2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Kevin Blumenthal war nach seinem zweiten Treffer gegen Werder kaum einzufangen von seinen Teamkollegen.
Kevin Blumenthal war nach seinem zweiten Treffer gegen Werder kaum einzufangen von seinen Teamkollegen. – Foto: Roland Möller

MSV Neuruppin feiert Heimsieg und einen akrobatischen Doppelpacker

Der MSV müht sich zum Heimerfolg gegen den Werderaner FC.

Nach dem Abpfiff vollführten die MSV-Kicker und ihr Trainer Henry Bloch noch auf dem Platz einen Siegertanz. Einen kurzen Moment später war die Freude jedoch verflogen.

Die MSV-Spieler erfuhren, dass sich ihr Mannschaftskamerad Robin Hink kurz vor Spielende eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte und mit dem Krankenwagen in die Ruppiner Kliniken gebracht werden musste. Damit bezahlte der MSV die drei Punkte wohl teuer.
"Es war das erwartet schwere Spiel. Werder hat es richtig gut gemacht. Mit ihrem frühen Pressing haben die Gäste uns nie richtig ins Spiel kommen lassen. Doch auch solche Partie muss man erst einmal gewinnen", sagte Doppeltorschütze und MSV-Kapitän Kevin Blumenthal.

Angesprochen auf die Verletzung von seinem Teamkollegen, legte der Abwehrchef seine Stirn in Falten. "Bitter", sagte er. Eine genaue Diagnose, welche Verletzung sich Robin Hink zugezogen hat, lag am Sonntag noch nicht vor. Eine MRT-Untersuchung soll darüber Aufschluss geben, wie schlimm es den Verteidiger im Kniegelenk erwischt hat.

Die Gäste attackierten die Hausherren von Beginn an sehr früh, laufstark und intensiv störten sie erfolgreich deren Spielaufbau. Auch das frühe 1:0 gab den MSV-Kickern nicht mehr Selbstsicherheit. Einen Eckball köpfte Rafael Prudente Richtung Elfmeterpunkt, von wo Kevin Blumenthal artistisch per Seitfallzieher in der Drehung den Ball ins Gästetor beförderte. Zuvor hatte der 31-Jährige die Kugel im Strafraum super behauptet, seinen Körper zwischen Ball und Gegenspieler geschoben.

Werder zeigte sich nicht geschockt, störte weiterhin früh. Und die MSV-Abwehr leistete sich einige Ungenauigkeiten. Torwart Sabri Vaizov bereinigte einen kleinen Patzer selber, wenig später rettete ein Abseitspfiff den MSV vor dem Ausgleich. Dann spielte sich Werder einmal super durch, Vaizov war schon bezwungen, doch mit tollem Einsatz klärte Michel Klemz den Ball noch vor der Linie. Werders Torjäger Patrick Richter wollte schon jubeln. "Das war die Aktion des Spiels, wir haben heute sicher nicht gut gespielt, aber gekämpft und Wille gezeigt", erklärte Blumenthal.

Die bis dato beste Kombination des MSV führte zum 2:0. Florian Matthäs setzte Michel Klemz gut in Szene. Dieser ging auf der rechten Seite ins Eins-gegen-Eins, blieb zwar hängen, doch Lukas Kraeft half mit, legte die Kugel stark zurück, sodass Torjäger Rafael Prudente, völlig freistehend, keine Mühe hatte, zum 2:0-Pausenstand zu vollenden.

Auch nach dem Wechsel änderte sich wenig am Spiel. Werder störte weiter früh, gewann fast jeden zweiten Ball und stand in der Defensive sehr stabil. So hatte der Gast Feldvorteile, doch die MSV-Abwehr ließ keine klare Torchance zu. Auf der anderen Seite tauchte bei einer MSV-Ecke wiederum Blumenthal im Gästestrafraum auf und erneut beförderte er den Ball artistisch ins Tor. "Ein Doppelpack als Abwehrspieler ist schon schön", strahlte er. "Keine Ahnung, wann ich zuletzt zweimal getroffen habe. Aber viel wichtiger war der Sieg, den wir erkämpft haben", befand der Ersatz-Kapitän, der Marcus Lemke als Spielführer vertrat. Mit dem 3:0 war die Partie entschieden. Werder gab aber nicht auf und wurde durch einen schönen Freistoßtreffer zum 3:1 wenigstens mit dem Ehrentreffer belohnt. Tim Streuk hatte den Ball aus 21 Metern zentraler Position satt getroffen.

"Es war ein schwieriges Spiel. In der ersten Halbzeit haben mir die Emotionen gefehlt, taktisch war es nicht gut. Auch spielerisch lief es nicht rund. Werder hat es gut gemacht, fast alle zweiten Bälle gewonnen." Und er setzte fort: „Wichtig ist, solche Partien, wenn es mal nicht richtig läuft, zu gewinnen. Wir sind in diesem Jahr bei Standards gefährlich, wieder gab es zwei Treffer. Und wir waren heute sehr effektiv, eigentlich haben wir uns ja nur eine klare Chance richtig gut herausgespielt, die haben wir genutzt. Sehr bitter ist natürlich die Verletzung von Robin Hink."

Alle Daten und Fakten zum Match sowie die Wahl zum Mann des Tages: Spielbericht

Aufrufe: 018.10.2020, 15:00 Uhr
Roland MöllerAutor