2024-04-25T14:35:39.956Z

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Einer der Protagonisten beim Tabellenführer: Maxi Göbhardt hat in Eltersdorf voll eingeschlagen und liegt mit den "Quecken" auf Kurs Regionalliga. F: Will
Einer der Protagonisten beim Tabellenführer: Maxi Göbhardt hat in Eltersdorf voll eingeschlagen und liegt mit den "Quecken" auf Kurs Regionalliga. F: Will

Titelrennen in der Bayernliga Nord: Stimmen und Ausblick

Eltersdorf: »Alles kann, nichts muss« +++ Aschaffenburg rechnet mit Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss +++ WFV: Keine Rede vom Aufstieg, Rahmenbedingungen müssten erst erfüllt werden

Drei Teams, getrennt nur durch zwei Zähler - schon jetzt dürfen sich die Fans der Bayernliga Nord auf ein hochspannendes Titelrennen im Frühjahr freuen. Jetzt herrscht aber erst einmal Winterruhe, die Konkurrenten sammeln Kräfte für den nervenzehrenden Zieleinlauf. Spätestens ab Januar wird das Kribbeln steigen. FuPa hat die Lage bei den drei Titelkandidaten analysiert und sich auf Stimmenfang begeben.


SC Eltersdorf (23 Spiele, Platz 1, 51 Punkte, 43:20 Tore)
Der SC Eltersdorf überwintert am Platz an der Sonne, was so sicher nicht zu erwarten war. Am letzten Spieltag vor der Winterpause musste die Viktoria witterungsbedingt unfreiwillig die Hufe still halten und vorzeitig den Spielbetrieb einstellen. Das war die Chance für die "Quecken" - und der SCE packte sie beim Schopfe. Mit einem verdienten 3:1-Heimsieg gegen die zuvor sechs Spiele in Folge siegreiche SpVgg Bayern Hof überflügelten die Mittelfranken noch den Titelfavoriten aus Aschaffenburg. "Unser Ziel war es, Vierter oder Fünfter zu sein. Aber durch unseren sensationellen Start hat die Mannschaft auf einmal gesehen, dass sogar mehr drin ist. Die Spieler haben sich durch den guten Start viel Selbstvertrauen geholt und das hat natürlich geholfen", meint Elterdorfs Coach Bernd Eigner. Wie ein Supersprinter schnellten die "Quecken" geradezu aus den Startblöcken. Aus den ersten neun Partien holten die Jungs aus dem Erlanger Stadtteil sagenhafte 25 von möglichen 27 Zählern. Dass es mit einer derartigen Ausbeute wohl nicht weitergehen würde, war absehbar. "Wir hatten dann mal eine Phase, wo wir nicht so gut gepunktet haben. Aber gegen Ende des Spieljahres hat die Mannschaft wieder Konstanz über 90 Minuten gezeigt und da haben wir die Spiele wieder gewonnen. Platz eins im Winter fühlt sich auf alle Fälle gut an." Das Gesamtpaket in Eltersdorf stimmt, die Defensive lässt ligaweit die wenigsten Gegentreffer zu, vorne sind die Herzner-Zwillinge und Manuel Stark immer für ein Tor gut. Zudem hatte der SCE ein gutes Händchen mit den Neuzugängen. Maxi Göbhardt entpuppte sich auf Anhieb als erhoffte Top-Verstärkung. Der 24-jährige Ex-Forchheimer stabilisiert das Mittelfeld und sorgt zudem aus der Tiefe immer wieder für Torgefahr. Was spricht für den großen Wurf am Saisonende? Die Eltersdorfer haben keinerlei Druck, die Meisterschaft wäre ein absolutes Zuckerl. Klappt`s nicht mit dem Aufstieg, wäre im Erlanger Stadtteil auch niemand sauer. Bernd Eigner formuliert es abschließend ganz treffend: "Wir müssen nichts, aber wir können alles in Sachen Aufstieg."

Das Auftakprogramm des SC Eltersdorf nach der Winterpause:

Sa, 10.03.18 TSV Großbardorf (A)
Sa, 17.03.18 1. FC Sand (H)
Sa, 24.03.18 FC Amberg (H)
Sa, 31.03.18 Würzburger FV (A)


