2024-04-25T08:06:26.759Z

Aufreger der Woche
Schiri-Neuling Jannis Wagner (l. stehend) bei der Passkontrolle mit den Spielerinnen des TSV Bleidenstadt - Foto: Bellinger
Schiri-Neuling Jannis Wagner (l. stehend) bei der Passkontrolle mit den Spielerinnen des TSV Bleidenstadt - Foto: Bellinger

Wie ist das eigentlich so als Schiedsrichter?

Neuling Jannis Wagner behält beim C-Juniorinnen-Spiel alles unter Kontrolle +++ Teil 3 unserer Schiedsrichter-Serie

Wir wollen euch in den kommenden Wochen das Leben der Schiedsrichter näher bringen, denn Woche für Woche tragen die Entscheidungen eben jener zu der Ergebnisfindung bei. Sowohl im Profi-, als auch im Amateur-Bereich. Aus diesem Grund haben wir am Wochenende einen Neuling bei einem seiner ersten Spiele begleitet.

Für Schiri-Neuling Jannis Wagner, der aktuell sein Fachabi macht, ging vergangene Woche ein Traum in Erfüllung. Beim Spiel zwischen der zweiten Mannschaft des 1. FC Nord Wiesbaden und dem SV 1912 Kostheim durfte er nach bestandener Prüfung erstmals ein Spiel pfeifen. "Die ersten Spiele sind immer schwierig, aber ich habe keine Angst davor Fehler zu machen. Sonst wäre ich der Falsche für den Job", gibt sich der 18-Jährige vor dem Spiel selbstbewusst.

Keine Angst vor Ausschreitungen

Dass Woche für Woche immer wieder Schiedsrichter als Hauptgrund für eine entstandene Niederlage verantwortlich gemacht werden, gehört leider dazu. Auch dass sich im Amateurfussball die Ausschreitungen Woche für Woche häufen, ist kein Geheimnis. Nichtsdestotrotz: "Es sind so viele Spiele jedes Wochenende alleine in Wiesbaden und meistens bleibt alles friedlich. Ich mache mir da keine Sorgen", so Wagner.

Wenn Wagner selbst spielt, sieht er den Schiedsrichter allerdings ebenso kritisch wie fast jeder Fußballer: "Ich habe damals angefangen als Schiri, weil meine Mannschaft (SG Rambach/Kloppenheim, Anmerkung der Redaktion) einen Punkteabzug erlitten hat und dringend einen Schiedsrichter brauchte. Klar bin ich, wenn ich selbst aktiv spiele, auch nicht mit jeder Entscheidung einverstanden, aber mittlerweile lerne ich das Ganze besser zu akzeptieren."

Zweites Spiel ohne große Aufregung überstanden

Am vergangenen Samstag kam Wagner dann zu seinem zweiten Einsatz als Schiedsrichter. Da jeder mal klein anfängt, stand sich der 18-Jährige der Aufgabe gegenüber, das C-Juniorinnen-Spiel der DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden gegen den TSV Bleidenstadt zu pfeifen. Für den Neuling keine schwierige Aufgabe, die er durchweg gut meisterte. Stolze neun Mal griff er in 70 Minuten Spielzeit zur Pfeife, entschied allerdings fünfmal davon auf falschen Einwurf und dreimal auf Anstoß. Das einzige Foulspiel führte aber zur Führung des TSV Bleidenstadt: Nach knapp 45 Minuten wurde eine Spielerin des TSV Bleidenstadt zu hart angegangen, Wagner entschied folgerichtig auf Freistoß und durfte einen sehenswerten Treffer der Gäste bestaunen. Am Ende setzte sich die Mannschaft aus Bleidenstadt mit 2:1 durch, während Jannis Wagner einen eher ruhigen Arbeitstag erlebte.

Der Blick in die Zukunft

Ansonsten sei er mit dem Spiel "sehr zufrieden gewesen. Zwar passiert bei einem Mädchen-Spiel nicht so viel, aber auch das war mal ganz interessant" für ihn. "Je nachdem wie es nach dem Fachabi für mich weitergeht, will ich natürlich irgendwann auch höher pfeifen. Aktuell geht es mir aber eigentlich nur um den Spaß", so der 18-Jährige zu seiner Zukunft als Schiedsrichter.

Aufrufe: 022.4.2015, 10:40 Uhr
Christian BellingerAutor