2024-04-24T13:20:38.835Z

Im Nachfassen
Tim Wulff spielte trotz einer Kopfwunde in Rehden bis zur 84. Minute. Foto: Cord Krüger
Tim Wulff spielte trotz einer Kopfwunde in Rehden bis zur 84. Minute. Foto: Cord Krüger

Wulff: Erfolgreicher Dickschädel

Weiches Stürmer spielt trotz Kopfverletzung weiter

Tim Wulff grinste bis über beide Ohren - vermutlich, denn seine ,,Lauscher" waren nach dem Abpfiff noch von dicken Mullbinden-Schichten verhüllt. 32 Minuten vorher hatte sich der Stürmer des ETSV Weiche diese Mischung aus Turban und Sturmhaube verpassen lassen - nach einem bösem Zusammenprall mit Marcel Stutter.

Während der Offensivmann des BSV Rehden gleich darauf blutüberströmt ins Krankenhaus kam, wehrte sich Wulff trotz seiner Platzwunde am Hinterkopf gegen die Auswechslung. ,,Ich wollte unbedingt weitermachen - und es hat sich gelohnt", strahlte der Angreifer: ,,Ich durfte das zweite Tor vorbereiten, und jetzt können wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen. So wie wir uns das vorgenommen haben."

Als ,,goldene drei Punkte" bezeichnete der 27-Jährige diese Zähler: ,,So haben wir Rehden auf Abstand gehalten, und mehr ging nicht."

Denn der Regionalliga-Vorletzte ,,hat uns heute viel abverlangt", urteilte ETSV-Kapitän Marc Böhnke anerkennend: ,,Die spielen um Längen besser als diese zwölf Punkte, die sie im Moment haben", meinte der Schütze zum 3:1-Endstand.

Auch Weiches Trainer Daniel Jurgeleit meinte: ,,Wenn meine Mannschaft sich nicht so intensiv auf diesen Gegner eingestellt hätte, wären wir heute als Verlierer vom Platz gegangen." Dementsprechend ,,hochzufrieden" war er mit dem Ergebnis gegen einen ,,kompakt und konzentriert aufgetretenen" Gastgeber: ,,Rehden hat das in meinen Augen sehr, sehr gut gemacht. Ich glaube, dass einige andere Mannschaften hier verloren hätten."

Den Ausschlag zwischen Sieg und Niederlage gab der Wille, und der lädierte Wulff trat dafür den besten Beweis an. Böhnke umschrieb das folgendermaßen: ,,Wir befreien uns mehr und mehr mit den Ellbogen aus unserer Lage. Über die 90 Minuten waren die aktivere Mannschaft. Nach dem nach dem 1:1 hat uns zwar ein bisschen die Entlastung gefehlt, aber wir mussten uns nach dem Zusammenprall mit Tim auch ein bisschen sammeln."

Hinzu kam noch eine Tugend, die Rehden mit überhastet vergebenen Chancen nicht mitbrachte: ,,Im Moment ist es die Geduld die uns stark macht: Wir behalten die Ruhe und erarbeiten uns Chancen." Wulffs Geduld schien nach dem Abpfiff allerdings doch aufgebraucht: ,,So, jetzt kann ich auch ins Krankenhaus, um die Wunde nähen zu lassen..."

Aufrufe: 017.11.2014, 13:03 Uhr
SHZ / Cord KrügerAutor