Spielern, bei Fans, bei Spon­soren – und bei den gut zahlenden Fernsehanstalten. Wenn es ums große Geld geht, dann will man durchaus sportlichen Wettbewerb, aber bitteschön nicht zu viel Verände­rung. Nichts stört das Geschäft so wie zu viel Wandel, zu große Unsi­cherheit.

Mindestens Platz acht

In der A-Junioren-Landesliga gel­ten solche Maßstäbe nicht. Also muss Schwabachs Trainer Marco Meier versuchen, mit seiner Elf nach 22 Spieltagen mindestens auf Platz acht zu stehen. Der ist nach der Vorrunde genau zwei Plätze und zwei Punkte entfernt. „Wir haben unser Ziel zur Winterpause nicht erreicht“, merkt Meier selbstkritisch an. 15 Punkte hätten bis dato auf dem Konto sein sollen, nur zwölf sind es bisher geworden. Drei Siegen und drei Unentschieden stehen fünf Nieder­lagen gegenüber. Fast immer war es verdammt eng zugegangen. „Die Liga ist ungemein ausgeglichen“, sagt Meier, „du musst jeden Spieltag 100 Prozent oder mehr geben, um eine Chance zu haben.“

Fast alle im Abstiegskampf

In der Tat zeigt der Blick auf die Tabelle ein verblüffendes Bild. Vor­ne konnten sich die SG Quelle Fürth (25 Punkte) und der FC Eintracht Bamberg (22) ein bisschen absetzen. Mit der JFG Steigerwald (3) scheint der erste Absteiger schon festzuste­hen. Doch die anderen neun Mann­schaften stecken mitten drin im Über­lebenskampf, auch der Rangdritte Bayern Hof (19) ist noch längst nicht über den Berg.

Marco Meier glaubt allerdings, dass sich in der Rückrunde die Liga zweiteilen wird. „Die ersten Sechs werden sich ein wenig absetzen, die hinteren Sechs werden bis zum Schluss zittern müssen“, so der junge Trainer. Und er fürchtet, dass seine Mannschaft zu den Teams der zwei­ten Hälfte gehören wird. Meier ist jedoch guter Dinge, dass am Ende mindestens Platz acht stehen wird. „Wir müssen halt die direkten Duelle gewinnen.“ Er glaubt, dass das mög­lich ist. Denn die Entwicklung seiner Mannschaft macht ihm Freude. Viele Spieler seien zu Beginn der Saison aus unteren Ligen zum SC 04 gesto­ßen. Es habe am Anfang keine Füh­rungsspieler, keine klare Hierarchie gegeben. „Die hat sich erst im Herbst allmählich gebildet.“ Ohne Führungspersonal spielte der SC 04 mal so, mal so. „Ein Pro­blem war, dass wir meist einem Rück­stand hinterherlaufen mussten“, hat der Übungsleiter analysiert. Nur zwei Mal sei man selbst mit 1:0 in Führung gegangen. Dass seine Mann­schaft nach Rückständen aber nie aufgesteckt habe, sei ihre große Stär­ke. „Die Jungs haben wirklich Herz“, wie es Meier ausdrückt.

Zweites kleines Problem: Der SC 04 ist zu leicht auszurechnen. Zehn der 18 Saisontore gehen auf das Kon­to von Mert Aydin. Das hat sich natürlich auch bei den anderen Mannschaften herumgesprochen, sodass der Stürmer inzwischen in besondere Obhut genommen wird.

Einmal Halle

Über die Feiertage war jetzt erst einmal Pause bei den A-Junioren. Am 9. Januar steigt Marco Meier mit der Vorbereitung auf die Rückrunde ein. Zwischendrin gibt die Mann­schaft in der Halle bei der Bezirks­meisterschaft am 15. Januar in Auer­bach ein Gastspiel, wo man als Lan­desligist automatisches Startrecht hat. Für die Kreismeisterschaft, deren Finale am Freitag in Weißen­burg steigt, hatte der SC 04 gar nicht gemeldet.

Aber die Halle spielt für Trainer Meier ohnehin nur eine untergeordne­te Rolle. Die Wahrheit liegt, wie es so schön heißt, auf dem Platz. Und da macht sich Marco Meier nicht nur selbst Druck, er spürt auch diesen Druck: „Es gibt im Verein schon die Erwartung, dass die A-Junioren auch in dem nächsten Jahr in der Landesliga spielen.“

Aufrufe: 04.1.2017, 10:41 Uhr
Robert Gerner (ST)Autor