2024-04-16T09:15:35.043Z

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Enes Topal erziele einen Treffer beim 2:1-Hinspielsieg in der Lohrheide. F: Jochen Classen
Enes Topal erziele einen Treffer beim 2:1-Hinspielsieg in der Lohrheide. F: Jochen Classen

WSV: Der Blick weit nach vorn

Vollmerhausen-Team will gegen Wattenscheid endlich wieder punkten

Der Fußball-Regionalligist WSV trifft am Gründonnerstag 13. April 2017) um 19.30 Uhr im Stadion am Zoo auf die SG Wattenscheid 09. Eine Analyse.

Das Fußballgeschäft ist zweifelsohne schnelllebig. Noch vor gut zwei Wochen sahen einige Fans den bergischen Traditionsclub zurück auf dem Weg zu längst verblasstem Ruhm, nun laufen die erregten Diskussionen, wie um alles in der Welt die Mannschaft vier Spiele am Stück verlieren konnte.

Dabei ist die Antwort relativ einfach: Anderthalb Jahre hat der WSV am oberen Limit gespielt, als Aufsteiger auch von Effekten wie Euphorie und Überraschung profitiert. Die spektakuläre Pokal-Niederlage gegen RW Essen vor 13.003 Zuschauern stoppte den Lauf, seitdem besteht ein Kopfproblem.

Ganz davon abgesehen, dass viele vergessen, dass der Kader des WSV eben nicht der eines Aufstiegskandidaten ist. "Wir haben immer gesagt, dass das Saisonziel der Klassenerhalt ist. Wir haben nach der Winterpause gut gepunktet und waren schnell gerettet", so Fußballvorstand Manuel Bölstler. "Trotzdem erwarte ich natürlich, dass wir in den letzten sechs Spielen jetzt wieder etwas holen." Etwa gegen Wattenscheid, das aber derzeit einen Lauf hat.

Doch ob der WSV nun Sechster, Achter oder Elfter wird – es ist letztlich egal. Viel wichtiger ist die Frage, mit welchem Aufgebot die Bergischen in der kommenden Saison auflaufen können, die nicht einfacher wird, auch weil die oben genannten Aspekte wegfallen. Bölstler kann nur mit dem Etat planen, der auch aktuell zur Verfügung steht. Die 1,35 Millionen Euro für den Gesamtverein liegen im unteren Drittel der Liga. Neue Sponsoren sind nicht in Sicht. Der für das Marketing zuständige Horst Willich hat Montag nicht mehr für den Vorstand kandidiert.

Und so bleibt Bölstler momentan nichts übrig, als bestehende Verträge zu verlängern, A-Jugendliche nach oben zu ziehen – und Wunschkandidaten noch ein wenig zu vertrösten. Wer am Ende zusagt, lässt sich derzeit noch absolut nicht absehen. Klar ist: Das Konzept "WSV 2020" besagt, in den kommenden Jahren die Voraussetzungen zu schaffen, um dann einen Aufstieg in die 3. Liga zu versuchen. Momentan allerdings geht es darum, den Status quo zu erhalten.

Die vier Niederlagen sind da lediglich eine Randnotiz.

Wuppertaler Rundschau Sport

Aufrufe: 013.4.2017, 16:00 Uhr
Wuppertaler Rundschau / Jörn KoldehoffAutor