2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines
In der Rheinfelder Offensive gesetzt: Tim Wiessmer (links)  | Foto: Matthias Konzok
In der Rheinfelder Offensive gesetzt: Tim Wiessmer (links) | Foto: Matthias Konzok

Welche Neuzugänge waren auf Anhieb eine Verstärkung?

Bei wem zeigt die Tendenz schon Richtung Stammspieler?

Verlinkte Inhalte

Für eine endgültige Beurteilung der Neuzugänge ist es zu früh. Doch eine Tendenz ist erkennbar. Wo sind echte Verstärkungen in Sicht? Auf welche ihrer Neuzugänge haben die Landesligatrainer aus Weil bis Laufenburg zum Saisonstart gesetzt?
SV Weil
Den Kader sinnvoll ergänzen lautet für gewöhnlich die Maxime. Beim SV Weil scheint dies auf mehreren Positionen und auf Anhieb gelungen. Tanh Nam Do Le, einer von acht Neuen, schickt sich an, sogleich eine tragende Rolle im defensiven Mittelfeld auszufüllen und scheint dort eine stimmige Ergänzung zu Pierro Saccone zu sein. Schon zweimal stand er in der Startelf von Maxi Heidenreich. „Ein guter Typ, er tut der Mannschaft gut“, sagt der Coach. Der Vietnamese, 27, vom ostdeutschen Traditionsclub Stahl Riesa aus der Sachsenliga (Verbandsliga) gekommen, bringt offenbar nicht nur fußballerische Pluspunkte mit, er ist ein kommunikativer Typ und damit gut für das Binnenklima. „Und dass er dann auf einer Position spielt, auf der man viel reden muss, passt sehr gut.“ Ebenfalls die Tendenz Stammspieler gibt es bei Virgil Boukaka (20, Abwehr), der aus dem Elsaß dazustieß. „Ein interessanter Spielertyp: zweikampfstark, schnell und mit gesundem Offensivgeist“, sagt Heidenreich. Von Ousman Njie, der aus der Zell-Schönauer U19 kam und zuletzt in der Startelf stand, erwartet Heidenreich viel: „Ein richtiges Talent, er muss aber auch wollen.“ Youssef Elyacoubi ist dagegen wieder verzogen und nicht mehr im Kader. Abwehrakteur Dustin Riede, der mit Biengen Landesliga spielte, könnte in eine tragende Rolle wachsen. Da er aber weiter wegen einer hartnäckigen Zerrung fehlt – wie am Samstag auch Patric Lauber und Witalij Arsentjew (Urlaub) – gilt für ihn: abwarten.

FV Lörrach-Brombach
Wesentlich breiter hatte der FLVB seinen Kader vor der Saison aufgestellt und den Konkurrenzkampf angeheizt. Nicht nur mit externen Zugängen allen voran in der Offensive, sondern auch durch zahlreiche Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Das hatte an den ersten Spieltagen bereits deutlichen Einfluss auf die Anfangsformation. Angelo Di Palma und Gianfranco Disanto sind gesetzt, die beiden Offensivkräfte sorgen auf den Außenbahnen für Wirbel. Mit dem Ex-Schönauer Tim Behringer (verletzt) hat Trainer Ralf Moser zudem noch einen Trumpf in der Hinterhand. Im Lörracher Gehäuse sicherte sich der bisherige U-19-Torhüter Dominik Lüchinger die Rolle als Nummer eins. Auch die Nachwuchsspieler Roberto Billeci und Mirco Böhler haben es schon in die Startelf geschafft.

SV 08 Laufenburg
Knab, Kapidzija, Stockkamp: Offensiv war der Bedarf beim SV 08 Laufenburg offensichtlich begrenzt. Der Blick richtete sich auf die hinteren Abteilungen, zumal die 63 Gegentore in der vergangenen Saison lediglich von den drei Teams am Tabellenende überboten wurden. Mit Dawid Armanowski (23) und dem routinierten Amin Bouhouch (28) wurden zwei Stabilisatoren geholt – und Trainer Thomas Lindemann setzt auf sie. Armanowski, der vom SV Buch kam, hat in den bislang fünf Pflichtspielen keine Minute verpasst, zeigt große Präsenz, versteckt sich bislang nie. Der Mittelfeldspieler mit regelmäßigem Zug zum Tor zeigt keinen Anpassungsbedarf an die Landesliga. Auch Bouhouch, der vom FSV Rheinfelden kam und für Daniel Herzog die linke Abwehrseite übernommen hat, zeigt konstante Leistungen und stand in allen Ligaspielen in der Startelf: aufmerksam, konzentriert und mit wenigen Fehlern behaftet. Ebenfalls regelmäßig zum Einsatz kommt Steffen Späthe (23, Mittelfeld), der aus der Reserve aufgerückt ist und ein fester Kandidat für künftige Startelfeinsätze ist.

