2024-04-25T08:06:26.759Z

Pokal
Halls Torhüter Lukas Dambach fliegt vergeblich nach dem genau platzierten Freistoß von Crailsheims Kapitän Jörg Munz. Das 1:0 in der 38. Minute. Binnen sechs Minuten fallen zwei weitere Treffer. Einer für die Sportfreunde, einer für den TSV.  Foto: Bernd Wolf
Halls Torhüter Lukas Dambach fliegt vergeblich nach dem genau platzierten Freistoß von Crailsheims Kapitän Jörg Munz. Das 1:0 in der 38. Minute. Binnen sechs Minuten fallen zwei weitere Treffer. Einer für die Sportfreunde, einer für den TSV. Foto: Bernd Wolf
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WFV-Pokal: TSV Crailsheim siegreich gegen Sportfreunde Schwäbisch Hall

Crailsheim verpasst zum Schluss höheren Sieg

Fußball: Landesligist TSV Crailsheim setzt sich am Sonntagnachmittag in der ersten Runde des WFV-Pokals überraschend mit 2:1 gegen den Verbandsligisten Sportfreunde Schwäbisch Hall durch.

So was wird normalerweise bestraft“, schimpfte Crailsheims Torhüter Thomas Weiss kurz vor Schluss vor sich hin, nachdem er zuvor Götz von Berlichingen zitiert hatte. Seine Vorderleute verpassten es gleich mehrfach, das beruhigende 3:1 zu erzielen. Auf Pass von Jörg Munz traf Tamas Herbaly aus wenigen Metern nur die Latte (88.). Wenig später scheiterte der junge Ungar im Eins-gegen-eins an Halls Torhüter Lukas Dambach, den Nachschuss jagte Tim Meßner über das leere Tor (89.). Und dann umkurvte Herbaly den Gästekeeper, aber Steffen Engelhardt klärte auf der Linie (90.).

„Nach einem langen Ball kann immer das 2:2 fallen, deswegen habe ich von außen bis zum Schluss gepowert“, erklärte TSV-Trainer Michael Gebhardt, der seine Mannen auch in der 97. Minute noch antrieb. Die lange Nachspielzeit war nötig geworden, da TSV-Torhüter Weiss in der 91. Minute vom nachsetzenden Adam Wilczynski im Fünfer mit gestrecktem Bein noch an der Hand erwischt worden war. „Ich muss da so hingehen Tom, wir sind 2:1 hinten“, entschuldigte sich Halls Mittelfeldstratege umgehend beim Keeper der Horaffen. „Crailsheim hat bis zum Schluss fokussiert und aufopferungsvoll gespielt“, sagte Halls Trainer Slobodan Pajic nach der 1:2-Niederlage anerkennend.

Seine Mannschaft war besser ins Spiel gekommen und hatte das Geschehen auf dem Feld in den ersten 20 Minuten im Griff. Besonders der flinke Außenspieler Selcuk Vural sorgte mehrmals für Gefahr durch seine gefährlichen Hereingaben. Er war es auch, der Serdal Kocak mustergültig flach von rechts bediente, sodass dieser aus kurzer Distanz nur noch zum 1:1 einschieben brauchte (41.). „Der Ausgleich war super herausgespielt. Aber ansonsten haben wir zu viele Fehler gemacht“, analysierte Pajic. Zuvor hatte Crailsheims Kapitän Jörg Munz mit einem herrlichen Frei­stoß das 1:0 für seine Farben erzielt (38.). Das 2:1 fiel wenig später nach einem tollen Konter der Crailsheimer. Ali Gökdemirs Torschuss wurde in der gegnerischen Hälfte geblockt, und dann ging es ganz schnell. Herbaly nutzte zuerst einen Stellungsfehler von Engelhardt aus und enteilte. Dann hatte der Haller Abwehrmann den jungen TSV-Stürmer eigentlich wieder gestellt, doch der Crailsheimer versenkte den Ball eiskalt zur erneuten Führung im Netz (44.). Mit dem 2:1 ging es in die Pause.

„In der Kabine habe ich unsere Fehler angesprochen. Wir waren hinten zum Beispiel zu offen. In der zweiten Hälfte waren wir mit Ball und gegen den Ball deutlich besser“, sagte Gebhardt. „Wir haben dann viel bessere Wege in die Tiefe gehabt. Und die Rote Karte hat uns natürlich auch geholfen.“ Halls Dominik Schäfer hatte in der 60. Minute nach langem Halten von Herbaly an der Mittellinie überreagiert und wurde für sein Nachtreten an Kai Rümmele zu Recht vom Platz gestellt. „Wir waren in Unterzahl dann bemüht bis zum Schluss, aber gefühlt haben wir zu viel mit Gewalt versucht“, sagte Halls Trainer Pajic. Torchancen blieben folglich Mangelware, weil oft auch die Genauigkeit beim letzten Pass fehlte.

Aus der Haller Mannschaft ragte bis zu seiner Auswechslung der quirlige Selcuk Vural heraus. Beim TSV Crailsheim war Ex-Sportfreund Matthias Haag der Fels in der Defensive, an dem es kein Vorbeikommen gab – in der ersten Halbzeit als zweiter Sechser neben Hannes Wolf aufgeboten, in der zweiten als Innenverteidiger für den zur Schonung ausgewechselten Tobias Hertfelder. „Man merkt, dass er immer besser ins Rollen kommt“, lobte Michael Gebhardt seinen spielenden Co-Trainer.

Aufrufe: 07.8.2017, 08:23 Uhr
HT / Joachim MayershoferAutor