Zum Auftakt ein Aufstieg

Denn die Wurzeln des türkischen Vereins liegen beim Vorgängerverein FC Öncü SV Türk Kelsterbach, der im Jahr 1981 (laut Kelsterbacher Stadt-Homepage) gegründet wurde, aber nach unseren Recherchen seit dem Jahr 2002 nicht mehr am aktiven Spielbetrieb teilnimmt. Eine komplette Neugründung eines weiteren Vereins duldete die Stadt Kelsterbach jedoch nicht. Dennoch: "Wir haben die alten Vereinsstrukturen zwar übernommen, aber an sich ist der Rest komplett neu aufgebaut", sagt Türk-Sprecher Ender Tinaztepe. Das fängt schon beim Vereinsnamen an, bei dem bewusst auf den Zusatz "Öncü" verzichtet wurde: "Damit hat man wohl beim Verband nicht die allerbesten Erfahrungen in der Vergangenheit verbunden", gibt Tinaztepe zu. Daher wurde quasi der Reset-Knopf gedrückt.

Großer Andrang

Mit dem Vorstandsduo Savas Cetin und Erkan Inan, dem sportlichen Leiter Cihan Sahin (kommt von Hessenligist Oberrad) sowie dem Trainerteam Muhamet Yilmaz und Ümit Aslan soll es nun mit kontinuierlicher Arbeit gleich bergauf gehen. Für Yilmaz (ehemals Okriftel und Türk Gücü Rüsselsheim) und Aslan ist es die erste Station als Trainer, die jedoch schon nach einer Saison von Erfolg gekrönt sein soll: "Unser Ziel ist der sofortige Aufstieg in die Kreisliga C", formuliert Tinaztepe bereits Ansprüche. Dafür möchten die Verantwortlichen eine charakterstarke Truppe zusammentrommeln. "Wir haben momentan 30 bis 35 Spieler auf dem Radar, können aber nicht jedem die Chance geben, bei uns zu spielen. Denn fußballuntauglichen Überrest müssen wir erst noch aussortieren", lässt Tinaztepe, der auch selbst für den FC die Schuhe schnüren wird, durchblicken.
Für die einzige Mannschaft - eine Reserve soll in den kommenden Jahren noch hinzukommen - stehen für 16/17 Keeper Enis Yenen (Tor/SKC Barbaros Mainz), Yusuf Bardakci (Germania Okriftel), Enes Akpinar (beide Abwehr/ Viktoria Kelsterbach), Mehmet Arslan (RW Walldorf), Ali Apti (Ex-Darmstadt 98/beide Mittelfeld) sowie im Angriff die Gebrüder Ender (ehemalige türkischer Junioren-Nationalspieler) und Emin Tinaztepe (ehemals Landesliga bei Geinsheim, Groß-Gerau und Kickers Offenbach) auf der Wunschliste beziehungsweise sind schon sicher zum FC Türk gewechselt.

Trainings- und Spielort unterschiedlich

Trainiert wird vorerst am Kunstrasen an der Gesamtschule in Kelsterbach (Mörfelder Straße). Die Heimspiele dürfen aus Lärmschutzgründen allerdings "nur" im mondänen Sportpark ausgetragen werden. "Wir schauen mal, wie sich unser Projekt entwickelt. Aber wir sind natürlich positiv überrascht, wie gut das Projekt bisher in und um Kelsterbach angekommen sind", freut sich Tinaztepe. Der enorme Spielerandrang und bereits an die 300 Likes auf die neue Facebook-Page sprechen da eine eindeutige Sprache.