2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Noch im Winterschlaf: Gegen den TSV Gernlinden verloren die Herrschinger zu Hause mit 2:4. Foto: SVJ
Noch im Winterschlaf: Gegen den TSV Gernlinden verloren die Herrschinger zu Hause mit 2:4. Foto: SVJ

Weßling schiebt sich auf Rang zwei

Kreisklasse Zugspitze 1

1:0-Arbeitssieg gegen Wildenroth – TSV Gilching II verliert gegen Egenburg und somit Boden im Aufstiegsrennen

SpVgg Wildenroth – SC Weßling 0:1 (0:0) Tore: 0:1 Hegetusch (52.)
„Es war ein unglaublicher Wille.“ Dieter Birkner war von der Entschlossenheit seiner Fußballer beeindruckt. Anders konnte es sich der Weßlinger Trainer nicht erklären, dass sein Team in einer kampfbetonten Partie am Ende die Oberhand behielt. Den Wildenrothern war von Beginn an anzumerken, dass sie sich mit Macht gegen den drohenden Abstieg wehren. So verzeichneten beide Rivalen ihre Chancen. Beim Sportclub traf Markus Erlacher nur den Pfosten, während Felix Hegetusch eine weitere Chance nicht im gegnerischen Kasten unterbrachte. Aber auch die SpVgg hatte ihre Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. „Wer das erste Tor schießt, gewinnt das Spiel“, lautete für Birkner die Devise für die zweite Hälfte. Sein Team war das glücklichere. Hegetusch bugsierte nach einer Ecke den Ball über die Linie. Die Platzherren haderten mit dem Schiedsrichter, der ihnen einen Elfmeter verweigerte. „Zum Glück für uns hat der Schiri nicht gepfiffen“, sagte Birkner. Deshalb hat sich seine Mannschaft auf den zweiten Tabellenplatz vorgepirscht, was aber für den Trainer erst einmal keine Bedeutung hat: „Darum kümmern wir uns nicht.“

TSV Gilching-A. II – VfL Egenburg 0:2 (0:1) Tore: 0:1 Bogenhauser (25.), 0:2 Castro Santalla (88.)

Robert Brand hat seinen Meister gefunden. In Andre David stieß der Gilchinger Trainer auf einen Kollegen, dem er nichts vormachen konnte. Nach der 1:6-Schlappe in der Hinrunde musste sich der Aufsteiger auch im Rückspiel mit 0:2 geschlagen geben. „Da kannst du machen, was du willst“, verzweifelte Brand. Der Coach sah in der ersten Viertelstunde eine sehr engagierte Partie seiner Elf, die sich aber vor dem gegnerischen Gehäuse kaum zwingende Möglichkeiten erwirtschaftete. Der Verein für Leibesübungen fand in der Offensive zunächst überhaupt nicht statt, hatte aber Glück, als ihm der Schiedsrichter in den 25. Minute einen indirekten Freistoß zusprach, nachdem sich ein Gilchinger ein recht umstrittenes Rückspiel zum eigenen Torhüter geleistet hatte. Tobias Bogenhauser ließ sich die Chance nicht entgehen und stürzte die Platzherren in ziemliche Turbulenzen. „Auf einmal kriegst du die kalte Watschn“, klagte Brand. Seine Spieler fanden kein Rezept mehr gegen die Egenburger, die sich nun in der eigenen Hälfte einigelten und nur noch auf Konter setzten. „Irgendwo sind die Jungs auch einmal platt“, zeigte der Coach Verständnis für seine junge Mannschaft, der die Belastungen der vergangenen Tage anzumerken waren. Als die Gilchinger zum Spielende volles Risiko gingen, fingen sie sich noch einen Konter ein. Brand war enttäuscht über die ergebnislose Aufholjagd: „Wir wollten mindestens ein Unentschieden.“

TSV Herrsching – TSV Gernlinden 2:4 (1:3) Tore: 0:1 Litwin (1.), 0:2 Gschwandtnrer (20.), 1:2 Omura (23.), 1:3 Litwin (42.), 2:3 Koch (62.), 2:4 Litwin (90.)