SV Viktoria Aschaffenburg (22 Spiele, Platz 2, 50 Punkte, 55:22 Tore)
Der Top-Favorit auf den Titel wurde bislang den Erwartungen gerecht. Zwar darf die Viktoria wegen der ausgefallenen Partie gegen Erlangen-Bruck am letzten Spieltag vor der großen Pause nicht auf dem Thron überwintern, kann aber im Nachholspiel am 3. März vorlegen, an Eltersdorf vorbeiziehen und hätte damit die besten Karten für den Saisonendspurt in der Hand. "Ich gehe davon aus, dass es bis zum Saisonende ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben wird. Wir haben uns eine gute Ausgangslage geschaffen und sind gewillt, da oben weiter mitzumischen. Unser Ziel ist es, am Ende Erster zu sein", gibt SVA-Cheftrainer Jochen Seitz klar die Marschroute vor. Der Auftrag für die Mannschaft ist eindeutig, Verantwortliche und Fans rund um den Schönbusch wollen unbedingt zurück in die Regionalliga. "Aber das ist noch ein langer und harter Weg. Es geht darum, gut aus der Winterpause zu kommen, was ja immer wichtig ist. Mit Eltersdorf haben wir einen richtig guten Konkurrenten, der mit den Herzner-Brüdern und Maximilian Göbhardt außergewöhnlich starke Spieler in seinen Reihen hat." Aber natürlich hat Seitz auch noch den unterfränkischen Konkurrenten aus der Domstadt im Auge: "Der Würzburger FV ist von der Teamleistung her sehr stark. Da haben wir zwei richtig starke Konkurrenten, die uns das Leben noch schwer machen können." Vor allem die Offensive genügt bei der Viktoria höchsten Ansprüchen, 55 Volltreffer bedeuten Ligabestwert. Wieder einmal ragte Björn Schnitzer mit seinen Qualitäten heraus. Der Regisseur netzte 21 Mal selbst ein, legte noch elfmal vor. Eine überragende Quote, die naturgemäß Profiklubs hellhörig werden ließ. Und darin liegt momentan der Hase im Pfeffer. Unter anderem wird der 25-Jährige mit dem Zweitligisten Darmstadt in Verbindung gebracht. In der Winterpause soll Schnitzer bei den Lilien vorstellig werden. Allerdings ist noch nicht überliefert, ob nach Thorsten Frings Aus beim Bundesligaabsteiger auch Nachfolger Dirk Schuster Interesse am Edeltechniker hat. Sollte der Mittelfeldmann aber tatsächlich den Schritt in den Profibereich wagen, wäre das natürlich ein herber Dämpfer für die Aschaffenburger Aufstiegsambitionen.

Das Auftakprogramm des SV Viktoria Aschaffenburg nach der Winterpause:

Sa, 03.03.18 FSV Erlangen-Bruck (H)
Sa, 10.03.18 SV Erlenbach (A)
Sa, 17.03.18 SpVgg SV Weiden (H)
Sa, 24.03.18 DJK Gebenbach (A)


Würzburger FV (23 Spiele, Platz 3, 49 Punkte, 51:24 Tore)
Der Derbysieg zum Abschluss, zur Winterpause nur zwei Zähler hinter Primus Eltersdorf. Man hat schon tristere Jahresabschlüsse erlebt beim Würzburger FV. "Wir sind mit dem bisherigen Abschneiden mehr als zufrieden, das hätten wir uns nie erträumen lassen. Vor zwei Jahren, als ich hier angefangen habe, habe ich die Mannschaft auf dem letzten Platz übernommen, in der vorigen Saison sind wir Dreizehnter geworden. Platz drei ist also viel mehr, als wir hätten erwarten können", schwärmt WFV-Übungsleiter Marc Reitmaier vom bisherigen Saisonverlauf. Ein reges Kommen und Gehen herrschte im Sommer in der Zellerau. "Wir hatten einige Abgänge, die wir aber mit den Neuzugängen kompensieren konnten", lobt Reitmaier seine Neuen, die sich in Windeseile integriert haben. Vor allem Sebastian Fries, der vom Lokalrivalen Würzburger Kickers II gekommen war, schlüpfte sofort in eine Führungsrolle und streift sich, für einen Neuzugang doch eher ungewöhnlich, bereits die Kapitänsbinde über. Zusammen mit Cristian Dan und Dennie Michel führt der 24-Jährige die zweitgefährlichste Offensivreihe der Liga an. Zuhause ist der WFV eine Macht, die Sepp-Endres-Sportanlage gleicht einer Festung. Von elf Heimauftritten haben die Würzburger zehn gewonnen, nur gegen die SpVgg Bayern Hof mussten die Punkte geteilt werden. Eine imposante Serie. Schafft es der WFV, auswärts ähnliche Konstanz an den Tag zu legen, mischen die Unterfranken bis zum Schluss ganz oben mit. Davon will Marc Reitmaier aber noch nichts hören: "Vom Aufstieg rede ich nicht, dazu muss der Verein erst die Rahmenbedingungen abklopfen, ob hier Regionalliga überhaupt möglich wäre. Top-Favorit auf den Aufstieg ist nach wie vor Aschaffenburg und auch Eltersdorf hat eine ganz starke Mannschaft. Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft ab dem 15. Januar gezielt auf die Restrückrunde vorzubereiten. Im ersten Spiel in Hof wollen wir gleich etwas holen."

Das Auftakprogramm des Würzburger FV nach der Winterpause:

Sa, 10.03.18 SpVgg Bayern Hof (A)
Sa, 17.03.18 TSV Großbardorf (H)
Sa, 24.03.18 1. FC Sand (A)
Sa, 31.03.18 SC Eltersdorf (H)




Aufrufe: 013.12.2017, 15:52 Uhr
M.Willmerdinger / D.Meier Autor