2024-04-25T14:35:39.956Z

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Fast sämtliche Bänder im linken Knie sind gerissen. Dennoch ist Yannic Dahling optimistisch. Foto Berlin
Fast sämtliche Bänder im linken Knie sind gerissen. Dennoch ist Yannic Dahling optimistisch. Foto Berlin

Yannic Dahling will wieder Fußball spielen

Stürmer von Oste/Oldendorf hat sich beide Kreuzbänder des linken Knies gerissen

Yannic Dahling sagt, es gehe ihm den Umständen entsprechend gut. Der Stürmer von Oste/Oldendorf verletzte sich beim Spiel in Ahlerstedt schwer. Das Knie hat einiges abbekommen. Dahling hat die Hoffnung, wieder auf den Fußballplatz zurückzukehren.
Yannic Dahling hat sich im Zweikampf mit Ahlerstedts Torwart Marvin Koch beide Kreuzbänder des linken Knies gerissen. Das Innenband ist durch, der Meniskus angeschlagen. Diese Diagnose stellten die Ärzte im Elbe Klinikum nach den ersten Untersuchungen am Sonntagabend und am Montag, sagt Dahling. Weitere Untersuchungen würden folgen. Eine Operation sei wahrscheinlich, genau weiß es Dahling nicht.

An diese achte Minute im Spiel gegen seinen künftigen Verein SV Ahlerstedt/Ottendorf wird sich Dahling noch lange erinnern. Er sei hingefallen, habe auf sein Knie geschaut und sei geschockt gewesen, als er das Ausmaß der Verletzung erkannte. „Ich wollte nur, dass mein Bein wieder gerade ist“, sagt der Stürmer, der bis zu diesem Zeitpunkt bereits 16 Mal für den FC Oste/Oldendorf traf. Der Schock unterdrückte die Schmerzen. Die kamen dann später, als die Rettungsassistenten das linke Bein stabilisierten.

Wegen eines lädierten Knöchels fiel Dahling vor einigen Jahren mal mehrere Monate aus. Die jetzige Knieverletzung ist die heftigste seiner erfolgreichen Karriere. Dahling begann in der F-Jugend mit dem Fußballspielen. Er lebt in Elm und hatte vor einigen Wochen die Wahl zwischen einer Rückkehr zu seinem Heimatverein oder dem Wechsel im Sommer zum Aufstiegsaspiranten der Bezirksliga, SV Ahlerstedt/Ottendorf. Er entschied sich für A/O. „Ich will mich noch weiterentwickeln. Auch die Aussicht auf die Landesliga hat mich gereizt“, sagt Dahling.

In den nächsten Monaten ist an Fußball erst mal nicht zu denken. Yannic Dahling hatte einige Wetten laufen. Für das Durchbrechen der 20-Tore-Marke, der 30er oder der 40er. Letztere findet selbst er utopisch. In der Saison 2013/2014 war er mit 34 Treffern in 23 Spielen für den FC Oste/Oldendorf ziemlich nahe dran. „Ich möchte wieder auf dem Platz stehen“, sagt Dahling.

Am Sonntag und am Montag besuchten ihn Verwandte und Freunde im Stader Krankenhaus. Seine engste Familie war da. Sein Smartphone ist voll mit Genesungswünschen von Menschen, die ihm nahestehen und von Menschen, die er gar nicht kennt. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Geschichte solche Wellen schlägt“, sagt Dahling.

Am Dienstag wird Yannic Dahling seinen Mitspielern beim Training fehlen. FC-Trainer Matthias Quadt hat eine kurze Vorbesprechung geplant. Er werde mit einigen Spielern reden. Quadt sagt, es gebe eben die sensiblen Typen im Kader und die weniger sensiblen. Dann sollen die Estorfer kicken und wieder in den Alltag zurückfinden nach dem Schock über Dahlings Verletzung und dem Abbruch des Spiels in Ahlerstedt.


Die Sportversicherung zahlt nur bei Invalidität
In der Regel sind die Sportler eines Vereins über eine spezielle Sportversicherung versichert. So ist es auch beim FC Oste/Oldendorf. Wenn aus dem Sportunfall eine nachhaltige Invalidität werde, könne der Verein Leistungen für den Spieler beantragen. FC-Vorsitzender Stefan Draack hat solch einen Fall allerdings noch nie erlebt. In jedem Fall werde er aber die Unfallmeldung an den Versicherer abschicken. Viele Sportler haben zudem eine private Unfallversicherung.

Beim FC Oste/Oldendorf gibt es keine Spielerverträge und keine Gehälter. Engagements werden mit Handschlag besiegelt. „So hart es sich anhört: Es ist ein persönliches Risiko“, sagt Stefan Draack, der, wie viele Vereinskollegen, geschockt war nach der schweren Verletzung von Dahling.
Aufrufe: 07.3.2017, 09:02 Uhr
Tageblatt / Von Daniel BerlinAutor