2024-05-08T14:46:11.570Z

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Die Mannschaft des SV Weingarten bestreitet am Sonntag ihr erstes Pflichtspiel der Saison mit der Partie im WFV-Pokal beim Ligakonkurrenten TSV Eschach. Alexander Tutschner
Die Mannschaft des SV Weingarten bestreitet am Sonntag ihr erstes Pflichtspiel der Saison mit der Partie im WFV-Pokal beim Ligakonkurrenten TSV Eschach. Alexander Tutschner
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Weingartens Trainer setzt auf Offensive

Fußball-Landesliga: Neuer Trainer Rainer Schmid lässt mit Dreierkette spielen – Pflichtspielauftakt für SVW am Sonntag im Verbandspokal beim TSV Eschach

Weingarten / chm - Der SV Weingarten geht mit einem neuen Trainer in die kommende Saison in der Fußball-Landesliga: Rainer Schmid will sein Team einen offensiven Fußball spielen lassen. Das Ziel: "Wir wollen uns gegenüber dem achten Platz in der vergangenen Saison verbessern."

53 Jahre ist Schmid alt und kann auf jede Menge Erfahrung verweisen – als Spieler und als Trainer. Beim SV Weingarten war er seinerzeit sogar Kapitän – sportlicher Höhepunkt der Spielerkarriere war die Zeit beim FV Ravensburg in den 1980er-Jahren, damals in der Verbandsliga.

Als Coach war der B-Lizenz-Inhaber bei zahlreichen Vereinen auf Landesliga-Ebene tätig – unter anderem beim VfB Friedrichshafen und bei Olympia Laupheim. Der Höhepunkt war die Zeit bei Casino Bregenz, als Schmid das Amateurteam trainierte, als die erste Mannschaft in der österreichischen Bundesliga spielte. Die letzten Stationen des neuen Trainers des SVW waren der SC Markdorf und der SV Worblingen nahe Singen. Für die kommende Saison war sich Schmid eigentlich schon mit einem österreichischen Verein einig. "Dann wurden aber einige Zusagen nicht wie vereinbart eingehalten und ich habe abgesagt."

Wohnort Berg

Mit dem SV Weingarten ging dann alles ganz schnell. Als Iskender Coskun, der als Nachfolger von Mike Gleich beim SVW eigentlich schon unterschrieben hatte, aus beruflichen Gründen wieder absagen musste, waren sich Schmid und der Verein zügig einig. Die Nähe zu seinem Wohnort Berg, die "sehr guten Trainingsbedingungen", die eigene Vergangenheit als Spieler des SVW – es gab nicht viel, was gegen ein Engagement in Weingarten hätte sprechen können.

Schmid bat sein Team bereits am 1. Juli zum ersten Training und war damit bei den ersten, die in die Saisonvorbereitung eingestiegen sind. "Die Spieler haben von Beginn an sehr gut mitgezogen." Überhaupt ist der Trainer sehr von seiner Mannschaft angetan: "Wir haben schon einen coolen Haufen zusammen." Mit diesem "coolen Haufen" hat der Coach viel vor. Insbesondere übt er mit der Mannschaft an einer offensiveren Ausrichtung. "Ich spiele auch gerne mal mit drei Stürmern", gibt Schmid die Richtung vor – und gleichzeitig die Viererkette auf: "Wir treten mit einer Dreierkette an." So spielte der SVW bereits beim Schussenpokal in Baienfurt und siegte dort im Viertelfinale gegen die SG Aulendorf und im Halbfinale gegen den Landesligakonkurrenten FV Ravensburg II.

Agieren statt reagieren

Das Ziel: "Meine Welt ist Ballbesitz." Agieren statt reagieren also – Weingartens Trainer will attraktiven Fußball bieten, vor allem im eigenen Lindenhofstadion. "Wir wollen zu Hause eine Macht sein." 26 Mann hat er dafür zur Verfügung – so stark ist der Kader besetzt. Sechs Spieler sind neu, darunter nach dem Weggang von Heiko Holzbaur zwei Torhüter. Der eine, Burak Danisan, plagte sich lange Zeit mit einer Verletzung herum. Dadurch hat der andere, Marcel Maier, einen Vorsprung im Kampf um Platz eins. "Er macht mit einer vorbildlichen Einstellung bisher einen sehr guten Eindruck", freut sich Schmid über Maier, der beim 1. FC Heidenheim alle Jugendmannschaften durchlaufen hat.

Auch mit den Ergebnissen ist Schmid bisher zufrieden: "Wir haben uns beim gut besetzten Markdorf-Cup in der Vorrunde als Gruppensieger durchgesetzt und sind im Halbfinale an einem starken SC Konstanz-Wollmatingen gescheitert." Im Schussenpokal schaffte es der SVW dann sogar ins Finale und zog dort gegen den Nachbarn und Ligakonkurrenten TSV Berg den Kürzeren. "Die Mannschaft war platt, das war schon in Ordnung."

Zwei starke Absteiger aus der Verbandsliga, verschärfter Abstieg aufgrund der auf 17 Mannschaften angestiegenen Liga – Rainer Schmid geht trotzdem in die Offensive und gibt eine Verbesserung der Platzierung gegenüber der vergangenen Saison als Ziel aus. Einen ersten Vorgeschmack auf die Landesliga gibt es bereits am Sonntag um 15.30 Uhr. Dann steht beim TSV Eschach die erste Runde im Verbandspokal an.

Zugänge: Burak Danisan (FV Bad Waldsee), Marcel Maier (SV Söhnstetten), Felix Böning (FC Rheinsüd Köln), Metin Koc (TSV Grunbach), Manuel Romer (VfB Friedrichshafen), Johannes Geilinger (FV Bad Waldsee) – Abgänge: Heiko Holzbaur, David Schmitz (beide VfB Friedrichshafen), Sebastian Seiler, Jan Rieger (beide Karriereende), Kai Herrmann (TSV Ratzenried).

Aufrufe: 01.8.2017, 17:05 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Christian MetzAutor