2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Trainer Egon Zube mit seiner 76er-Mannschaft von Bremerhaven 93. Foto: Volker Schmidt
Trainer Egon Zube mit seiner 76er-Mannschaft von Bremerhaven 93. Foto: Volker Schmidt

"Wir führen, haut die Ecke hinters Tor"

Bremerhavens Ex-Trainer Egon Zube feiert 75. Geburtstag

Wann erwacht der Bremerhavener Fußball aus seiner Lethargie?

Wenn einer über glorreiche, vergangene Fußballtage berichten kann, ist das Egon Zube, ehemaliger Trainer bei Bremerhaven 93, SFL Bremerhaven, FT Geestemünde, SG Aumund-Vegesack und TSR Olympia Wilhelmshaven, der jüngst seinen 75. Geburtstag feierte. Volker Schmidt hat Egon Zube auf Mallorca besucht.

Der Fußballkenner, der in der Adolfstraße nahe des legendären Zollinlandplatz aufwuchs, war im April 1972 der erste Trainer im Land Bremen, der in Hennef seine B-Lizenz und im Oktober 1978 seine A-Lizenz des Deut-schen Fußball-Bundes (DFB) in Duisburg-Wedau erfolgreich bestanden hatte. Von 1974 bis 1976 trainierte Zube die Oberligamannschaft des TuS Bremer-haven 93, bevor es ihm für zwei Jahre an den Jadebusen zog. Es folgten drei Jahre am Brillen-moor, wo Zube die erfolgreiche A-Jugend von SFL Bremerhaven coachte. Von dort wechselte Zube für zehn Jahre zur FTG in den Bürgerpark und lieferte sich mit Lothar Lazar, der SFL in der Verbandsliga trainierte, legendäre „Wortgefechte“. Die Ex-Spieler von Zube könnten Bücher über die Sprüche ihres Trainers schreiben. „Spielt von rot zu rot, dann kann der Gegner nicht an den Ball kommen“ oder haut die Ecken nicht hoch auf der Torwart, so kann der keinen Konter einleiten“ waren markante Sprüche wie - „hinten muss die Null stehen“, oder kurz Schluss, wenn seine Mannschaft mit 1:0 führte, hallte es „wir führen, haut die Ecke hinters Tor“ durch den Bürgerpark. Während der 90 Minuten am Spielfeldrand kannte Zube kein Pardon mit seinem Umfeld.
„Bremerhaven 93 war ein Markenzeichen und ist bis heute nicht vergessen“, sagt Zube, der heute mehr Zeit auf Mallorca verbringt, als im heimischen Loxstedt.
1952 begann für Egon Zube unter dem unvergessenen Jugend-leiter Albert Krämmer seine Kar-riere. Nach seiner Jugendzeit spielte Zube in der Amateur- und Reserve-Elf mit bekannten Namen wie Uwe Klimaschefski, Manfred Bertl, Heino Hildebrandt oder Hermann Gehrke zusammen und war gleichzeitig Nach-wuchstrainer beim Traditionsclub vom „Zolli“.
Besonders stolz ist der Werder-Fan, dass er Talente wie Michael Rabus, Wolfgang Weschler, Jür-gen Brunhorn, Siggi Marsollek, Erich Friebe, Uwe Meinken, Stefan Meyer und Andreas König unter seinen Fittichen hatte.

Als 16-Jähriger erlebte Zube 1955 die „Sternstunde“ des Bremerhavener Fußball mit, als die „93er“ mit sieben weiteren Teams an der Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft teilnahmen. Der 1:0-Sieg durch den goldenen Treffer von Wilfried Kapteina vor 18 000 Zuschauern im Bremer Weserstadion, das 2:0 über die Offenbacher Kickers oder das 1:1 gegen den späteren Finalisten Rot-Weiss Essen mit Nationalspieler Helmut Rahn sind bis heute unvergesslich.
Zube denkt gerne auf der Balearen-Insel bei einem Glas Wein oder Sangria an die glorreichen Zeiten zurück und hofft, dass der Bremerhavener Fußball in den kommenden Jahren aus seiner Lethargie erwacht.
Aufrufe: 024.6.2014, 09:32 Uhr
Volker SchmidtAutor