2024-03-27T14:08:28.225Z

Allgemeines

Wenn Einwände auf Irrtümern beruhen

REGELWERK Wiesbadens Schiedsrichter-Lehrwart Dennis Jantz rückt „Fußballweisheiten“ ins rechte Licht

Wiesbaden . Dennis Jantz, gestandener Fußball-Referee aus den Reihen des SC Kohlheck und Lehrwart der Schiedsrichter-Vereinigung Wiesbaden, kennt nur zu gut die Regel-Irrtümer auf den Plätzen. Kennt die Einwände und Reklamationen mancher Spieler und weiß auch um die Botschaften, die womöglich via TV gesendet werden. Darunter sind aus seiner Sicht diverse „falsche Fußball-Weisheiten“, die sich vielleicht in einigen Köpfen von Spielern und Zuschauern verankert haben. Jantz, 24, nennt vor dem Saisonstart in den Amateurklassen am 6. August, die Irrtümer, die ihm am meisten untergekommen sind, liefert dazu in Zusammenhang mit dem Regelwerk die entsprechenden Klarstellungen.

„Schiri, zwei Mann!“: Zwei Spieler dürfen gegen einen Mann in den „Dreikampf“ gehen. Solange beide nicht unfair einsteigen.

„Der spielt am Boden!“: Ein Spieler ist nicht verpflichtet, auf dem Spielfeld zu stehen. Er kann im Sitzen spielen, solange der Ball frei spielbar für andere ist.

„Im Zweifel für den Angreifer“: Das wird zwar oftmals von den Medien kommuniziert, doch diesen Passus gibt es im Regelwerk nicht.

Torwart: „Ich bin doch im Fünfer“: Der Torwart wird im kompletten Spielfeld behandelt wie jeder andere Spieler. Sollte der Torwart fair im Fünfmeterraum attackiert werden, läuft das Spiel weiter.

Einwand bei einer Gelben Karte: „Ist doch mein erstes Foul“: Ein Spieler kann – wenn es die Härte oder den taktischen Aspekt erfüllt – auch bei seinem ersten Foul verwarnt werden. Genauso kann es sein, dass ein Spieler zehn Fouls begeht und nicht dafür verwarnt wird. Es kommt auf die Intensität an.

Kapitän: „Ich bin Kapitän, ich darf meckern“: Der Spielführer darf die Platzwahl machen und gilt als Ansprechpartner für den Schiedsrichter – meckern darf er nicht mehr, als andere Spieler auch.

„Schiri, Leo darf man nicht sagen“: „Lass“, „Leo“ oder „hab‘ ich“ kann man nicht pauschalisieren. In der Regel steht, dass man seinen Gegenspieler nicht täuschen darf. Sagt man also zu seinem Mitspieler „Lass“, „Leo“ oder „hab‘ ich“, ist dies in Ordnung. Sagt man es zu seinem Gegenspieler, sodass dieser den Ball durchlässt, wird der Spieler verwarnt und es gibt einen indirekten Freistoß.

Gelb bei absichtlichem Handspiel: Gibt es bei Verhinderung eines vielversprechenden Angriffs, quasi gewertet als taktisches Foul. Außerdem falls per Hand ein Tor erzielt werden soll, unabhängig, ob es gelingt oder nicht. Gelb erhält auch, wer erfolglos versucht, ein Tor zu verhindern. Ansonsten gibt es keine weiteren Möglichkeiten der Verwarnung.



Aufrufe: 027.7.2017, 18:00 Uhr
Stephan NeumannAutor