2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Wie lange der Spielbetrieb im Amateurfußball in den Regionen Nahe, Rheinhessen, Wiesbaden und Darmstadt angesichts der aktuellen Infektionszahlen weiterlaufen wird, bleibt ungewiss.
Wie lange der Spielbetrieb im Amateurfußball in den Regionen Nahe, Rheinhessen, Wiesbaden und Darmstadt angesichts der aktuellen Infektionszahlen weiterlaufen wird, bleibt ungewiss. – Foto: Thomas Rinke

Zeit für den nächsten Lockdown?

In vielen Fußballkreisen wird über eine Einstellung des Spielbetriebs diskutiert +++ Fünf Gründe dafür, fünf dagegen +++ Wir wollen eure Meinung wissen!

Region. Überall im Verbreitungsgebiet der VRM wird angesichts der aktuell steigenden Coronazahlen über eine Unterbrechung oder gar den kompletten Abbruch der laufenden Fußball-Saison diskutiert. Im Fußballkreis Bad Kreuznach wird noch am Abend mit allen Klubs eine Videoschalte stattfinden, bei der genau darüber diskutiert werden soll. In Darmstadt und Groß-Gerau wurde am Wochenende der Spielbetrieb bereits größtenteils ausgesetzt, in Wiesbaden und Rheinhessen gab es vereinzelte coronabedingte Spielabsagen. Bislang gibt es also viele unterschiedliche regionale Entscheidungen - jetzt sind vor allem die Verbände gefordert eine einheitliche Regelung zu finden.

Was aber spricht eigentlich für eine Unterbrechung der Fußball-Saison, und was dagegen? Wir haben Argumente zum Für und Wider zusammengetragen.

Fürs Weitermachen

  1. Amateurfußball ohne Zuschauer, so hatte Präsident Dr. Hans-Dieter Drewitz schon zu Beginn der Pandemie betont, sei ohne Zuschauer nicht praktikabel. Nun haben die Städte Mainz, Ludwigshafen und der Landkreis Birkenfeld als erste Kommunen im Verbandsgebiet die Öffentlichkeit aus Infektionsschutzgründen von den Spielen ausgeschlossen. Deshalb aber den Spielbetrieb im gesamten SWFV zu unterbrechen, wäre unverhältnismäßig.
  2. Man muss auch an die Klubs denken, bei denen Publikum erlaubt ist. Denen würde ohne Not die Haupteinnahmequelle abgedreht, die sie mitunter zur Deckung ihrer laufenden Betriebskosten brauchen.
  3. Zudem gibt es, nach Information von Jürgen Veth, dem für den Spielbetrieb zuständigen Vizepräsidenten des SWFV, keinen vom Zuschauerausschluss betroffenen Verein, der unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen nicht spielen wollte.
  4. Und schließlich sollte nicht unberücksichtigt bleiben, dass die Vereine in den vergangenen Wochen und Monaten große Energie und Euro in die hygienegerechte Umrüstung ihrer Sportstätten investierten. Das wäre umsonst gewesen.
  5. Sodann ist es den Klubs, die unter den gegebenen Bedingungen weitermachen wollten, schwer bis unmöglich zu vermitteln, warum ihr Fachverband etwas unterbindet, was die Politik erlaubt.

Für die Unterbrechung

  1. Amateurfußballspiele lassen sich nicht gänzlich von der Öffentlichkeit abschirmen. Dorffußball-Plätze sind nunmal kein Stadion, wo sich der Zutritt problemlos kontrollieren lässt. Und es ist den Amateurvereinen auch nicht zuzumuten, einen Security-Service zu organisieren.
  2. Der Fußball kann nicht mehr garantieren, dass die Vorgaben der Politik, nämlich den der Ausschluss der Zuschauer, eingehalten werden. Eben das war aber das Pfund, dank dessen die Politik dem Fußball die Rückkehr zum Spielbetrieb im Sommer erlaubte.
  3. Die Vereine bürgten gewissermaßen dafür, dass in ihrem Umfeld die infektionsrechtlichen Bestimmungen beherzigt werden. Das könnte aber dort an die Grenzen des Machbaren stoßen, wo das Publikum vor der Tür bleiben muss.
  4. Ins Kalkül ziehen muss man außerdem kommunale Regelungen, die über den Ausschluss des Publikums hinausgehen. In der Stadt Mainz ist beispielsweise die Nutzung der Kabinen verboten, was für die Spieler gesundheitliche Risiken birgt. Der SWFV hat auch gegenüber ihnen eine gewisse Fürsorgepflicht, der er mit einer Unterbrechung der Saison gerecht würde.
  5. Aber auch sportlich ergeben sich diskussionswürdige Einschränkungen: Die Stadt Ludwigshafen erlaubt das Training nur noch in Gruppen von bis zu zehn Personen, wettkampfnahe Trainingsformen sind verboten.

Aufrufe: 026.10.2020, 15:00 Uhr
Claus RosenbergAutor