2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Siegtreffer in der Nachspielzeit: Niklas Rosopulo (l.) hat allen Grund, sich zu freuen. In der 91. Minute traf er zum Herrschinger 3:2-Sieg gegen Weßling. foto: Stefan Schuhbauer-von Jena
Siegtreffer in der Nachspielzeit: Niklas Rosopulo (l.) hat allen Grund, sich zu freuen. In der 91. Minute traf er zum Herrschinger 3:2-Sieg gegen Weßling. foto: Stefan Schuhbauer-von Jena

Gilchinger Reserve träumt vom zweiten Aufstieg in Folge

Brand will "Zuckerl mitnehmen"

TSV Herrsching – SC Weßling 3:2 (2:1) Tore: 0:1 Hegetusch (5.), 1:1 Rau (12.), 2:1 Rosopulo (19.), 2:2 Friedl (80.), 3:2 Rosopulo (90+1)
„Es hat eigentlich alles für uns gesprochen“, sagte Christian Thorenz, der die Pleite am Ammersee nicht begreifen konnte. Der Weßlinger Teammanager sah seine Elf als favorisiert an, aber dann holte den Sportclub sein Herrsching-Komplex wieder ein. „Wir hatten wie immer zu viel Ehrfurcht“, so Thorenz. Wesentlich selbstbewusster präsentierte sich der TSV. „Der Sieg geht an die komplette Mannschaft“, lobte Heinz Knötzinger das Kollektiv. Der Herrschinger Trainer war von der Moral seiner Kicker beeindruckt, die bis zum Schluss an ihre Chance glaubten und in der Nachspielzeit durch Niklas Rosopulo noch den Siegtreffer erzielten. Wie schon bei den beiden Treffern der Platzherren zuvor, musste ein Standard dazu herhalten, die gegnerische Abwehr zu überwinden. Aber egal, wie die Tore entstanden, das Auftreten des Rivalen nötigte Thorenz großen Respekt ab. „Die haben bis zum Umfallen gekämpft.“ Trotzdem hätte er lieber ein Unentschieden vom Ammersee mitgenommen. So beträgt der Vorsprung des Tabellenzweiten auf die Verfolger nur noch einen Punkt. Zunächst lief alles hervorragend für den Aufstiegsaspiranten. Nach einem Standard traf Felix Hegetusch zur frühen Führung. Doch danach übernahmen die Gastgeber rasch die Initiative. Rosopulo aus dem Gewühl heraus und Mike Rau, der einen Freistoß von Patriot Omura in die Weßlinger Maschen verlängerte, sorgten für die Wende. „Wir hätten mit 3:1 oder 4:1 in die Halbzeit gehen müssen“, ärgerte sich Knötzinger über zahlreiche vergebene Chancen im Anschluss. Rau hatte aber auch mit einem Schuss aus 35 Metern Pech, der nur gegen das Quergebälk klatschte. Zehn Minuten vor dem Ende sorgte Simon Friedl für den verdienten Ausgleich für den Sportclub, der sich im zweiten Abschnitt wesentlich engagierter präsentierte. TSV-Keeper Stefan Salcher verhinderte im Anschluss gleich mehrmals den möglichen dritten Weßlinger Treffer.

SV Inning – FC Landsberied 2:0 (0:0) Tore: 1:0 Baumgartner (69.), 2:0 Heilander (90+2)
„Es macht wirklich Spaß, auf dem Platz zu stehen“, sagte Norbert Wagner, der sich während der Partie des SV Inning gegen den FC Landsberied pudelwohl fühlte. Zur guten Laune des Inninger Spielertrainers trug nicht nur die starke Leistung seiner Kicker und der Sieg über den aufopferungsvoll kämpfenden Tabellenvorletzten bei. Mit 35 Punkten schnuppert das Team vom Ammersee noch einmal an der Kreisliga-Relegation. Sollten Weßling, Gilching und Puchheim ihre Nachholspiele verlieren, sind die Inninger noch einmal dicke im Geschäft. Unterschätzen sollte den Sportverein dann am besten niemand. Der Ranglistenfünfte demonstrierte, dass er nicht nur leidenschaftlich wie gegen Moorenweis auftreten kann. Er versteht es mittlerweile auch, sich in Geduld zu üben und dann ganz abgebrüht einen Gegner zu erledigen. Bis zur 69. Minute mussten die Platzherren warten, bis Christian Baumgartner endlich den Bann brach. „Das war wie eine Befreiung für uns“, gab Wagner zu. Seine Mannschaft hatte zuvor einige hochkarätige Chancen besessen. In der ersten Hälfte steuerte Baumgartner zweimal allein auf FC-Keeper Kevin Schneider zu, schaffte es aber nicht, ihn zu überwinden. „Einfach so weiter spielen“, schärfte der Coach seinen Schützlingen ein, deren Beharrlichkeit am Ende belohnt wurde. Allerdings mussten die Gastgeber nach der Führung einige bange Momente überstehen. Landsberied versuchte alles, um wenigstens einen wichtigen Punkt für den Kampf um den Klassenerhalt zu entführen. In der Nachspielzeit machte Michael Heilander schließlich alles klar, als er von der Mittellinie ins leere gegnerische Gehäuse traf.