Die Herrschinger sind immer noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht. Gegen den TSV Gernlinden reichte es auch im dritten Heimspiel in diesem Jahr nicht zu einem Sieg. Stattdessen verlor der Tabellensiebte mit 2:4. „Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, kommentierte Heinz Knötzinger die magere Bilanz von nur einem Punkt aus den vergangenen drei Partien. Der Trainer kritisierte vor allem die Einstellung seiner Spieler. „Wir sind zu unkonzentriert und zu lätschert.“ Anders ist es nicht zu erklären, dass sie die Warnungen ihres Trainers vor Dominik Litwin vollkommen in den Wind schlugen. Der Gernlindener Zehner erzielte drei Treffer selbst und bereitete den vierten von Markus Gschwandtner vor. „In einer One-Man-Show lassen wir uns zerlegen“, schimpfte der Coach über seine fahrlässigen Akteure. Allerdings ist Knötzinger auch bewusst, dass ihm momentan das Personal fehlt, um in der Defensive kompakter aufzutreten. Die etatmäßigen Keeper Ken Ried und Stefan Salcher waren verhindert, weshalb Patrick Kündinger den Kasten hüten musste. Und in der Abwehr hatte Knötzinger den Ausfall von Niklas Rosopulo zu kompensieren, weshalb Valentin Nandlinger von der Sechs in die Innenverteidigung rückte. Zudem fehlte den Herrschingern in den entscheidenden Phasen das nötige Glück, um das Spiel für sich zu entscheiden. Gernlinden hatte mehr Fortune und traf zu den psychologisch günstigen Momenten in der ersten, 42. und 90. Minute.

SV Inning – FC Puchheim 2:1 (2:1) Tore: 1:0 Scheidl (25.), 1:1 Riedel (32.), 2:1 Kugler (41.) – Gelb-Rot: Schöttl/SV (90.+4, wiederh. Foulspiel) – Bes. Vorkommnisse: Riedel/FC schießt Foulelfmeter an den Pfosten (75.), bekommt aber eine zweite Chance, weil Innings Keeper Maximilian Rohrer zu weit vor der Linie stand. Den zweiten Versuch hält Rohrer (76.).

Einen wichtigen Sieg feierten die Inninger gegen Puchheim, der ihnen den Sprung auf Rang sechs ermöglichte. Wegbereiter des Sieges war Xaver Scheidl, der das Team vom Ammersee in Front schoss. Zwar gelang Lennard Riedel nur sieben Minuten später der Ausgleich, aber Benjamin Kugler markierte fünf Minuten vor der Pause das 2:1. Nach dem Seitenwechsel bewahrte Maximilian Rohrer seine Mannschaft vor dem erneuten Ausgleich, als er einen Strafstoß von Riedel entschärfte.

TV Stockdorf – FC Emmering 0:0

„Es war ein tolles Nullzunull“, war Christoph Klink von der Leistung seiner Mannschaft gegen den designierten Meister begeistert. Der Stockdorfer Trainer wertete das Unentschieden als „Bonuspunkt“ im Kampf gegen den Abstieg. Schließlich kann sich nicht jedes Team gegen die Über-Mannschaft der Liga schadlos halten. Die 50 Zuschauer erlebten eine rasante Begegnung, in der beide Sturmreihen vergaßen, ihre Chancen zu verwerten. „Es hätte auch 3:3 ausgehen können“, sah Klink das Potenzial zu einem torreichen Ergebnis. Am Ende zählte er je zwei Pfostenschüsse für beide Kontrahenten. Bei den Turnern scheiterten Simon Schwarz und Moritz Sieblitz am Aluminium. In der Schlussphase hatten die Platzherren noch mächtig Massel, als ein Emmeringer aus drei Metern Entfernung den Ball über das Quergebälk wuchtete.

Gautinger SC – SV Adelshofen 4:2 (2:1) Tore: 1:0 Schindler (23.), 1:1 Kordas (32.), 2:1 Schindler (42.), 3:1 Schindler (Foulelfmeter/80.), 3:2 Scheiel (87.), 4:2 Schindler (89.) – Rote Karte: Lebek/SC (84., Unsportlichkeit) – Keller/SV (81., grobes Foulspiel) – Gelb-Rot: Saller/SV (90., wiederh. Foulspiel)

„Ich habe gesehen, dass die Mannschaft wieder an sich glaubt“, wertete Michael Kaiser den 4:1-Sieg im Abstiegsduell gegen Adelshofen als Lebenszeichen seiner Fußballer. Der Gautinger Trainer sah in dem ersehnten Erfolg „nicht das Verdienst eines Einzelnen, sondern eine richtig starke kollektive Leistung“. Dabei hätte er allen Grund gehabt, am Palmsonntag Maximilian Schindler mit Hosianna zu preisen. Der Stürmer markierte alle vier Gautinger Treffer, was es so seit ewigen Zeiten beim Sportclub nicht mehr gegeben hat. „Er hatte einen Sahnetag“, schwärmte der Coach. Darüber hinaus sorgten aber noch die insgesamt zehn gelben Karten sowie eine gelb-rote und die beiden Platzverweise für Gesprächsbedarf. „Es war kein unsportliches Spiel“, stellte Kaiser klar. Beide Konkurrenten haben sich seiner Meinung nach im Rahmen des Erlaubten bewegt. Schiedsrichter Björn Zimmermeier hielt trotzdem den Einsatz von Sebastian Lebek, Josef Keller und Matthias Saller für übertrieben und schickte sie vorzeitig zum Duschen.

Aufrufe: 010.4.2017, 15:31 Uhr
Christian Heinrich - Starnberger MerkurAutor