2024-04-23T13:35:06.289Z

Vereinsnachrichten
Die 27. Minute im Derby zwischen dem SC Pfullendorf und dem SC Markdorf: Markdorfs Keeper Alexander Koch holt Lukas Stützle von den Beinen. Patrick Fähnrich verwandelt den fälligen Elfer sicher zum Pfullendorfer 2:0. Dabei blieb es bis zum Schluss. De Foto: Karl-Heinz Bodon
Die 27. Minute im Derby zwischen dem SC Pfullendorf und dem SC Markdorf: Markdorfs Keeper Alexander Koch holt Lukas Stützle von den Beinen. Patrick Fähnrich verwandelt den fälligen Elfer sicher zum Pfullendorfer 2:0. Dabei blieb es bis zum Schluss. De Foto: Karl-Heinz Bodon
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Zu Hause eine Macht

Dritter Heimsieg für den SC Pfullendorf // SC Göggingen: Siegesserie ohne Trainer

Pfullendorf / ok - Zu Hause erweist sich der SC Pfullendorf in dieser Landesliga-Saison bislang als Macht. Am Samstag feierte der Verbandsligaabsteiger mit den direkten Wiederaufstiegsambitionen mit einem 2:0-Erfolg gegen den SC Markdorf den dritten Heimsieg im dritten Heimspiel, ist damit am 6. Spieltag mit 13 Punkten bis auf drei Zähler an Tabellenführer Spvgg FAL herangerückt. Wie schon beim 3:0 gegen die SG Dettingen/Dingelsdorf und beim 4:1 gegen den FC Schonach gewann die Mannschaft von Trainer Marco Konrad in der Geberit-Arena glanzlos, aber auch vollkommen ungefährdet. Unterhalb des Limits spielen, dennoch klar gewinnen - aus dieser Kombination sind Titelanwärter gemacht.

Drei weitere Punkte also auf dem Konto - da konnte Konrad mit einer abermals eher niedrigen Glamour-Faktor-Punktzahl gut leben: "Chancen zum dritten, vierten oder fünften Tor waren ja da. Aber da fehlt halt hier und da noch ein bisschen die Cleverness und man sieht, dass wir eben noch immer eine sehr junge Mannschaft haben. Ich war insgesamt aber sehr zufrieden mit der Leistung."

Das 2:0 war indes ein angemessenes Resultat. Eine höhere Niederlage hätten die Gäste nicht verdient gehabt. Die Markdorfer spielten nämlich gut mit. Das fand auch auch der umsichtige Kapitän und Abwehrchef Nico Weimer: "Es war klar, dass der SCP das Spiel machen würde. Aber ich denke, wir haben uns ganz gut verkauft. Die beiden Tore sind aus Standards heraus entstanden, ansonsten haben wir insbesondere in der ersten Halbzeit wenig gegnerische Chancen zugelassen. In der zweiten Halbzeit hatten wir auch ein bisschen Glück. Insgesamt war der Pfullendorfer Sieg verdient, aber wir können erhobenen Hauptes nach Hause fahren."

So sah das im Grunde auch Markdorfs Trainer Bernd Filzinger: "Das war in Ordnung, was wir hier gezeigt haben. Schade nur, dass wir das 1:2 nicht gemacht haben. Dann hätte ich sehen wollen, wie Pfullendorf reagiert." Dass der SCP nach dem Verbandsliga-Abstieg und dem holprigen Saisonstart noch nicht vor Selbstvertrauen strotzt, war nämlich auch den Markdorfern nicht entgangenen. Doch um den Favoriten ins Wanken zu bringen, hätten die Blau-Weißen halt mal treffen müssen. "Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir noch einen Sascha Hohmann bei uns hätten", trauerte Filzinger dem im Sommer zum VfB Friedrichshafen gewechselten Markdorfer Torgaranten der Vorsaison nach. Muss er aber im Grunde gar nicht: Das Markdorfer Saisonziel ist der Klassenerhalt. Und dass die Mannschaft die Qualität dazu hat, dieses zu erreichen, wurde am Samstag allemal deutlich.

Und auch der SC Pfullendorf scheint so langsam in die Spur zukommen. Am Samstag (15.30 Uhr) geht es nun zum noch sieglosen Tabellenschlusslicht SC Konstanz/Wollmatingen. Der SC Markdorf, mit neun Punkten nach sechs Spielen auf Platz acht, hat am Sonntag (15 Uhr) den aktuellen Tabellenvorletzten FC Hilzingen zu Gast, der ebenfalls noch auf den ersten Saisonsieg wartet. Beiden Linzgau-Clubs bietet sich also die realistische Chance, ihren Saisonzielen drei Punkte näher zu kommen.

Dass Trainer Adam Fiolka an zwei der bislang vier Spieltagen im Urlaub weilte, hindert Kreisliga-A-Tabellenführer SC Göggingen nicht daran, in Serie zu siegen. Gegen die SF Owingen/Billafingen (4:2) gelang dem Sportclub jetzt am Sonntag schon der vierte Dreier im vierten Spiel - obwohl der Cheftrainer wie schon am ersten Spieltag beim 2:1 gegen den Kluftern fehlte. Die Betreuer Rainer Roth und Johannes Klingenberg entwickeln sich da von Notnägeln immer mehr zum Erfolgsduo. Vorstand Lothar Müller schmunzelnd: "Ja, die beiden machen das ganz hervorragend. Aber auch Adam Fiolka liefert gute Arbeit bei uns ab." Wenn er denn mal da ist ...

Dass der SC Göggingen, der die vergangene Saison als Achter abschloss, so stark in die neue Runde starten würde, war nicht zu erwarten. Die Vorbereitung lief nicht gut, die Trainingsbeteiligung war - urlaubsbedingt - eher schwach. Die 0:5-Niederlage in der 1. Hauptrunde des Bezirkspokals gegen Ligakonkurrent SV Meßkirch ließ ebenfalls nichts Gutes ahnen. Müller: "Deshalb sind wir jetzt schon überrascht, dass es so gut läuft."

Die Ursachenforschung führt zu Nelu-Iulian Filip, dem rumänischen Mittelfeld-Neuzugang beim Sportclub, den berufliche Gründen aus seinem Heimatland in die Region geführt haben. Mit den beiden Sturmspitzen Alexander Stärk und Thomas Stolz bildet er ein Dreieck, das perfekt harmoniert. "Er passt sehr gut zu unseren beiden Stürmern", sagt Lothar Müller. Zwölf der bislang 14 Gögginger Tore gehen dann auch auf das Konto des kreativen Offensivtrios.

Wird das Saisonziel, das bisher Klassenerhalt hieß, jetzt neu gesteckt? Das letzte Mal spielte der SC Göggingen 2002 in der Bezirksliga. Müller: "Nein, wir machen uns da nicht verrückt mit irgendwelchen Vorgaben. Die Bezirksliga wäre eigentlich eine Nummer zu groß für uns. Da müssten wir den Kader nochmal ganz schön aufstocken. Wir warten jetzt mal die beiden nächsten Spiele ab gegen FAL II und den VfR Sauldorf. Danach wissen wir, wo wir wirklich stehen."

Auch Adam Fiolka wird dies dann ganz genau beurteilen können, denn er sitzt ab Samstag wieder auf der Trainerbank...

Aufrufe: 019.9.2017, 14:12 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor