2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Rollt der Ball ab 2018/19 in einer neuen Spielklasse zwischen der Landes- und der Bezirksliga Foto: Wolf
Rollt der Ball ab 2018/19 in einer neuen Spielklasse zwischen der Landes- und der Bezirksliga Foto: Wolf

WFV plant Reform des Spielsystems

Zwischen Landesliga und Bezirksliga soll eine neue Spielklasse entstehen

Beim letzten Verbandstag des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) im Jahr 2015 wurde eine Arbeitskomission eingesetzt, die sich mit dem bestehenden Spielsystem bei den Männern, Frauen und der Jugend kritisch auseinandersetzen soll. Bei der WFV-Pressetagung in Wangen wurden erste Ergebnisse der Spielklassen-Strukturreform vorgelegt.

Rolf Niggel (Balingen), Vorsitzender des WFV-Spielausschusses, stellte zusammen mit Thomas Proksch (Leiter Spielbetrieb beim WFV) die ersten Änderungsvorschläge vor, die bis Ende 2016 vom WFV beraten werden sollen, um sie dann bei einem außerordentlichen Verbandstag oder dem nächsten regulären Verbandstag im Jahr 2018 umzusetzen.

Zwei Bezirke bilden eine überregionale Liga

Beim Männer-Spielbetrieb wird von der Arbeitsgruppe ein Spielsystem "1-3-9" qualifiziert. Dies sind eine Baden-Württemberg-Oberliga mit 18 Mannschaften, eine Verbandsliga mit 16 Teams und darunter drei Landesligen mit jeweils 16 Mannschaften. Zwischen den Bezirksligen und den drei Landesligen soll eine weitere Liga eingezogen werden - über die Namensgebung (Niggel: "Etwa als Bezirks-Oberliga") wurde noch nicht gesprochen. Diese überbezirkliche Liga soll in der Regel zwei Bezirke umfassen.

Zwei Bezirke bleiben unangetastet

Die beiden größten der ingesamt 16 WFV-Bezirke bleiben von der Spielstrukturreform unberührt. Der Bezirk Enz/Murr (derzeit 207 Mannschaften) und der Bezirk Neckar/Fils (199 Mannschaften) würden eine eigenständige Bezirks-Oberliga unterhalb der Landesliga bilden. In den übrigen 14 Bezirken sollen jeweils zwei Bezirke eine solche Bezirks-Oberliga bilden.

Mehrere Einteilungen möglich

Es gibt von der geographischen Einteilung und den vorliegenden Mannschaftszahlen drei Modelle. Der Bezirk Stuttgart wird in einem Modell mit dem Bezirk Böblingen/Calw zusammen eine überbezirkliche Liga bilden. In zwei weiteren Optionen gibt es einen "Zusammenschluss" mit dem Bezirk Rems/Murr. Der Bezirk Böblingen/Calw schließt sich in diesem Fall jeweils mit dem Bezirk Nördlicher Schwarzwald (Kreis Freudenstadt) zusammen. In allen drei möglichen Optionen machen der Bezirk Unterland und der Bezirk Hohenlohe gemeinsame Sache. In zwei Fällen gehen der Bezirk Rems/Murr und der Bezirk Kocher/Rems zusammen. Diese Optionen beziehen sich jeweils auf die Bildung einer gemeinsamen überbezirklichen Liga. Der Spielbetrieb unterhalb dieser Ligen bleibt nach wie vor in der Regie der 16 Bezirke.

Meister in der Jugend steigt auf

In der Jugend soll die Zahl der Verbandsstaffeln von zwei auf eine reduziert werden, darunter gibt es vier Landesstaffeln und jeweils acht Bezirks-Oberligen. Hier sollen jeweils zwei Bezirke gemeinsame Sache machen. Grundsatz bei der Jugend soll sein, dass der Meister immer aufsteigt. Bislang ist es in der Jugend seit Jahrzehnten so geregelt, dass ab der Bezirksliga aufwärts immer sogenannte Aufstiegsspiele ausgetragen werden.

Frauen: Staffelgröße wird erhöht

Im Frauenbereich soll die Zahl der Landesliga-Staffeln von zwei auf drei erhöht werden. Die darüberliegende Verbandsliga soll künftig 13 statt zwölf Vereine umfassen.

Änderungen schon zum Spieljahr 2017/18 möglich

Da für die Änderung des Spielklassensystems keine Satzungsänderung notwendig ist, wäre laut Thomas Proksch eine Spielordungs-Änderung schon zum übernächsten Spieljahr möglich. Das heißt, wenn der WFV-Beirat im Frühjahr 2017 die Änderungsvorschläge, die nunmehr in den Bezirken beraten werden sollen, verabschiedet, könnten die ersten Voraussetzungen - Mehr- oder Minderabstieg zur Schaffung der neuen Liga - bereits im Spieljahr 2017/18 vorgenommen werden. So könnte dann in den neuen Spielklassen im Männer-, Frauen- und Jugendbereich ab der Saison 2018/19 gespielt werden.

Aufrufe: 025.5.2016, 19:45 Uhr
Andreas Gauß, GäuboteAutor