TSV Gilching II – TSV Moorenweis 5:0 (1:0) Tore: 1:0 Schnöller (32.), 2:0 Teouri (57.), 3:0 Ajayi (65.), 4:0 Casto (68.), 5:0 Castro (75.)
„Wenn du dich belohnen kannst, nimmst du das Zuckerl mit“, sagte Robert Brand und stellte damit klar, dass er die Gelegenheit zum Aufstieg nutzen will, wenn sie sich schon mal bietet. Der Trainer der Gilchinger Reserve durfte sich über weitere drei Punkte im Verfolgerduell gegen Moorenweis freuen, die seine Mannschaft vom zweiten Aufstieg hintereinander träumen lassen. „Wir haben aber keinen Druck“, so der Trainer. Seine Elf werde die ausstehenden fünf Begegnungen ganz locker bestreiten. Mit dem nötigen Ernst dürften die Gilchinger trotzdem dabei sein. Das war schon gegen Moorenweis nicht anders. Nach der 0:1-Pleite im Hinspiel war der Neuling vorgewarnt. Eine halbe Stunde lang passierte wenig Weltbewegendes, bevor Nick Schnöller die Führung für die Gastgeber erzielte. Die zogen sich danach zurück und überließen erst einmal dem Gegner den Ball. Nur fand Moorenweis nie ein Rezept, um die konzentriert agierende Abwehr des TSV einmal zu düpieren. Nach einer knappen Stunde hatten die Gilchinger genug vom brotlosen Treiben des Rivalen. Rachid Teouri machte mit dem 2:0 so gut wie aller klar. Als Emmanuel Ajayi noch ein weiteres Tor nachlegte, war die Partie endgültig entschieden. „Danach hat sich Moorenweis aufgegeben“, räumte Brand ein, dass seine Fußballer fortan leichtes Spiel hatten. Mit einem Doppelschlag schraubte Aiskael Encarnacion Castro das Ergebnis auf 5:0. „Wir müssen jetzt den nächsten Schritt machen“, so Brand, der erwartet, dass sein Team am kommenden Donnerstag beim Nachholspiel in Adelshofen nachlegt.

SpVgg Wildenroth – Gautinger SC 4:0 (3:0) Tore: 1:0 Scheidl (21.), 2:0 Bergmann (35.), 3:0 Watzke (40.), 4:0 Mauritz (79.)
„Ein Sieg wäre wichtig gewesen“, haderte Michael Kaiser mit der Niederlage in Wildenroth. Der Gautinger Trainer, der im Vorfeld das Abstiegsduell als „Neun-Punkte-Spiel“ bezeichnet hatte, war sichtlich geknickt. Nun bleiben seiner Mannschaft nur noch sechs Spiele, um wenigstens noch die vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz gut zu machen. Die Entfernung zum gesicherten Mittelfeld beträgt dagegen schon satte sechs Zähler. In Wildenroth hätten die Gautinger den Abstand weiter verringern können. 20 Minuten spielte der Sportclub groß auf und besaß durch Julian Feser und Christoph Keller zwei aussichtsreiche Chancen, um in Führung zu gehen. Danach herrschte jedoch Funkstille im Gautinger Angriff. Die Platzherren kapierten schnell, dass es nicht nur in der Offensive des Tabellenletzten hakte. Auch die Defensive wackelte beträchtlich, weshalb es binnen 20 Minuten auf einmal 3:0 für die SpVgg stand. „Die machen drei Kisten aus drei Chancen“, verzweifelte Kaiser an der Effektivität des Gegners. Nach den Toren von Maximilan Scheidl, Maximilian Bergmann und Alexander Watzke war die Partie gelaufen. Dominik Mauritz sorgte elf Minuten vor dem Abpfiff für den Endstand. „Wir geben uns nicht auf“, glaubt Kaiser weiterhin an den Klassenerhalt, „wir haben noch sechs Endspiele“.

TV Stockdorf – SV Adelshofen 2:2 (1:0) Tore: 1:0 Bradel (37.), 2:0 Wiesmayr (56.), 2:1 Haag (61.), 2:2 Jilek (75.)
Nach dem Unentschieden im Abstiegsduell sparte Christoph Klink nicht mit Selbstkritik. „Ich habe zu viel Druck ausgeübt“, bekannte der Stockdorfer Trainer freimütig. Ganz so einfach, wie es der Coach darstellen wollte, war es dann doch nicht, obwohl die Selbstbezichtigung ihn ehrt. Denn die Turner lagen bis zu 60. Minute mit 2:0 vorne. Der Pausenrückstand von 0:1 war den Gästen noch geschmeichelt. Als Moritz Bradel acht Minuten vor dem Seitenwechsel auf Flanke von Johannes Schuster die Führung erzielte, lagen schon einige vergebliche Anläufe hinter den Stockdorfern. Schuster aber auch Felix Källner und Moritz Sieblitz boten sich zuvor viel versprechende Möglichkeiten, zum Torerfolg zu gelangen. Bradels Führung setzte jedoch neue Kräfte bei den Platzherren frei. Nach einem Fehler des gegnerischen Keepers erhöhte Daniel Wiesmayr auf 2:0. Da schien die Partie endgültig gelaufen. Aber im Gefühl des sicheren Sieges wurden die Würmtaler auf einmal nachlässig. „Ich habe vieles vermisst, was ich im Abstiegskampf brauche“, monierte Klink. Als Marco Haag der Anschluss für den Tabellenvorletzten gelang, lagen die Nerven bei den Stockdorfern blank. Es verging keine Viertelstunde mehr, bis Maximilian Jilek egalisierte. Danach hatten die Turner noch einige bange Momente zu überstehen, retteten aber immerhin noch einen wichtigen Punkt.

Aufrufe: 08.5.2017, 16:49 Uhr
Christian Heinrich - Starnberger MerkurAutor