2024-04-25T10:27:22.981Z

Spiel der Woche
F: Schwarz
F: Schwarz

Wittlich lässt es zur Kirmes krachen

Im Lüxemer Krimi hat SG gegen Minderlittgen-Hupperath mit 3:2 Nase vorn

Das Lokalderby zur Wittlicher Säubrennerkirmes hat die Erwartungen der etwa 200 Zuschauer komplett erfüllt. Mit 3:0 nach 50 Minuten lag die Müller-Elf vorn, doch eine gigantische Aufholjagd hätte den kampfstarken Gästen beinahe noch die Punkteteilung beschert. Am Ende aber gewann Wittlich nicht unverdient mit 3:2.

Lüxem. Einst trennten beide Clubs drei Klassen, heuer begegneten sie sich auf Augenhöhe. In einem gutklassigen, emotionsgeladenen, ja partiell schon dramatischen Spiel behielt Bezirkligaabsteiger SG Wittlich mit 3:2 knapp die Oberhand. Wittlich begann furios, aber zu ungestüm, hatte in Koenemanns Freistoß und Webers verpasster Hereingabe die ersten guten Möglichkeiten. In der Folge kamen die Gäste aus dem benachbarten Minderlittgen besser ins Spiel. Ihr frühes Pressing hinterließ Wirkung. So kamen die Säubrenner nie richtig in ihr Kombinationsspiel, auch weil die direkten Anspielstationen nach vorn fehlten. Nach einer halben Stunde agierten die Gäste entschlossener, doch Marc Lieser verpasste die Führung. Eine Verkettung von individuellen Fehlern führte schließlich zum 1:0. Yannick Nau lupfte einen vertikalen Ball halbhoch ins linke Eck (37.). In der besten Wittlicher Phase des ersten Durchgangs erhöhte der starke Tim Weber nach Querpass von Nau unbedrängt auf 2:0 (42.). Angriffslustig legte die Müller-Elf im zweiten Abschnitt los – Weber hatte nach 50 Sekunden das 3:0 auf dem Stiefel, doch im Zuge einer genialen Kombination über vier Stationen markierte Kapitän Hendrik Koenemann nach Zuspiel von Nau aus zentraler Position das 3:0. Jetzt riss Wittlich mit Seiten verlagernden Pässen die Gästeabwehr auseinander, sodass einem Angst und Bange werden musste. Doch das Blatt wendete sich: Mit hohem Engagement und kämpferischen Tugenden kam die Schäfer-Elf zurück: Johannes Flesch nutzte eine Unaufmerksamkeit in Wittlichs Abwehrverbund zum 3:1 (58.), und als sechs Minuten später der Ex-Wittlicher Marcel Hoffmann zum Anschlusstreffer kam, war die Partie vollends offen. Wittlichs Keeper Mike Neumann verhinderte mit spektakulären Paraden gegen Christoph Merges und Marc Lieser das 3:3. Im offenen Schlagabtausch der letzten Viertelstunde war alles möglich. Neumann scheiterte an Marius Bach im Spvgg-Kasten ebenso wie Jan Lieser umgekehrt. Nach einer Grätsche von hinten sah Marc Lieser den Roten Karton (90.). Wittlich überstand den Mindelittger Sturmlauf jedoch unbeschadet. „Nach dem 3:0 haben meine Jungs zu früh abgeschaltet und waren nicht mehr beim Spiel, sondern vielleicht schon bei der Kirmes. Wir aber haben uns den Sieg hart erkämpft. Es war ein ansehnliches Kampfspiel mit schönen Spielzügen. Alles andere interessiert mich nicht“, fielen Wittlichs Coach Wolfgang Müller Steine vom Herzen. Thomas Schäfer von der Spvgg monierte die „fehlende Absprache in der Innenverteidigung und schülerhafte Fehler“, die bei den Gegentoren Pate standen. Doch großes Kompliment an meine Jungs, die Wittlich einen Top-Fight lieferten und läuferisch alles gegeben haben. Wir müssen noch cleverer werden.“ (L.S.).

Aufrufe: 020.8.2016, 13:49 Uhr
Lutz SchinköthAutor