2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait

Zum Glück gezwungen

BSV Holzhausen: Bestes Frauenteam der Stadt

„Manche Menschen muss man zu ihrem Glück zwingen“, sagt Daniel Börger augenzwinkernd und beschreibt damit den Stimmungswandel in der von ihm trainierten Damenmannschaft des BSV Holzhausen. Nachdem das Team in der abgelaufenen Saison den Aufstieg in die Bezirksliga Weser-Ems-Süd geschafft hatte, waren einige Spielerinnen unschlüssig, ob man den Schritt in die höhere Liga wagen solle. Inzwischen ziehen aber alle an einem Strang und möchten die Klasse halten.

Schon in den Jahren zuvor befand sich die Mannschaft stets bis kurz vor Ende der Saison im Aufstiegsrennen. „In den entscheidenden Spielen ist uns aber immer ein bisschen die Luft ausgegangen“, erklärt Börger. In der abgelaufenen Spielzeit habe aber alles gepasst: „Der Teamgeist war so groß wie nie, und wir sind im Gegensatz zu anderen Spitzenteams von Verletzungen verschont geblieben“, freut sich der ehrgeizige Trainer. Dabei waren die Voraussetzungen nicht optimal, wie sich Feldspielerin Sonja Grützmacher erinnert: „Weil unsere Stammtorhüterin Sarah Niemeyer ein Kind erwartete, mussten Sonja Bartelt und ich uns im Tor abwechseln.“ Mit nur 21 Treffern kassierten die Holzhauserinnen trotzdem die wenigsten Gegentore der Liga.

Die Gründe für die Skepsis der Damen vor dem Aufstieg waren vielfältig. So seien einige Spielerinnen verunsichert gewesen wegen der höheren Belastung und des größeren Aufwandes, der zum Beispiel bei 100 Kilometer weiten Auswärtsspielen betrieben werden müsse, sagt Börger. Aber auch die Sorge, dass der Spaß zugunsten des Leistungsgedankens in den Hintergrund rücken könnte, habe einige Spielerinnen umgetrieben, wie Grützmacher hinzufügt: „Manche hatten bereits in der letzten Saison das Gefühl, nicht mehr so oft zum Einsatz zu kommen, weil Partien unbedingt gewonnen werden mussten.“ In den letzten Wochen hätten sich diese Bedenken aber gelegt, und auch der Trainer sei auf die Bedürfnisse der Spielerinnen eingegangen, weshalb Börger und Grützmacher übereinstimmend verkünden: „Bereut hat den Aufstieg niemand.“

Dazu dürfte auch der gute Saisonstart beigetragen haben, der die Holzhauserinnen ins gesicherte Mittelfeld geführt hat. „Mit unserer Aufstiegseuphorie im Rücken haben wir zu Beginn wichtige Punkte gesammelt“, erzählt Börger. An der Zielsetzung, die Klasse zu halten, möchte er aber nicht rütteln: „Wir werden auch Rückschläge erleiden. Daher verschwenden wir an alles andere keine Gedanken.“ Eine besondere Motivationshilfe hat die Mannschaft aus den Medien bezogen. Bei den Einlauftipps des Magazins „Vor dem Anpfiff im Emsland“ platzierte die Emslandsport-Redaktion die Holzhauserinnen auf den letzten Rang. „Wir haben das überhaupt nur entdeckt, weil unsere Spielerin Janina Müller aus dem Emsland stammt. Hinterher dachten wir uns: Denen zeigen wir’s!“, berichtet Grützmacher.

Was die langfristige Perspektive betrifft, möchte Börger erst einmal abwarten. „Es hängt auch davon ab, wie stark uns der Verein unterstützt. Wir benötigen dringend eine Nachwuchsabteilung im Damenbereich, um langfristig unser Niveau halten zu können“, betont der Trainer.

Mit Sonja Grützmacher hat der Verein vor zwei Jahren nicht nur eine Spielerin, sondern auch ein neues Maskottchen gewonnen: „Dass meine Hündin immer dabei sein darf, war die Bedingung für den Wechsel.“ Seitdem ist Kimba sowohl beim Training als auch bei den Spielen am Platz und darf mit in die Kabine. „Sie kann sogar den Abpfiff von den anderen Pfiffen des Schiedsrichters unterscheiden und steht dann nach dem Spiel sofort parat“, schildert die 30-Jährige.

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Aufrufe: 020.11.2014, 14:00 Uhr
Johannes ZenkerAutor