FSV Rheinfelden
13 Neuzugänge hatte der FSV vor der Saison benannt, vier konnten sich zum Auftakt in der Startelf zeigen. Während Tim Wiessmer im Angriff ackert, überzeugt der erfahrene Tolga Polat, eigentlich Stürmer, als Abwehrchef. Zudem befindet sich der 19-jährige Dustin Volkmann auf bestem Wege, als Rechtsverteidiger den Sprung aus dem Nollinger Nachwuchs in die Landesliga zu meistern. Auch Asip Smailji war gesetzt, doch nun droht dem Offensivspieler eine längere Pause: Verdacht auf Kreuzbandriss. Patrick Baumgartner verzeichnete derweil zuletzt einen einstündigen Einsatz. Darüber hinaus zählen fast alle weiteren Neuzugänge weiter zur ersten Mannschaft. Teilweise müssen diese aber – verletzungs- oder urlaubsbedingt – noch Trainingsrückstand aufholen oder sollen erst noch an das Landesliga-Niveau herangeführt werden.

TuS Efringen-Kirchen
Jugend forscht lautet das Motto beim TuS, denn der Kader wurde zwar in der Breite enorm verstärkt, doch weisen die Zugänge ein Durchschnittsalter von 20 Jahren auf. An ein langsames Heranführen ist allerdings nicht zu denken, Trainer Thomas Hauser warf gleich von Beginn an Fabio Kammerer (20), Lukas Wenk (19) und Florian Maurer (19) ins kalte Wasser. „Wenn die Bank etwas breiter besetzt wäre, hätten sie etwas mehr Zeit erhalten“, erklärt der Coach. Der Sprung ist schließlich ein gewaltiger, Kammerer spielte zuvor beim FC Hauingen in der Kreisliga A, Wenk und Maurer stammen aus der eigenen Jugend. Steigerungspotenzial besitzen alle drei, Kammerer muss erst noch mit dem höheren Tempo klarkommen, der erst spät von der Leichtathletik zum Fußball umgesattelte Maurer besitzt noch technische Defizite, Wenk strahlt hingegen Ruhe aus.

FC Zell
Vier Neuzugänge präsentierten die Wiesentäler im Sommer, doch einzig der 24-jährige Sebastian Wagner (kam vom A-Ligisten TuS Kleines Wiesental) kann mit 23 Minuten bei der 1:7-Pleite gegen den SV Weil einen Einsatz vorweisen. Der Rest: Fehleinkäufe? Dieses Urteil käme zu früh. Adrian Russotto, Neuzugang vom FC Hausen, weilte zuletzt im Urlaub. Bei ihm war von Beginn an der Plan, ihn über Einsätze in der zweiten Mannschaft an die Landesliga heranzuführen. Das hoffnungsvolle Talent Leon Boos aus der eigenen Jugend laboriert an den Folgen eines Mittelfußbruchs. Bei gutem Verlauf, dürfte er aber noch in der Hinrunde seine ersten Einsätze absolvieren. Rückkehrer Daniel Zimara sollte ein Stabilisator der Mannschaft werden, weist aber nach über einem halben Jahr Pause noch einigen Fitnessrückstand auf, den er durch berufliche Abwesenheit auch noch nicht aufholen konnte. Er benötigt noch einige Wochen, bis er als Alternative für Trainer Tinh Ngo bereit steht. Für den Zeller kommt dies nach Aussage von Vorstand Jürgen Philipp aber nicht „unerwartet“.
Aufrufe: 01.9.2016, 21:05 Uhr
Uwe Rogowski, Matthias Konzok & Benedikt Hecht (BZAutor